Samstag, 11. Juli 2020

1. Rheinquelle-Trail in Sedrun / Schweiz am 11.07.2020

Ich hatte mich bereits sehr früh für diese Premieren-Veranstaltung angemeldet. Da hatte ich noch nicht geahnt, wie die nächsten Monate laufen und dass es der erste Lauf mit Massenstart (am 26.06. einen Treppenlauf) seit dem 8. März wird. Angemeldet hatte ich mich bereits am 17.12.2019. Da war meine Jahresplanung weitestgehend fertig, aber dieses unleidigen Corona-Maßnahmen haben da nicht nur einiges, sondern praktisch alles durcheinander gewirbelt. Da am Sonntag der Ermstal-Marathon mit zwei Starts angestanden wäre, kam von Anfang an nur der kurze Lauf, der Tgom-Trail it 16,2 km (tatsächlich sollten es dann 17,2 km sein) und 1225 Hm. Der Tomasee-Trail zur Quelle des Rhein führte über 41,1 km und 3200 Hm. Die Erleichterung war groß, als sich erst die Grenzöffnungen und dann auch noch die Durchführung der Veranstaltung abzeichneten. Nach einer recht kurzen und auch ziemlich schlaflosen Nacht stand ich um kurz vor 4 Uhr auf. Leider hatte ich seit gestern Schmerzen im Nackenbereich, wobei es beim Laufen geht, aber beim Liegen war es alles andere als gut. Die Fahrt war gezeichnet von immer mehr Regen, aber dafür lief es fast ohne Verkehr auf den 256 km in 2:39 h nach Sedrun in Graubünden recht gut. Ich bekam dann noch einen der wenigen Parkplätze und das nur knapp 400 m vom Veranstaltungsgelände entfernt. Ich holte nun meine Startnummer und es gab noch einen Beutel mit rollen Sachen: eine Kaffeetasse vom Rheinquelle-Trail, ein Vesperbrett in der Form der Schweiz, Holundersirup vom Kloster Disentis, Wurst und Käse (der sollte dann zu Hause angekommen sehr lecker sein). Der Transponder für die Zeitnahme befand sich auf der Rückseite der Startnummer. Es hatte zwar nur 10° C, aber dafür hatte der Regen rechtzeitig aufgehört. Dafür noch Nebel und die Strecke dürfte durch den Regen seit gestern sicher anspruchsvoller geworden sein, als sie es eh schon ist. Der Empfang in der Schweiz war auf alle Fälle wieder gewohnt herzlich und in Graubünden könnte es mir echt gefallen.





















So langsam sammelten sich die Teilnehmer des Tomasee-Trail, also der langen Strecke mit 41,1 km. Da traf ich mit Michael Böhler auch einen Bekannten. Endlich dann mal wieder Bilder von einem Massenstart. Da wurde es echt Zeit. Es kam ein doch recht stattliches Feld zusammen. Der Start wurde wegen einer drohenden Gewitterfront von 8:00 Uhr auf 8:30 Uhr verschoben.


































Ich absolvierte nun eine kleine Runde von 2 km zum Aufwärmen und dabei erst mal zum Auto. Dort richtete ich mich. Da es trocken war und wohl auch blieb reichte die kurze Hose und das Stirnband. Ansonsten auch das kurze Trikot, aber vorsorglich die Armlinge falls es oben kalt werden sollte. Dann den Rucksack mit der Trinkblase, wobei ein halber Liter sicher reicht, da es frisch war und die Wettkampfdauer einigermaßen überschaubar. Ein Versorgungsstand kam ja nach ca. 5,5 km. Bei den Schuhen setzte ich auf meine Inov-8 Roclite 295.







Nun sammelte sich das Feld für den Tgom-Trail (gesprochen übrigens Tschom-Trail). Da traf ich noch auf Hannes Pongruber und schön dass man sich mal wieder traf. An das letzte Treffen beim Sonnenkopf-Trail 2019 hatte ich mit dem AK-Sieg ja beste Erinnerungen und in der Master-Klasse von 40 - 54 war er sicher einer der Favoriten. Es gab sonst nur U20, Männer bis 39 und über 55. Eine doch etwas seltsame Einteilung, aber was solls.



















Es ging pünktlich um 9:00 Uhr los und dabei erst mal über eine Wiese runter. Da schaffte ich es nach nur 100 m mit dem linken Fuß in ein Loch zu treten und etwas umzuknicken. Ausgerechnet der Fuß, an dem ich mich vor 4 Wochen verletzte. Es war glaub das einzige Loch, echt super hinbekommen. Aber es passte schnell wieder und um es vorweg zu nehmen: es gab und gibt keine Probleme. Dann die Straße runter. Da war der erste Kilometer mit 4.26 min dann auch der schnellste und der nächste, schon leicht ansteigend, kaum langsamer. Da konnte man sich anfangs erst mal etwas Einlaufen.










Nun begann der Anstieg. Dabei zunächst noch auf einem asphaltierten Weg, der dann auf einen Kiesweg überging. Es lief recht gut, wobei ich mich dennoch etwas zurück hielt. Auf das Podest konnte ich eh nicht laufen und so wollte ich gut durchkommen und vor allem meinen Spaß haben, wohl wissend dass es dennoch verdammt anstrengend werden wird. Auf dem dritten Kilometer dann gleich 154 Hm rauf und da war die Zeit von genau 9 Minuten richtig gut für mich.







































Es folgte ein genialer Pfad, teils über Wurzeln, im Wald. Dabei wurde es hier oben immer nebliger. Aber durch die Anstrengung des hoch Laufens war von frieren keine Spur.





































