Eigentlich wollte ich in diesem Jahr endlich mal den Ultra in Angriff nehmen. Da ich im Vorfeld aber viel zu wenig trainieren konnte, machte dies keinen Sinn und am Ende wurde es erstmals nach 7 Jahren wieder der Halbmarathon. In den Jahren danach lief ich den Hörnerlauf und den Marathon. Die Startgebühr von 42 € fand ich aber schon etwas heftig und ich überlegte sogar für nur 13 € mehr gleich den Marathon zu laufen. Angesichts der vorhergesagten Temperaturen war ich am Ende froh, mich so entschieden zu haben. Meine Startnummer hatte ich bereits am Samstag abgeholt, als es über 5 km doch recht gut lief. Ich reiste mit der Bahn an und bis zum Start beim Allgäu Outlet waren es vom Bahnhof nur knapp 500 m. Es war gegen 08:25 Uhr schon ganz schön warm.
Ich hatte bis zum Start noch eine knappe Stunde Zeit. Ich konnte schnell einige Bekannte begrüßen und gab dann meinen Rucksack zum Transport ans Ziel beim Wonnemar ab. Ich wärmte mich noch kurz 2 km auf und stellte dabei erleichtert fest, dass das Ziehen an der linken Leiste weg war. Ich musste zwar früh gegen 5:45 Uhr aufstehen, um mit Hera noch eine kurze Gassirunde zu machen, fühlte mich aber doch recht gut.
Der Start zum Halbmarathon erfolgte als letztes Rennen des Tages um 09:15 Uhr. Es war am Start meines 44. Wettkampfes in diesem Jahr einiges los und gemeldet waren rund 800 Teilnehmer, wobei es am Ende 650 waren, die teilgenommen hatten bzw. zumindest im Ziel waren. Es hatte schon 21° C und gefühlt durch die schwüle Witterung mit gleich 72 % Luftfeuchtigkeit deutlich wärmer und das Thermometer sollte noch Richtung 30° C klettern. So natürlich nur in ganz kurz unterwegs. Es war schön auch am Start noch einige Bekannte zu treffen. Es ist überhaupt so, dass ich hier immer auf und auch neben der Strecke viele bekannte Gesichter sehe. Es ging anfangs kurz die Straße runter und dann auf gekiesten Wegen an der Iller entlang. Dabei nur mal kurz wieder über eine Brücke auf die andere Seite. Auf den ersten gut 7 km gab es praktisch keinen Schatten und das merkte man schon früh. Durch die schwüle Witterung zudem die Kleidung schnell klatschnass. Da würde trinken wichtig sein. Der eine oder andere begrüßte mich noch kurz beim Überholen. Nach einem recht schnellen ersten Kilometer in 4.45 min ließ ich es etwas ruhiger angehen und fand einen schönen Rhythmus. Nach gut 4 km wurde die Illerseite wieder auf einer kleinen Brücke gewechselt. Da war zuvor ein Getränkestand, an dem es aber leider zu dem Zeitpunkt nichts gab. Der erste kam nach gut 6 km, was ich bei der Hitze als zu spät empfand. Nach rund 7,5 km ging es bei Fischen kurz über eine Straße und an dieser einige Meter runter. Links weg dann zum Wald und im weiteren Verlauf rund 3 km durch den Wald. Auf dem weichen Waldboden sicher nicht so schnell, aber dafür angenehm zu laufen und vor allem Schatten. Nach rund 53 Minuten hatte ich die erste Hälfte geschafft und war super in der Zeit. Ich wollte die zeit von 2017 unterbieten, als ich ja "nur" Begleiter einer Tochter eines sehr guten Bekannten war. Anfangs schaffte ich auf den einzelnen Segmenten auch fast überall die Bestzeit. Es gab dann wieder einen Getränkestand und diesmal nahm ich Wasser und Iso. Leider waren die Kilometer 9 und vor allem 10 schon recht zäh. Es wurde wieder die Seite der Iller gewechselt und rechts weg ging es zum Wendepunkt. Nach diesem dann in Richtung Rubi. Die Gegend rund um die Brücke und den Weg nach Rubi kannte ich zuletzt von Läufen von Langenwang aus zum Unteren Gaisalpsee und auf das Rubihorn. Die Gegend hier gab nun auch eine herrliche Kulisse ab. Weniger herrlich war die Entwicklung von meinem Lauf. Durch Rubi wurde es schon hart und am Ende des 12. Kilometers musste ich zu Beginn des Anstieges bereits gehen.
Dafür holte ich das Handy raus und so ein paar Eindrücke von der Strecke. Dieser Anstieg hat es durchaus in sich und zumindest in meinem Bereich waren fast alle gehend unterwegs. Es ging oben dann wellig weiter und der 13. Kilometer verhagelte den Schnitt ordentlich. Auf den nächsten beiden Kilometern ging es meist bergab. Dabei nur kurz mal über Asphalt, auf einem flachen Teilstück. Ich konnte leider auf diesen beiden Kilometern nicht richtig Tempo machen und nach 15 Kilometern zeigte die Uhr 1:25.00 h. Da würde es sogar ein Kampf werden, unter 2 Stunden zu bleiben. Dies hatte ich auf einem so flachen Kurs mit nur 159 Hm noch nie. Endlich auch die dritte Getränkestation und wieder Wasser und >Iso. Für mich waren die am Ende vier Stationen bei der Witterung zu wenig. Es war in der derzeitigen Form wohl auch etwas viel, drei Wettkämpfe in Folge zu absolvieren. Es gab einen letzten kleinen Anstieg auf den Illerdamm und diesem folgte der Rest der Strecke, dabei meist ohne Schatten. Der Kopf wollte nun nicht mehr richtig, dabei machten de Beine sogar recht gut mit. Die kleinen Probleme seit dem Rennen am Freitag waren auch weg. Es war aber nicht mein Tag. Die Kilometer 17 - 19 immer deutlicher über 6 Minuten, das hab ich nicht mal im Training. Danach lief es wieder besser und ich konnte endlich auch mal wieder überholen. Auf dem letzten Kilometer dann noch ordentliche 5.39 min. Da gelang auch ein recht langer Zielspurt und ich kam nach 2:01.17 h ins Ziel. Das war mit Abstand mein schwächster Halbmarathon. Dennoch glücklich es geschafft zu haben und die schöne Medaille empfangen. Die Platzierungen konnte man gleich abrufen und die waren natürlich zum Vergessen. Ich wurde 264. von 650 Gesamt und 211. von 397 Männern, sowie 16. von 33 in der AK M55.
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