Samstag, 22. Februar 2025

RemstalWeg Teil 5 - Straßdorf - Essingen am 22.02.2025

Nach diesmal nur sechs Tagen ging es auf dem RemstalWeg weiter. Eigentlich wollte ich sogar bereits am Freitag laufen, aber dann kam mal wieder ein Streik im ÖPNV. So verzichtete ich am Samstag auf den Wettkampf in Göppingen im Rahmen der Winterlaufserie (hatte zum Glück mit der Anmeldung gewartet). Die Wetteraussichten waren gut und auf der Fahrt mit der Bahn von Laupheim nach Göppingen teils zwar noch Nebel und bewölkt, aber dies änderte sich. In Göppingen hatte ich diesmal knapp 50 Minuten Aufenthalt. Da gab es am Bahnhof den inzwischen obligatorischen Kaffee. Danach mit dem Bus nach Straßdorf zur Haltestelle Theodor-Strom-Weg. Dort kam ich um 10:15 Uhr an. Ich wollte neben der 5. Etappe noch den größten Tel der 6. Etappe bis Essingen laufen. Das würden dann mit Abstechern rund 36 km und wohl gut über 1000 Hm sein. In dieser Woche passte es bisher gut und dann auch nur am Mittwoch den Nachtdienst gearbeitet. Da war ich recht fit. 


Anfangs musste ich die rund 300 m bis zum Einstieg des RemstalWegs an der Marienkapelle laufen. Die 5. Etappe nach Heubach ist mit 18,8 km angegeben. Es ging anfangs über die Felder auf dem Skulpturenpfad mit schöner Sicht auf Schwäbisch Gmünd. Nach einem Wiesenabschnitt dann runter in den Stadtteil Pfeilhalde. Es lief schon mal recht gut. Es ging nun ein Stück an der Hauptstraße entlang und dann hoch in Richtung Schlangeleshalden. Bei der Premiere des Ostalb-Trails im letzten Oktober lief man hier runter und es sollten einige Abschnitte dabei sein, die ich damals lief. Allerdings an dem Tag bis auf den Beginn des Rennens in der Gegenrichtung, so wie auch auf Teilen des HW1. Nach diesem Anstieg ging es mit Blick auf Waldhausen über die Felder. Nach Überquerung der Straße dann in den Wald hoch und dort endlich mal nicht auf Asphalt. Dafür stieg es gleich ordentlich an in den Bunkerwald. Dort gibt es noch etliche Bunker der US-Armee aus der Zeit des Kalten Krieges. 











Es ging im Bunkerwald noch ordentlich nach oben. Dann im Wald auf guten Forstwegen tendenziell runter und ich konnte es sogar schön laufen lassen, aber immer etwas zurückhaltend. Es war noch ein weiter Weg und ich wusste auch nicht, wie gut ich so einen Lauf schon verkrafte, nach den Problemen die ich zuletzt hatte. Es ging aus dem Wald mit schönem Blick ins Tal auf die Steinbacher Höfe. Von dort dann wieder auf Asphalt rein nach Weiler in den Bergen. Die Kirche St. Michael stammt in Teilen (vor allem der Turm) aus dem 13. Jahrhundert ist ist echtbeeindruckend. Danach folgte ein mächtiger Anstieg. Der 12. Kilometer hatte gleich einen Anstieg von 100 m. An einem Aussichtspunkt mit tollem Blick auf den kleinen Ort musste ich schon mal die lange Hose ausziehen. Von den anfangs 7° C stieg die Temperatur am Ende auf 16!° C. Die Sonne hatte sich immer mehr durchgesetzt. 






Nach diesem Anstieg folgte ein flaches Stück in Richtung Bargauer Horn. Ein Abstecher wäre durchaus interessant, bedeutet aber zusätzlich rund 1,5 km und gut 100 Hm. So lief ich der Markierung nach links weg und dort ging es wieder in den Wald und zum Beurener Kreuz. Der Weg war an dem Tag überwiegend sehr gut ausgeschildert. An ein paar Stellen musste ich aber den Wanderführer heranziehen, um sicher zu sein. Es folgte der Anstieg am Naturfreundehaus Himmelreich vorbei zum Aussichtspunkt Himmelreich. Dort ging es über eine Wiese und auf einem Pfad nochmals kurz runter und noch ein paar letzte Schneereste. 








Es ging nun auf den Scheuelberg. Der Anstieg war recht ordentlich auf einem Pfad. Bevor ich nach rechts weg lief, machte ich noch den kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt Hoher Fels, der sich absolut lohnt. Hier, und auch an vielen anderen Stellen des heutigen Tages, eine tolle Fernsicht. Auf dem Scheuelberg dann über einen Pfad und ab und zu einen etwas bereiteren Weg durch den Wald und zum Aussichtspunkt Ostfels. Hier eine prächtige Aussicht auf Heubach und den gegenüberliegenden Rosenstein. 








Es folgte der Downhill nach Heubach. Da ging es erst mal auf einem Pfad in Serpentinen steil runter. Insgesamt war die Strecke an dem Tag gut zu laufen, wobei es ab und zu etwas schmierig war und  gerade über Felsen und Wurzeln Vorsicht angesagt war. Auf den Kilometern 18 und 19 ging es gleich gut 200 Hm runter. Es ging nach Heubach rein und dort am Kirchplatz vorbei mit dem Blockturm aus dem Jahr 1437 neben der Kirche. Nach 19,1 km hatte ich den Marktplatz, das Ziel der 5. Etappe, erreicht. Da passte die Entfernung mit dem Weg von der Haltestelle mal exakt. Ich machte die erste etwas größere Pause um zu Trinken und noch einen PowerGum und eine Salztablette zu nehmen. 