Weiter ging es nach dem Wald auf einem Pfad steil nach oben. Der fünfte Kilometer hatte mit 208 Hm den größten Anstieg. Etwas mehr als 13 Minuten waren da noch richtig gut. Nach 5,5 km dann die Verpflegung. Diese hatte man von 7,3 km nach unten gelegt. Da war dann ein gutes Stück Weg bis ins Ziel zu absolvieren. Ich nahm ein Iso.















Natürlich ging es nun erst mal weiter bergauf und das recht steil. Es standen noch mehr als 3 km Anstieg vor uns und das hieß was, da man nun die 2000 m-Grenze erreichte. Die Kilometer 6 bis 9 hatten zwischen 155 und 181 m Anstieg. Das war schon ein Brett. Leider war bei dem Nebel die sonst sicher gigantische Aussicht nicht so gut, aber auch dies hatte eine besondere Stimmung. Da es trocken blieb zumindest gute Bedingungen fürs Laufen. Bilder konnte ich auch so zur Genüge machen und hier säumten immer wieder Kühe den Weg.
















































Die Strecke war richtig gut markiert und so war auch klar, dass es jetzt nach rechts ging und erst mal noch weiter hoch. Wenn man eine Strecke nicht kennt, stellt man sich auch die Frage, ob es nach diesem Anstieg wieder runter geht oder ob noch eine Überraschung wartet. Es wurde nun richtig hart, diese Höhe bin ich halt nicht gewöhnt. Immer wieder aber auch die Möglichkeit eines kurzen Austausches mit Teilnehmern und einer war so nett, den Foto für ein Bild von mir zu nehmen.

















Es ging nun prompt erst mal recht flach weiter. Dabei über Wiesenpfade. So richtig konnte ich es aber nicht laufen lassen, wobei die Spannung auch etwas draußen war, denn nach vorne ging eh nichts.








Der nächste Anstieg ließ aber nicht lange auf sich warten und hatte es in sich. Der höchste Punkt der Strecke war dann auf 2474 m.








































Nun ging es tatsächlich runter und dabei über eine Wiese und danach über einen steilen Pfad. Da wurde auch gewarnt, aber es lief richtig gut und hier bewährten sich die Schuhe schon mal. Auf dem zehnten Kilometer ging es gleich 260 m runter, aber es sollten noch zwei mit mehr Gefälle folgen. Normal nicht so meins, aber heute passte es irgendwie.























Weiter ging es auf einem welligen Abschnitt. Da wurde auch ein kleiner Bach überquert, was auf den wenigen Steinen die heraus ragten gut gelang.




















Der nun folgende Downhill  hatte es in sich. Er war nicht nur steil, sondern teils vor allem recht rutschig. Da hatten sich meine Schuhe dann super bewährt. Hier traf ich auf Michael, der dann entschied, doch die kurze Strecke zu laufen. Es war nun ein toller gemeinsamer Downhill und ich glaub wir hatten uns trotz voller Konzentration auf die Strecke dauerhaft gequatscht. Es machte richtig Spaß. Es ging auf dem 12. Kilometer gleich 299 m runter. Das ging nun auch etwas in die Oberschenkel. Es gab hier einige Stürze und so war ich schon absolut zufrieden recht gut durchgekommen zu sein.

















Der Downhill führte dann im Wald weiter und auf dem 13. Kilometer 234 m runter. Hier einige Wurzeln und auch schlammige Stellen. Deshalb auch lieber Vorsicht walten lassen und es war egal wenn ein paar vorbei gingen. Die meisten sollte ich eh wieder holen. Es waren einfach tolle Trails, eine total schöne Strecke.


























Aus dem Wald raus zunächst noch mal steil runter und da kam dann die Abzweigung der beiden Strecken. Ich musste rechts weg und es ging auf einem Feldweg weiter. Es gab ein paar Anstiege, aber nun tendenziell runter.















Es eröffnete sich ein toller Blick ins Tal und bergab auf einem breiten Weg konnte man es laufen lassen. Den 15. Kilometer in 5.13 min. Da waren wohl noch einige Reserven versteckt.














Am Campingplatz vorbei erst mal auf der Straße flach weiter den 16. Kilometer in 5.17 min und danach kam der letzte, denn es war klar, die Strecke würde länger sein als angegeben. Man kam an der Stelle vorbei, wo wir anfangs runter liefen und da war es schon mehr als 1 km. Es folgte ein ordentlicher Anstieg bis ins Ziel, das ich nach 17,22 km mit 1222 Hm (angegeben 1225) in 2:47.11,5 h erreichte. Damit war ich zufrieden, zumal der durchschnittliche Puls gerade mal 125 betrug. Nur auf den letzten Kilometern noch mal etwas am Limit. Aber nach kurz durchatmen und ein paar Iso ging es wieder bestens. Die Platzierungen lagen im hinteren Mittelfeld. Wichtig war aber, gut durchzukommen und das schaffte ich heute bei nicht einfachen Verhältnissen.












Es folgte nun etwas, was ich schon vermisst hatte, nämlich das Geschehen im Ziel fotografisch festzuhalten. Hannes hatte prompt Platz 2 in der Masters-Klasse belegte.




























Ich wartete noch auf den Sieger der Langstrecke. Dies war ganz überlegen der Marokkaner Elhousine Elazzaoui. Danach ging es heim, wobei es auch wieder gut lief und es war eine tolle Premiere, die super organisiert war und die Strecke richtig klasse. Mal bei besserem Wetter bzw besserer Aussicht wäre was.














Die Strecke: (17,2 km)



Ergebnisse: https://www.datasport.com/live/ranking/?racenr=221033

Veranstalter: https://www.rheinquelle-trail.ch/

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