Auf diesen Fernwanderweg bin ich schon früh aufmerksam geworden. Bei meinen vielen Trainingsläufen in der Gegend von Geislingen an der Steige fiel mir immer wieder das schwarze, geschwungene T auf dem gelben Hintergrund auf, welches das Symbol für diesen Weg ist. Seit einigen Jahren gibt es auch einen Wettkampf über die insgesamt 115 km der Strecke, den AlbTraum 100. Da wollte ich als Training diesen Weg zumindest in mehreren Abschnitten laufen. Da es ein Rundweg ist, kann man an verschiedenen Stellen einsteigen und bei dem Ende der jeweiligen Etappen war ich ja flexibel. Offiziell ist der Weg in 6 Etappen mit Beginn und Ende in Wiesensteig eingeteilt. Bei mir waren es am Ede 5 Tage und ich begann in Geislingen an der Steige, weil dies für mich das am schnellsten mit dem ÖPNV zu erreichende Ziel war.
Mein erster Abschnitt erfolgte am 23.05.2024. Ich wollte eigentlich die gesamte 5. Etappe von Geislingen an der Steige bis Bad Ditzenbach laufen. Am Ende wurde es etwas weniger, aber das war ja egal und der Zielort blieb gleich, nur eine andere Haltestelle. Es ging am Bahnhof los und durch die Stadt und hoch zum Ostlandkreuz gleich mal etliche Höhenmeter. Dort der erste prächtige Ausblick. Auf dem weiteren Weg, oft auf Pfaden, am Albtrauf zum Kahlenstein und weiter nach Türkheim gab es ebenfalls schöne Aussichten. Es folgte ein Downhill und es ging im Tal auf breiten Wegen weiter, bis zum teilen Anstieg am Autalwasserfall. Dieser Weg war richtig spektakulär. Oben ging es dann auf Pfaden weiter bis zum Aussichtspunkt Kilianskreuz, dem ich einen kurzen Abstecher widmete, bevor es runter zur Wallfahrtskirche Ave Maria ging. Von dort folgte schnell der nächste Anstieg wieder hoch zum Albtrauf. Ich nutzte dann doch die erste Gelegenheit runter nach Bad Ditzenbach, wo ich nach 24,41 km mit gleich 876 Hm ankam.
An meinem zweiten Tag startete ich am 22.06.2024 in Bad Ditzenbach an der Haltestelle Kurklinik und da ging es erst mal rund 1,3 km steil hoch zum Ausgangspunkt. Von dort auf schönen Pfaden am Albtrauf entlang und auch hier durfte schöne Aussichtspunkte nicht fehlen. Ein kurzer Abstecher zur Ruine Hiltenburg lohnte sich auf jeden Fall. Sie war schön anzusehen und vor allem die Aussicht toll. Anschließend steil runter nach Gosbach und dort auf der anderen Talseite der steile und an einem heißen Tag leider nicht schattige Anstieg zur Kreuzkapelle Gosbach. Diese sah ich bei vielen Fahrten von der A8 aus oben thronen. Die Aussicht war super. Es ging auf breiten Forstwegen runter nach Mühlhausen im Täle und von dort der nächste heftige Anstieg hoch zur Kreuzkapelle oberhalb Wiesensteig. Auch hier wurde ich mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Danach noch den Kreuzweg steil runter in die kleine Stadt, ja, Wiesensteig besitzt das Stadtrecht. Die Rückfahrt mit Bus und Bahn war problemlos. Ich hatte die nächsten 23,33 km absolviert und dabei gleich 1058 Hm.
An meinem dritten Tag, dem 17.07.2024, stand die offiziell erste Etappe an und es sollte noch etwas weiter gehen. Anfangs durch das Tal zum Filsursprung und dann das Hasental hoch. Das nächste Ziel war die Ruine Reußenstein und im Gegensatz zu meinem Lauf auf dem HW1 ließ ich mir diesmal etwas mehr Zeit. Die Ruine und die Aussicht sind einfach toll. Im weiteren Verlauf geht es anfangs auf freier Flur zu den Eckhöfen. Von dort dann endlich im Schatten am Albtrauf entlang auf tollen Pfaden zum Bossler. Von dieser Seite merkte man den Anstieg kam, anders wie vom Bosslerhaus oder von Bad Boll. Dafür dann ein steiler Downhill und nach Aichelberg. Der Anstieg auf den Aichelberg hatte es in sich, aber auch hier eine herrliche Aussicht. Von hier dann runter nach Bad Boll, von wo aus ich mit dem Bus nach Göppingen fuhr und gerade noch einem Unwetter entkommen war. Dieser Abschnitt hatte 28,40 km und 631 Hm.
Mein vierter Abschnitt begann am 22.07.2024 in Bad Boll an der Reha-Klinik und ein guter Kilometer musste ich hoch zum Ausgangspunkt. Von dort dann im Wechsel über Waldpfade und Feldwege mit Streuobstweisen nach Gammelshausen. Dabei immer wieder ein Blick auf die Dreikaiserberge. Von Gammelshausen folgte ein heftiger Anstieg zum Fuchseck, wobei der Weg noch vor dem Gipfel links abzweigt. Es ging nun wieder runter, um dann auf den Wasserberg anzusteigen. Das Wasserberghaus (allerdings geschlossen) suchte ich zu einer kurzen Rast auf. Danach folgte die offiziell dritte Etappe und zunächst überwiegend im Wald erst runter und dann rauf zum Weiler Grünenberg und von dort auf die Wiesenkuppe des Burren mit schöner Aussicht. Der Pfad an der Oberböhringer Heide entlang mit toller Aussicht war ein Traum, ich aber so langsam auch am Limit, zumal es ganz schön warm wurde. Durch ein einsames Tal ging es hinunter nach Gingen an der Fils und dort zum Bahnhof und es war 31,49 km mein längster Abschnitt und dazu noch 940 Hm.
Die letzte Etappe am 13.08.2024 war mal eine vollständige der offiziellen, nämlich die vierte. Es ging am Bahnhof in Gingen an der Fils los und dabei gleich steil bergauf, teils auf recht zugewachsenen Pfaden, Richtung Hohenstein. Davor dann rechts weg und auf breiten Wegen und am Ende auf Pfaden mit gutem Anstieg zum Kuhfelsen. Der Ausblick dort ist fantastisch, so wie danach der Lauf auf einem Pfad etwas unterhalb der Albtraufkante mit herrlicher Aussicht. Nach einer Überbrückung ins Eybachtal folgte im Felsental ein anstrengender, aber auch wunderschöner Anstieg. Auf der Albhochfläche bei nun rund 30° C rund um Weiler ob Helfenstein und durch en Ort war es aber nur noch hart. Dafür entschädigte die tolle Ruine Helfenstein mit der fantastischen Aussicht und danach war es nur noch ein Kilometer steil runter zum Bahnhof. Mein letzter Abschnitt war mit 17,93 km der kürzeste und er hatte 633 Hm.
Der Albtraufgänger-Weg ist auf jeden Fall absolut empfehlenswert und Teile werde ich da sicher mal wieder ins Training mit einbauen. Insgesamt waren es 125,56 km und 4138 Hm.
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