Die 6. Etappe führt von Heubach nach Mögglingen, wobei ich nur bis Essingen laufen wollte. Das sollte dann auch mehr als reichen. Am Beginn dieser Etappe stand gleich der heftigste Anstieg am Stück hoch auf den Rosenstein. Es war zugleich der Auftakt zum absoluten Höhepunkt des Tages. Der Anstieg zur Ruine beträgt auf nicht einmal zwei Kilometer gleich über 100 Hm. Der 21. Kilometer hat einen Nettoanstieg von 164 m. Dafür ein wunderschöner Pfad in Serpentinen und mit einigen Stufen, vor allem am Ende, an ein paar Höhlen vorbei zu den Resten Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert. Diese verfiel aber bereits im 16. Jahrhundert. Von der Mauer eröffnet sich eine fantastische Aussicht auf Heubach und die Umgebung. 














Von der Ruine ging es über eine Brücke und danach noch ein ganz kleiner Abstecher zum Aussichtspunkt Lärmfels, ein absolutes Muss. Es ging an der Waldschenke vorbei, wo ich am liebsten eingehkehrt hätte. Es war aber noch ein gutes Stück und noch fühlte ich mich gut und wollte nach Möglichkeit bis Essingen kommen. Es ging auf schönen Pfaden tendenziell leicht ansteigend weiter an der Nordflanke des Rosensteins und immer wieder die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen. 










Nach diesem Aussichtspunkt wäre es normal gleich links weg runter nach Lautern gegangen. Ich nahm aber noch den einfach gut 300 m betragenden Abstecher zum Ostfels in Kauf und es sollte sich lohnen. Der Blick auf Lautern war richtig schön. Wieder zurück ging es nun rechts runter und der steile, felsige Pfad war mit einem Geländer versehen. Hier war auf dem teils rutschigen Fels Vorsicht angesagt. Es ging durch die Höhle Haus. Dies war auch absolut beeindruckend. Danach führte ein Pfad steil runter nach Lautern. Das Gefälle des 25. Kilometer betrug dabei gleich 169 m. Ein Stück ging es durch Lautern, wo ich schon öfters bei den Lauterner Panoramaläufen war. Hier erfolgte letzten Oktober auch der Start zum wunderschönen Ostalb-Trail nach Schwäbisch Gmünd. 








Aus Lautern raus ging es gleich steil hoch. Aus dem Ort hinaus auf einem asphaltierten Weg und dann rechts weg in den Wald. Bis zum Beginn des Waldes war auch der erste Abschnitt des Trails. Nun aber links weg und noch leicht ansteigend über eine Waldfuhre. Hier war es sehr matschig und nass. Die nächsten drei Kilometer nochmals gut hoch. Dabei rechts weg ein Steilstück. Bei den Panoramaläufen geht es hier gegen Ende runter. Dann weiter auf ganz neu angelegten Waldwegen, bevor es über eine Pfad ging und dort der einfach 200 m lange Abstecher an den Pfaffensturz auf dem Pfaffenberg. Hier nochmals eine schöne Aussicht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde hier laut der Legende ein Pfarrer umgebracht. Es ging danach kurz runter und dann erst im Wald und am Ende über einen Wiesenweg hoch nach Lauterburg. Dort ein kleines Stück durch ein Wohngebiet und ich hatte die 30 km geschafft. Kurz zuvor sah ich auf der App, dass der RE50 von Aalen nach Ulm ausfällt. Es gab aber eine Busverbindung 30 Minuten früher und die Chance auf den RS5. Da hatte ich aber nur noch eine knappe Stunde und musste mich sputen. 










Von Lauterburg ging es durch den Wald teils steil runter, aber auf einem breiten Forstweg und anfangs schöner Sicht ins Tal auf Essingen. Ich konnte gut zulegen und die Form scheint besser zu sein als befürchtet und vor allem keine Probleme. So war ich, gut 3 km vor Essingen, am Abzweig zum Remsursprung. Das sind einfach 450 m. Ich rechnete hoch und beschloss, diesen Abstecher zu machen, zumal es auf dem RemstalWeg ja irgendwie ein Muss ist. Ich ließ es laufen und es lohnte sich auf jeden Fall. Mir gefiel der Ort richtig gut und ich hatte das Glück, dort alleine zu sein. 






Nach dem Abstecher zum Remsursprung ging es nach Essingen. Anfangs noch an der Rems entlang und auf gekiesten Wegen. Danach auf Asphalt nach Essingen rein und dort ein letzter Anstieg hoch zum Schlosspark. An der dortigen Haltestelle ging es mit dem Bus weiter. Es waren 36,15 km mit gleich 1208 Hm. So kam ich in dieser Woche schon mal über 2000 Hm und es war der längste und anspruchsvollste Lauf des Jahres und seit langem. Ich fühlte mich dabei immer noch gut, auch wenn der letzte Anstieg zäh war. Auf den Bus musste ich ein paar Minuten warten, hatte in Aalen aber genügend Zeit. Die RS5 kam dann sogar 3 Minuten früher in Ulm an und den RE5 hatte ich nur um eine Minute verpasst. Den zu bekommen hatte ich aber auch nicht erwartet. So hatte ich noch gut 40 Minuten und dann ging es zurück nach Laupheim. Es war sicher die Königsetappe auf dem Weg, auch wenn ich die letzte Etappe länger geplant habe. Dafür aber die klar meisten Höhenmeter und tolle Highlights. 




Die Strecke: