Sonntag, 17. November 2019

12. Sparkassen Cross in Pforzheim am 16.11.2019 / Polizeimeisterschaft Crosslauf

Diese Veranstaltung hatte ich schon eine Weile auf meiner "Beobachtungsliste", doch auch wegen der Entfernung hab ich bislang nicht teilgenommen. Dann war es auch vom Termin her meist ungünstig. In diesem Jahr vom Grundsatz her mit dem Früh- und Nachtdienst auch. Doch dann wurde bekannt, dass dort in diesem Jahr anstatt der Waldlaufmeisterschaften, bei denen ich seit 2011 an unterschiedlichsten Orten immer teilnahm, dort erstmals Polizeilandesmeisterschaften im Crosslauf ausgetragen werden. Da stand eine Teilnahme schnell fest. Im Crosslauf war ich die letzten Jahre immer stärker geworden und so rechnete ich mir nach zuletzt zwei Mal Rang 4 doch etwas aus. Doch dann leider Wertungen in 10-Jahres-Schritten und dann war ich auch skeptisch ob es im Rahmen einer so großen Veranstaltung mit gut 1000 Teilnehmern auch Sinn macht eine Meisterschaft durchzuführen. Ich fuhr dann recht früh los, denn ich hatte unterwegs noch drei Kollegen und Kolleginnen aufzunehmen und insgesamt von Biberach aus ca. 170 km und gut 2 Stunden Fahrtzeit bis nach Huchenfeld, wo wir am Areal der Bundeswehr parken konnten. Von dort dann die ca. 300 m zu Fuß zum Veranstaltungsgelände beim Lohwiesenhof. Dort holte ich erst mal die Startunterlagen. Die für die Meisterschaft für das Team des Polizeipräsidiums Ulm waren natürlich unentgeltlich. Ich hatte aber noch drei weitere Starts gemeldet, wenn ich schon mal da bin. Die Gebühr betrug jeweils 10 €, wobei die Klassen der Jugend und Kinder nichts kosteten. Man sollte bis 11 Uhr eintreffen, wobei wir gut in der Zeit waren. Das war auch gut, denn es war doch schon recht viel los. Den einen oder anderen Bekannten in der Liste der gleich 1030 Voranmeldern hatte ich schon erkannt. Das Wetter war etwas durchwachsen. Die 6° C passten an sich, zumal man vom Wind verschont war. Doch ab und zu nieselte es, trotz Vorhersage von einer Regenwahrscheinlichkeit von 0 %. Aber hin und wieder zeigte sich auch kurz die Sonne und alles in allem noch recht gute Bedingungen.









Die jüngsten in den AK W/M4 bis W/M7 waren in verschiedenen Rennen ab 11:00 Uhr über Strecken von 150 m bis 300 m an der Reihe.





















 Ich musste mich so nebenher schon für den ersten Start aufwärmen. Da lief ich 2 km und ich fühlte mich nach dem frühen Aufstehen (musste die Tochter noch zur Arbeit bringen) und der langen Fahrt dennoch recht gut. Ich besichtigte auch gleich mal die Strecke. Für mich dann doch eher flach, aber die paar kleinen Hügel waren sicherlich giftig, da recht steil. Dazu kamen noch 4 Baumstämme und auf der großen Runde drei Strohballenreihen und noch eine "Sandgrube". Sicherlich eine anspruchsvolle Strecke die auch noch durch den Regen durchnässt war.













Es folgte um 11:26 Uhr der Start zum Qualifikationsrennen des DLV über 1500 m für die Mixed-Staffel bei den Crosslauf-Europameisterschaften statt. Die ersten beiden Männer und Frauen qualifizierten sich. So war zumindest bis gestern der Plan, doch dann wurde beschlossen, doch keine Staffel zu melden. Verstehen kann ich so was absolut nicht, sind solche Rennen für die Athleten eine gute Gelegenheit sich international zu bewähren und sich fortzuentwickeln. Immerhin traten dennoch viele an.
















