Montag, 14. August 2023

16. Allgäu Panorama Marathon in Sonthofen Tag 2 am 13.08.2023

Nach dem Auftakt am Samstag war die Vorfreude noch größer auf meine Premiere auf der Marathonstrecke bei dieser Veranstaltung. Der Marathon hat dabei gleich rund 1400 Hm und es sollte zudem wieder mal heiß werden, was für den APM ja nichts Neues ist. Die Startunterlagen mit der Startnummer und dem Chip für die Zeitnahme auf der Rückseite hatte ich schon Samstag geholt, was schon mal weniger Stress bedeutete. 


Es hieß am Sonntag früh aufstehen, da ich mit Martin fahren konnte und der beim Hörnerlauf um 7 Uhr am Start war. Für mich ging es eine Stunde später los. Die Verbindung mit der Bahn war mir so früh zu knapp und lieber etwas mehr Wartezeit. Also schon um 4.30 Uhr Frühstück und um 5 Uhr ging es los und wir waren um 6:20 Uhr in Sonthofen. Da gab es noch ein Parkplatz auf halbem Weg zwischen dem Ziel am Wonnemar und dem Start am Allgäu Outlet. Bereits hier konnte ich die ersten von am Ende ganz vielen Bekannten begrüßen. Auch dies macht den Lauf immer zu etwas Besonderem. Ich konnte mit Benedikt Nußbaum einen alten Bekannten begrüßen und wusste ja, dass er stark ist. Aber im Nachhinein war ich doch überrascht, dass er beim Hörnerlauf sogar den Gesamtsieg schaffte. Während sich die anderen auf ihren Start vorbereiteten, konnte ich das eine oder andere Gespräch führen, noch einen Banane als letzte Stärkung essen und vor allem trinken. 







Der Start zum Hörnerlauf mit gut 18 km und 1111 Hm erfolgte um 7 Uhr. Die Ultras über die 69 km und gut 3000 Hm waren ja bereits seit 6 Uhr auf der Strecke. Die Strecke des Hörnerlaufs ist später auch der erste Teil des Marathon. 







Ich hatte nun noch eine knappe Stunde Zeit. Ich gab meinen Rucksack für den Transport zum Ziel ab und 30 Minuten vor dem Start lief ich mal einen Kilometer zum Testen. Es fühlte sich alles gut an. In den letzten beiden Tagen hatte ich ja noch Wettkämpfe über 5,3 km und 5 km absolviert. Es war nun auch noch Zeit für das eine oder andere Gespräch. Ich traf noch Jörg Schreiber, der eine besondere Startnummer hatte. Es war die 250 bei seinem 250. Marathon oder Ultra. 








Der Start zum Marathon erfolgte um 8:00 Uhr. Es war mein 57. Wettkampf in diesem Jahr. Es hatte bereits 18° C und war nur leicht bewölkt. Später sollte die Temperatur bis auf 28° C steigen. Das größere Problem war dabei die hohe Luftfeuchtigkeit. Das würde hart werden und ich hatte diesmal ganz schön Respekt und war doch nervöser als üblich. Vor allem fehlten im Juli die notwendigen Kilometer bei der Vorbereitung. Bei den Schuhen wählte ich die neune Puma, denn bei trockener Strecke dürfte das passen. Es gab zunächst zwei flache Kilometer über die Iller und auch am Sonthofer See vorbei. Das war perfekt zum Einrollen. Dann stieg es links weg auf einem gekiesten Weg an und in Hüttenberg nach 3,4 km die erste Verpflegungsstation und ich nahm Wasser und Trinken würde sehr wichtig sein. Die Schwüle trieb schon den Schweiß. Nun stieg es permanent an in Richtung Weltcuphütte und Bergstation des Weltcupexpress. Dabei im Wechsel Wurzelpfade im Wald die teils sehr steil waren, Wiesenpfade, Kies- und Asphaltwege. Die Aussicht war immer wieder genial. An der Weltcuphütte dann nach knapp 8 km wieder Verpflegung und ich nahm Iso. 












Nach der Weltcuphütte ging es erst mal einen Kilometer etwas flacher weiter bzw. nach dem Ofterschwanger Horn mal runter. Diesen Abschnitt lief ich erst Ende Mai nach dem Berglauf zur Weltcuphütte zum Rangiswanger Horn. Es ging unterhalb vom Sigiswanger Horn und Rangiswanger Horn vorbei und dann hoch zum Bolsterlanger Horn. Da gab es teils gute Ansteige und zwei Kilometer mit jeweils über 100 Hm. Dabei oft auch über wurzelige und felsige Pfade. Das war schon anspruchsvoll und es wurde auch immer wärmer. Dafür war die Strecke trocken und mit Straßenschuhen gut zu laufen. Wäre es matschig hätte ich auf jeden Fall leichte Trailschuhe vorgezogen. Einige hatten Stöcke dabei, aber die hätten mich dann hinten raus eher genervt mitzuführen. Ich genoss noch kurz die Aussicht und dann erst mal ein Downhill über Serpentinen auf einem Pfad und dann erst mal ein gutes Stück auf einer Straße eher abwärts. Da lief es gleich wieder. Hart war dann der folgende Anstieg zum Berghaus Schwaben ohne Schatten. Dort gab es dann nach 14,7 km die nächste Verpflegung und dort auch Schatten. Das tat gut und danach lief es gleich wieder besser. Es ging nun in Richtung Grasgehren auf Pfaden weiter und immer wieder Rinder. Es folgte noch ein ordentlicher Anstieg, teils über Stufen. Dann lief es bergab nach Grasgehren gleich wieder gut. Dort dann im Ziel des Hörnerlaufs die nächste Verpflegung. Nach 12 km hatte ich auch die erste Salztablette genommen. Dies war bei den Bedingungen auf jeden Fall wichtig. 


























Von Grasgehren ging es erst mal runter. Dabei dann meist auf Asphalt. Ich konnte es wieder ganz gut laufen lassen. Mein Ziel war am Ende eine Zeit von 5:30 h, aber in Grasgehren war ich mit 2:42 h doch gleich 12 Minuten langsamer als erhofft und so musste es auch gut laufen. Es ging dann wieder über einen Wiesenpfad hoch und später ein teils felsiger Pfad und beim Downhill passte ich auf, Es ging nur ums Durchkommen, also kein Risiko. Prompt stürzte hinter mir ein Läufer. Ich achte mit dem Handy noch kurz ein Foto, bevor es noch weiter runter ging. Einen Foto hab ich derzeit leider nicht. Danach ein langes Stück auf der Straße ab dem Abzweig vom Ultra. Das war in der Sonne hart und nicht nur ich musste bei den leichten Anstiegen gehen. An der Freiburger Alpe nochmal Verpflegung und danach auf der Straße erst leicht abwärts und dann doch etwas steiler. Da passte es wieder, zumal die Strecke hier im Schatten lag. Es ging ins Lochbaltal runter und nach 22 km hatte ich noch die nächste Salztablette genommen und dann gab es nach weiteren knapp 6 km endlich nochmals Verpflegung. Dort ist aber leider das Wasser ausgegangen. Auf dem folgenden Radweg zum Glück wieder etwas Schatten und nun auch 30 km absolviert. Es ging nun wieder durch den Wald und der Schatten tat gut, auch wenn es ein paar Anstiege gab. 




















Aus dem schattenspendenden Wald raus wurde es gleich wieder brutal. Es ging links weg und der folgende Anstieg war richtig brutal. Da kam ich mal an die Grenze. Es war auch Zeit für Trinken. Der Wiesenweg kostete zusätzlich Kraft. Danach wieder kurz runter, bevor es auf einem Pfad im Wald nochmals einige Anstiege gab. Dies war dann aber der letzte und irgendwo mussten ja die 1409 Hm herkommen. Es ging dann wieder runter und zumindest muskulär fühlte es sich gut an. Nach 32 km nochmals eine Salztablette für die letzten 10 km.  Es ging an Obermaiiselstein vorbei und nach 34 km die siebte Verpflegung. Hier blieb ich etwas im Schatten und trank auch mehr. Es ging auf Kieswegen weiter und zumindest nicht immer in der Sonne. Einige Gehpausen mussten sein, aber danach lief es wieder. Ein paar kurze Unterhaltungen waren auch immer drin und schön, dass einer meinte, meine Laufseite habe ihm bei der Vorbereitung geholfen. Es ging an die Iller. Am Illerdamm bei Weiler nach knapp 39 km nochmals Verpflegung und laut Plan die letzte. Dort tauchte ich meine Mütze in das Wasserfass. Das tat beim Aufsetzen gut! Noch gut drei Kilometer galt es auf dem Illerdamm zu bewältigen. Zu meiner Überrschaung nach rund 40 km nochmals Verpflegung und ich nahm noch einen Becher Wasser. Immer wieder Gehpausen mussten sein, denn ich wollte bei der Hitze nichts mehr riskieren. Dann vom Damm runter und die letzten Meter zum Wonnemar. Da wurde man mit großem Jubel empfangen. Ich wollte wenigstens noch unter 5:45 h bleiben und schaffte dies auch mit 5:43.33 h. Dies bedeutete Rang 15 von 33 Teilnehmern in der AK M55, aber ankommen war an dem Tag das Wichtigste. 

















Nach meinem Zieleinlauf wurde ich gleich von Organisator Axel Reusch begrüßt, der wieder eine tolle Ausdauer beim Begrüßen der Finisher bewies und dem ich für die tolle Veranstaltung bei einem so großen Aufwand einfach mal danken musste. Es gab wieder eine wunderschöne Medaille. Ich musste dann doch länger durchatmen und holte das erste alkoholfreie Zötler. Beim Hinsitzen dann prompt kein Krampf. Das war schon mal positiv. Es gab auch eine gute Auswahl an Obst und zudem Kuchen. Ich konnte dann mit Jörg noch auf sein Jubiläum anstoßen. Danach holte ich meinen Rucksack und das Auslaufen war die Strecke zum Bahnhof, aber gemütlich. Die Rückfahrt war dann zum Glück stressfrei mit Sitzplatz. Auf jeden Fall wieder ein wunderschöner Tag im Allgäu, auch wenn es diesmal verdammt hart war und nun auch mein Marathon mit den mit Abstand meisten Höhenmetern, rund das doppelte vom Rennsteiglauf im Mai. 

























Die Strecke: 

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