In meiner zweiten und zugleich letzten Urlaubswoche wollte ich endlich mal zu einem Training in die Berge. Dabei zum Auftakt der Woche keine so lange und heftige Tour. Die erste Überraschung war, dass die Bahnlinie von Memmingen nach Kempten mit Schienenersatzverkehr bedient wird, da zwischen Ulm und Memmingen gebaut wird. Muss man nicht verstehen, weshalb die Züge dann nicht von Memmingen fahren und das in den letzten drei Wochen der Ferien. So ging es mit dem Bus nach Kempten und dort erst mal Wartezeit und dann nach Altstädten. Es war der letzte Bahnhof im Oberallgäu den ich so abhaken konnte und das mit 11 Minuten Verspätung, was meinen eh engen Zeitplan etwas durcheinander brachte. Da ich morgens noch etliche Erledigungen hatte ging es auch erst um 14:16 Uhr in Altstädten los und es hatte 30° C. Ich war gespannt, wie es zwei Tage nach den 50 km in Leipzig gehen wird. Auf jeden Fall sollte es eher etwas gemütlich werden, was aber angesichts der knapp 1000 Hm auf den ersten rund 7,5 km relativ ist.
Es ging vom Bahnhof durch Altstädten und schon mal leicht ansteigend nach Hinang hoch. Von dort dann zu den Hinanger Wasserfällen. Die Gegend kannte ich schon, aber so wie heute bin ich dann doch noch nie gelaufen bzw. nur Tele davon. Zu den Wasserfällen dann ein wurzeliger Pfad und etliche Treppen. Dafür war es im Wald schattig. Diese Wasserfälle sind nicht so überlaufen, aber wunderschön und diesmal nur zwei Personen getroffen und fast oben noch zwei junge Kletterer. Im Bereich des Wasserfalls war es so schön erfrischend! Als ich oben aus dem Wald kam, waren die ersten drei Kilometer hinter mir und zumindest außer der Hitze und Anstrengung keine Probleme gespürt.
Es ging erst mal auf Asphalt weiter und am Berggasthof Sonnenklause vorbei. Da war wenig Schatten und es stieg immer mehr an. Irgendwann ging es dann in einen Pfad über und zumindest oft im Wald, was es angenehmer machte. Dafür nun immer steiler und auch mal länger über einen Wiesenpfad steil nach oben und der sechste Kilometer schon mal mit einem Anstieg von 197 m. Der nächste, der siebte Kilometer, war aber der Hammer. Er wies sage und schreibe 310 m Anstieg auf und da kroch ich gefühlt hoch. Immerhin wieder ein großer Teil im Wald. Diesen Weg hoch zum Sonnenkopf kannte ich noch nicht. Dafür den Abschnitt ab dem Sattel und da war es mal kurz flach, aber dann noch der letzte, zähe Anstieg mit einigen Stufen. Nach 7,6 km war ich oben.
Auf dem Sonnenkopf ist es einfach schön und die Aussicht atemberaubend. Nicht nur auf dem Weg hoch war ich alleine, sondern auch erstmals auf dem Gipfel. Ich machte nun eine kurze Pause und trank auch mal was. Danach fühlte ich mich schon wieder recht gut. Meine neune Trailschuhe von Inov-8 hatte ich nun auch schon gut eingelaufen und ich hatte dieses Modell ja schon ein paar Mal, nur in blau.
Es ging rund 400 m auf dem selben Weg zurück und dann runter zum Hühnermoos. Dort geht es recht steil runter, dafür immer wieder eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge.
Nach dem Hühnermoos ging es auf einem Kiesweg einfacher runter und dann noch ein Pfad der recht steinig war, bevor ich auf einem weiteren Wirtschaftsweg zum Altstädter Hof kam, den ich vom Altstädter Radlauf als Ziel kannte. Am Montag ist dort allerdings Ruhetag. Also ein Stück auf der Straße runter und dann über einen Wiesenpfad und noch ein Stück Asphalt zum Sonthofer Hof und dort eine Einkehr. Danach ging es noch rund 5 km auf der Straße runter nach Altstädten, wobei es wenigstens ab und zu Schatten gab. Nach 16,70 km mit 977 Hm war ich am Bahnhof, der leider so gut wie keinen Schatten aufweist. Eigentlich ist es ja auch nur ein Haltepunkt. Beim Downhill hatten die Beine auch super mitgemacht.
Die Rückfahrt verlief zum Glück, zumal ich eh später dran war. Der Bus von Kempten nach Memmingen nicht so voll und schon nach 32 Minuten da und somit auch nur wenige Minuten langsamer als der Zug. Es war auf jeden Fall ein toller Wochenauftakt.
Die Strecke:
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