Mein erster von gleich 4 geplanten Starts (das wäre dann das vierte Mal insgesamt und das dritte Mal in diesem Jahr, dass ich vier Starts an einem Tag habe) folgte um 11:40 Uhr (5 Minuten Verzögerung) beim Jedermann-Cross über die Kurzstrecke von 1200 m. Es war zugleich das Rennen der AK M/W 14, M/W 15, MJU18, WJU18, MJU20 und WJU20. Es ging über eine kleine Runde und die jungen Läufer werden da mächtig Tempo machen. Es war in diesem Jahr mein 116. Wettkampf. Ich setzte bei den Schuhen auf dem Wiesengelände natürlich wieder auf meine Brooks Mach 18 Spikes. Ansonsten ganz in kurz mit dem kurzen Funktionshemd unter dem Trikot, den Armlingen und dem Stirnband. Das hatte sich die letzten beiden Wochenenden schon bewährt. Natürlich dann gleich ein gutes Tempo. Ich ließ mich nicht beirren, sollen die jungen Läufer doch voran rennen. So nach ca. 300 m ging es für mich dann aber schon ans Überholen. Es folgte der erste Anstieg und dann runter und weiter leicht abfallend auf der Wiese. Der erste Baumstamm war nicht nur hoch, sondern es stieg leicht an und dann kam das Sandfeld. Das würde später bei mehr Runden Kraft kosten. Der nächste Anstieg war richtig steil und zudem gleich hinter einer 180°-Kurve. Dann runter und da kurz hintereinander drei weitere Baumstämme. Es lief nun und als es nach dem nächsten Hügel auf einen Kurs mit mehreren Spitzkehren rauf und runter ging, konnte ich immer mehr Nachwuchsläufer kassieren. Jörg Behrendt sorgte hier schon für tolle Bilder. Es folgte die lange Zielgerade. Davor 4.18 min auf dem ersten Kilometer, was für diesen Kurs sicher passte, ja sogar für mich super war. Dann lief ich nach 5.11,5 min als Zweiter Gesamt und Sieger AK M50 des Jedermann-Cross Kurzstrecke ins Ziel. Da war schon mal ein gelungener Auftakt. Im Ziel bekam man noch ein Badetuch.






















Nach meinem ersten Zieleinlauf musste ich nur kurz durchatmen und dann wechselte ich kurz meine Startnummer.





Die Strecke: (Jedermann-Cross Kurzstrecke 1200 m)


Es folgte um 11:51 Uhr der Vorlauf zum Sprint über 600 m für die Frauen und die WJU20.






Mein zweiter Start stand dann um 11:55 Uhr beim Vorlauf zum Sprint über 600 m der Männer und MJU20 an. In dem Feld hatte ich ohne AK-Wertung natürlich keine Chance und nur die ersten 6 kamen in den Endlauf. Das wäre sonst sogar mein fünfter Start des Tages. Es war in diesem Jahr mein 117. Wettkampf. Dann waren neben vier Jugendlichen nur 6 Starter in der Männer-Klasse am Start. Also sicher im Finale und mein erster Tag mit 5 Wettkämpfen rückte somit überraschend näher. Natürlich hatte ich gegen die höchstens halb so alten Läufer und zudem nur kurz nach den 1200 m keine Chance. Es ging über eine Runde und da war immerhin auch der erste Hügel drin und dann der leichte Anstieg vor der langen Zielgeraden. So über die teils aufgeweichte Wiese und im Gras nicht gerade leicht., Es war eine neue Erfahrung und ja, es machte sogar Spaß. Daran änderte die Tatsache, dass ich klar hinterher lief nichts. Ich kam nach den dann 650 m nach 2.29,5 min ins Ziel und immerhin eine Pace von 3.49 min und dabei hatte ich am Ende etwas raus genommen. Da täuschte der Abstand, es war für mich sehr schnell.


Die Strecke: (Sprint 650 m Vorlauf)


Nach meinem zweiten Zieleinlauf musste ich schon länger durchatmen. Das war richtig hart. Danach lockerte ich mich dann 1,65 km auf.





Im Abstand von jeweils 7 Minuten folgten dann ab ca. 12:00 Uhr die vier Starts in den AK W8, M8, W9 und M9 über eine Einführungs-Runde von 600 m Länge. Ich musste mich schon mal für meinen dritten Start vorbereiten. Also die nächste Startnummer holen.






