Heute fand im Ulmer Stadtteil Wiblingen zum achten Mal der Frühlingslauf statt. Ich hatte mir die Teilnahme bis zum Voranmeldeschluss am Mittwoch überlegt, da ich Samstag bereits in Garmisch-Partenkirchen einen Trail mit 20 km und 1050 Hm hatte. Ich entschied mich für eine Teilnahme, da ich das vergangene Wochenende mit vier Wettkämpfen gut verkraftet hatte. Dabei meldete ich mich wie im letzten Jahr über die 10 km an und nicht wie bei meinen Teilnahmen von 2015 bis 2017 für die Kurzstrecke von 5,6 lm. Die Startgebühr betrug 15 € und für die Kurzstrecke 10 €.
Die Fahrt zur Bezirkssportanlage am Rande Wiblingens ist für mich mit knapp 34 km und über die B 30 nur 24 Minuten Fahrt eine recht kurze. Ich kam knapp über eine Stunde vor dem Start an und ging zum Sportheim, wo es die Startnummer und den am Bein zu befestigenden Transponder für die Zeitnahme gab. Die Startgebühr bezahlte ich vor Ort. Es war nicht viel los und so ging dies schon mal entspannt. Die ersten Bekannten konnte ich auch schnell begrüßen, darunter Mitorganisator Olli Mienert.
Der Start zum Kinder- und Jugendlauf über 1,2 km erfolgte um 9:30 Uhr. Da machte ich noch ein paar Fotos beim Verlassen des Stadions nach einer dort absolvierten Runde.
Es ging nun zum Start. Die Wetterprognose hatte Sonne und recht waren Temperaturen prognostiziert. Davon war aber bei 11° C und doch eher starker Bewölkung nicht viel zu sehen. Dafür nahezu ideale Wettkampfbedingungen, zumal man im Wald von dem doch frischen Wind nicht viel merkte. Es ging dann schließlich mit einer Verzögerung von 8 Minuten los. Davor war noch Gelegenheit für den einen oder anderen Austausch.
Es war in diesem Jahr mein 27. Wettkampf, davon der 14. reale. Ich entschied mich für ganz kurz und dazu das fast schon obligatorische Allgäu Outlet-Stirnband. Beiden Schuhen meine älteren Puma. Ich wäre nach der Vorbelastung schon mit einer Zeit knapp unter 50 Minuten zufrieden gewesen, konnte es nicht einschätzen, wie es gehen würde. Es wurde zunächst eine Bahnrunde absolviert und da passte es zumindest schon mal gut. Danach aus dem Stadion raus und kurz auf Asphalt am Sportheim vorbei in den Wald. Den ersten Kilometer hatte ich in 4.33 min absolviert. Das war schon mal nicht schlecht. Das doch kleine Feld hatte sich recht schnell sortiert. Ich konnte noch einen Läufer überholen und, als es leicht bergab ging, überholte mich die spätere zweite Dame. Es ging danach leicht bergauf und danach links weg auf eine Pfad. Der war aber auch gut zu laufen und die restlichen breiten Forstwege sowieso und praktisch überall trocken. Die Uhr zeigte an der Markierung vom zweiten Kilometer 9.03 min. Auf der Uhr passte es da schon nicht mehr. Die Strecke ist doch etwas verwinkelt und es gibt auch immer wieder Stellen mit Begegnungsverkehr. In der Folge konnte ich das GPS voll vergessen und für rund 1 1/2 km ging gar nichts und danach im Nachhinein bei der Auswertung auf Strava nur Chaos. So mussten die Markierungen zumindest so jeden Kilometer eine Orientierung geben. Als die Marke von Kilometer 5 nach 22.53 min erreicht war, hatte ich nach hinten doch einen guten Vorsprung. Mit der Zeit konnte ich super zufrieden sein. Ich merkte kurz mal die linke Wade, aber sonst zwickte es nirgends, auch wenn die Oberschenkel schon schwer waren. Ich hatte nur ein gutes Stück vor mir Stephanie Geiger und sonst ein einsames Rennen, was es nicht leichter machte, aber dafür ein gutes Mentaltraining. Ich kam nun immer näher an einen Läufer heran, der von Stephanie überholt wurde. Nach dem siebten Kilometer ging ich an ihm vorbei. Er wurde wieder etwas schneller und versuchte offensichtloch dagegen zu halten. Da konnte ich sogar das Tempo verschärfen und am Ende von Kilometer 8 kämpfte ich mich den kleinen Anstieg hoch. Die Strecke ist insgesamt recht flach. Ich war nun knapp hinter Stephanie. Es ging links weg und dort ein kurzes Stück Asphalt und leicht bergab und ich konnte zulegen und ging sogar an ihr vorbei. Dann wieder links und auf einen gekiesten Forstweg und meinen vorherigen Kontrahenten hatte ich deutlich abgehängt. Nach dieser Verschärfung musste ich nun etwas kämpfen. Da kam Stephanie nochmals näher. Ich lief an der Markierung für Kilometer 9 nach knapp über 41 Minuten vorbei. Das hätte eine richtig gute Zeit werden können, aber der letzte Kilometer deutlich länger, was auch nicht anders sein konnte, zumal im Stadion noch eine dreiviertel Runde zu absolvieren war. Als es aus dem Wald raus ging, hatte ich wieder einen deutlichen Vorsprung, auch auf einen Läufer, der zu Stephanie aufschloss. Es ging über den Parkplatz und dann ins Stadion. Da wollte ich nichts mehr riskieren und zog nochmals an, da ich ja nicht wusste, aus welcher AK der Läufer war und ich auf jeden Fall da gut im Rennen war. Es waren vor mir sicher lauter jüngere. Er sollte aber deutlich jünger sein. Es war nun richtig hart, aber immerhin trieb er mich zu einer starken Pace von 4.15 min im Stadion. Ich hielt einen guten Vorsprung und erreichte das Ziel nach 48.28.3 min und war damit voll zufrieden. Es war zudem der 18. Gesamtplatz und sogar der Sieg in der AK M55. Stephanie kam nach mir als starke Gesamtdritte ins Ziel. Es war schön, dass Steffis Freund und Kurt Weinmann noch Bilder machten.
Nach meinem Zieleinlauf musste ich eine Weile durchatmen, aber dann kam wieder der Foto zum Einsatz und es ging zur Zielverpflegung mit Obst, Tee und Iso. Danach war es schön, sich noch mit vielen Bekannten austauschen zu können. Beim Auslaufen begnügte ich mich mit 600m, es ging einfach nichts mehr.
Die Siegerehrung folgte dann gegen 11:45 Uhr. Leider wurden dieses Jahr nur die jeweils drei schnellsten Männer und Frauen der beiden Strecken geehrt und nicht die Altersklassen. Ich hoffe es gibt dann noch eine Urkunde. Es war auf jeden Fall wieder eine dieser kleinen Veranstaltungen mit schönen Strecken, bei denen es doch entspannt und familiär zugeht.
Insgesamt waren es 112 Teilnehmer, davon 47 über 10 km, 48 über 5,6 km und 17 im Kinder- und Jugendlauf. Dazu kamen noch einige Bambini.
Ergebnisse: https://www.lauf-ulm.de/ergebnisse-archiv/
Veranstalter: https://www.lauf-ulm.de/
Die Strecke: (etwas abenteuerliche Aufzeichnung)