Der Start zum Lauf über 3000 m über eine kleine und eine große Runde erfolgte um 12:28 Uhr. Hier gab es die Wettkämpfe in der WJU18, beim Jedermann-Cross Langstrecke (wo ich startete) und der Mittelstrecke bei der Polizeimeisterschaft für Männer und Frauen. Auch einige Bekannte waren in allen diesen Wettbewerben mit am Start. So stand in diesem Jahr bereits mein 118. Wettkampf an. Auch hier ließ ich den jungen Läufern den Vortritt. Ich startete etwas verhalten und dann in der ersten Kurve stürzten vor mir zwei, ich konnte aber noch gut nach rechts ausweichen. Dann der Hügel und es folgten die Baumstammhindernisse. Da war in diesem Rennen das Feld noch eng zusammen und so war es hier nicht so einfach. Dafür fühlte ich mich danach recht gut, hatte etwas Kraft gespart. Jürgen Ilg von der SG Weinstadt hatte mich überholt und ich konnte nicht so richtig folgen,. Da war es klar, dass es in der AK um Rang 3 gehen würde. Den wollte ich aber unbedingt. Jörg war hier selber am Start, hatte den Foto aber weiter gegeben und so gab es auch von diesem Rennen tolle Bilder. 4.24 min für den ersten Kilometer war dann doch schneller als ich dachte. Es ging in die zweite Runde und die war 600 m länger und es ging auf der zusätzlichen Schleife zwar flach über die Wiese, aber drei Strohballenhindernisse. Dennoch konnte ich hier immer wieder Druck machen und ich machte sogar ein paar Positionen gut. Auch gegen jüngere Kollegen, die hier im Rahmen der Meisterschaft starteten. Ich versuchte noch an Jürgen heran zu kommen, doch nachdem es über die Hügel und Hindernisse nicht klappte, hatte sich dies erledigt. So mit dem letzten Druck lief ich nun nicht mehr, auch wenn ich zum Schluss hin noch mal sprintete. Es waren dann knapp 3200 m und ich kam nach 14.22,1 min ins Ziel und wurde immerhin 3. der AK M50. So 45 Sekunden später war dann auch Jörg im Ziel, als Sieger der AK M55.



















Nach meinem dritten Zieleinlauf fühlte ich mich nicht mal so schlecht. Ich hatte nun erst mal nach drei Starts in nicht mal einer Stunde etwas mehr Zeit, aber durch das Finale im Sprint nicht so viel wie ursprünglich gedacht. Also erst mal warm anziehen und dann mal in Ruhe die anderen Wettkämpfe verfolgen.

























Die Strecke: (ca. 3200 m)


Der Start über 4800 m über eine kleine und zwei große Runden erfolgte gegen 12:50 Uhr. Hier waren am Start die WJU20, die MJU18 und die Frauen der Polizeimeisterschaft in der AK 1 bis 3 (also 30 - 39 Jahre, 40 - 49 Jahre und über 50 Jahre).















































Nun standen die Finals beim Sprint an. Da waren um 13:28 Uhr (15 Minuten Verspätung waren es dann doch inzwischen) diesmal erst die Männer dran, also kürzere Pause. Es war für mich eine Frage der Ehre, trotz dem bevorstehenden Meisterschaftsrennen nach der Qualifikation teilzunehmen. Ich ging etwas verhaltener an. Es war natürlich dennoch hart. Wobei ich dann nach 2.32,3 min nur gut 2 Sekunden zum Vorlauf verlor und inzwischen vor meinem 119. Wettkampf des Jahres ja noch die 3200 m gelaufen. Meine Gegner hatten nur diesen Wettbewerb. Dies war dann Rang 6 bei den Männern.






















Die Strecke; (Sprint 650 m Finale)


Es folgte das Finale beim Sprint der Frauen. Ich war da aber erst mal am Durchatmen, Tee trinken und den Preis und die Urkunde nach der verpassten Siegerehrung über 1200 m abholen. Ich bereitete mich dann für den letzten Start vor und konnte noch die Siegerehrung über die 3200 m mitnehmen.

















Der Start zum Lauf über 6600 m (am Ende aber rund 70000 m) über eine kleine und drei große Runden erfolgte um 13:56 Uhr. Es war für mich in diesem Jahr der 120. Wettkampf und erstmals ein fünfter Start an einem Tag. Es gab hier neben der Polizeimeisterschaft in der AK 1 - 3 für die Männer die Wettbewerbe der Frauen, der Frauen U23, MJU20 und Männer open. Dabei wurden auch zwei EM-Tickets vergeben und als Zweiter sollte sich Florian Bremm aus Leutershausen eines sichern. Das war toll. Jörg war wieder fleißig am Fotografieren. Ich rechnete mir an sich für die Meisterschaft nicht viel aus. Erstens die schon vier Wettkämpfe die ich fast alle voll lief und dann die Zehnerschritte in der AK. Immerhin war der "Dauersieger" nicht da und ein weiterer starker Läufer der gemeldet war auch nicht. Ich begann verhaltend. Sollten die anderen ruhig etwas voraus laufen. Ich musste mir den Lauf gut einteilen. Nach 5.24 min hatte ich die erste Runde absolviert und das war nicht so viel langsamer als beim ersten Wettkampf, wenn auch zum Ziel ein paar Meter fehlten. Zuletzt hatte ich auch zugelegt.















Es folgte die zweite Runde und damit erst mal der Abschnitt mit den Strohballen. Es lief nun und ich arbeitete mich Stück für Stück vor. Zuvor hatte ich Hilmar Freudsching überholt, der mit der Strecke nicht klar kam und der war ein Kandidat, den ich nicht zu schlagen glaubte. Geht doch noch was? Man konnte immer schön die Gegner beobachten und da waren, so weit ich beurteilen konnte, wohl nur zwei aus meiner AK vor mir und die nicht so weit weg. Ich konnte mich Stück für Stück an meinen Vordermann heran arbeiten. Dann ging es Richtung Zielgerade und in der letzten Kurve davor griff ich an, wurde noch von Jörg angefeuert und ich ging Ende der zweiten Runde vorbei. Auf dem Weg Richtung Ziel bzw nächster Runde, konnte ich einen kleinen Vorsprung heraus arbeiten. Ich hatte die Runde in 8.55 min absolviert.









Nun kam die dritte Runde und da versuchte ich auf den langen Geraden und über die Strohballen Druck zu machen. Das gelang und ich konnte den Vorsprung vergrößern. Dann konzentriert über die Baumstämme. Es passte und noch hatte ich Kraft. Der letzte Hügel fiel dann doch etwas schwer, aber danach lief es wieder und mein Vordermann war nicht weit weg und in den Spitzkehren sah ich, dass mein Vorsprung nun doch anwuchs. Nach 9.06 min die dritte Runde. 11 Sekunden verloren, das passte noch.







Nun die vierte und letzte Runde. Da versuchte ich anfangs den Vorsprung wieder auszubauen und hatte nicht das Gefühl, dass ich noch einbrechen könnte. Ich fühlte mich sogar wieder besser und immer wieder wurde man angefeuert. Ich blieb relativ locker und nahm die letzten Hindernisse und die Hügel wieder besser. Dann war ich mir auf den letzten Metern sicher, dass nichts mehr anbrennen kann. Ich konnte nach vorne sogar den Rückstand verkürzen, aber nicht entscheidend. Da war das Rennen wohl zu früh zu Ende. Die Runde mit 9.04 min sogar nochmal etwas schneller und dann jubelnd nach 33.29,2 min im Ziel und sogar 5. Gesamt und vor den beiden in der AK II (40 - 49). Vor allem aber auf Rang 2 in der AK III und endlich auf dem Podest und überglücklich. Da fiel extrem viel Anspannung ab. Vor dem Rennen mit der Vorbelastung nichts erwartet, aber dann in der zweiten Runde Blut geleckt und es passt in diesem Jahr einfach fast alles. Diesmal war ich auch nicht so fertig, wie nach den ersten Starts, hatte aber wohl auch noch viel Adrenalin. Dachte nicht mal mehr ans Auslaufen. Nun stehe ich in diesem Jahr schon bei 93 Podestplätzen.











Nach meinem nun fünften Zieleinlauf des Tages genehmigte ich mir endlich Kaffee und Kuchen und studierte etwas die Ergebnisse und hatte mehr Zeit für ein paar Gespräche.


















Die Strecke: (ca. 7000 m)


Den Abschluss bildete gegen 14:30 Uhr die Langstrecke der Männer über 5 große Runden und 9000 m mit Wertung auch in der AK U23 und den Polizeimeisterschaften der Männer auf der Langstrecke. Ein wenig konnte ich das Rennen beobachten und wartete auch die ersten Zieleinläufe ab.





































Es ging nun zum Duschen und danach ins Parkhotel, wo die Siegerehrung der Meisterschaft stattfand. Da gab es noch ein tolles Buffet. Dann nach einem langen Tag die Rückfahrt. Es wird ein Tag sein, der mir lange in Erinnerung bleiben wird. Die anfängliche Skepsis wegen dem Format der Meisterschaft ist etwas gewichen, aber so richtig weiß ich es noch nicht zu beurteilen.














Ergebnisse: https://my.raceresult.com/112721/results?lang=de

Veranstalter: https://sparkassencross.de/

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