Heute stand an meinem letzten Urlaubstag um das super Wetter zu nutzen noch ein besonderer Trainingslauf an. Genau genommen waren es drei Läufe in Bad Urach und insgesamt standen am Ende 25,1 km und 1172 Hm zu Buche. Letzten November war ich erstmals dort und lief den Wasserfallsteig (mit nur einem Rinnsal) und noch auf die Ruine Hohenurach. Das war schon toll. Heute wollte ich drei der Grafensteige erlaufen. So fuhr ich zunächst die gut 68 km in 1 Stunde nach Hohenwittlingen, einem Teilort von Bad Urach, und parkte dort auf dem Wanderparkplatz. Inspiriert wurde ich durch Matthias Fromm, der dort kürzlich war und ich musste mich dann unbedingt gleich informieren. Es stand zunächst also der Hohenwittlingensteig an. Der kürzeste der Läufe, aber mit relativ den meisten Höhenmetern. Er war mit 6,5 km und 422 Hm angegeben. Noch war es ja angenehm mit 20° C und Sonne pur und ich frisch.
Es ging zunächst zum Geschlitzten Fels. Dabei gleich mal leicht bergauf, wobei die Straße schnell verlassen wird und man auf einem Feldweg Richtung Wald läuft. Im Wald dann erst mal überwiegend runter und auf einem breiten Waldweg. Da konnte man es erst mal laufen lassen und zum Aufwärmen gerade richtig. Der zweite Kilometer sollte mit 5.13 min auch der zweitschnellste des Tages sein, sogar der schnellste des Tages. Langsam ging es in einen Pfad über und immer noch runter. Es waren nur vereinzelt Wanderer unterwegs und im Wald war es auch angenehm schattig. Dann rechts weg auf einen Pfad und da auch nach oben. Irgendwann mussten die Höhenmeter ja kommen. Es ging zum Geschlitzten Fels und da gab es schon mal tolle Felsformationen und der Trail begann auf dem Pfad nun auch so richtig.
Nun ging es weiter und erst mal steil nach oben und am Buckfelsen vorbei.Man läuft hier bis auf eine ganz kurzes Stück nur auf Singletrails. Dabei konnte man es aber auch mal etwas laufen lassen. Es kam die Burgruine Hohenwittlingen. Da hatte ich 5 km absolviert.
Auf der Ruine Hohenwittlingen blieb ich ganz kurz und trank auch mal was. Die Aussicht war schön, aber nicht so wie es auf der anderen Tour im letzten Jahr erlebte.
Es ging wieder hinunter und zur Schillerhöhle. Da ging es teils doch steil runter und immer auf einem Pfad. Ein paar Wanderer begegneten mir hier nun auch die wohl die Tour in die andere Richtung absolvieren oder auch nur zur Ruine uns zurück. Die Höhle wat offen und ich ging mal kurz rein. Da ich keine Lampe hatte kann ich nicht sagen, wie weit es da noch nach hinten geht.
Dann folgte die Wolfsschlucht. Dort hin erst mal auch überwiegend runter, auch mal einige Treppen und dann war ich in der Schlucht. Es war hier schon beeindruckend. Weiter über die kleine Brücke und dann auf der anderen Seite auf einem Pfad nach oben. Hier dann immer mehr Steine und Felsen und oft auch nass, so dass ich etwas aufpassen musste. In der Schlucht war es dann einfach nur mega schön. Es ging auch über eine Eisentreppe hoch und von oben noch mal eine super Sicht in die Schlucht. Danach auf einem recht gut zu laufenden Pfad nach oben und wieder zum Parkplatz, den ich nach 6,5 km erreichte. Höhenmeter zeigte es auf Strava nur 334 an, was nicht sein kann. Das war doch weit von den angegebenen 422 entfernt und auf der Uhr 460. Damit war die erste Etappe geschafft.
Die Strecke:
Ich fuhr jetzt die knapp 9 km in 15 Minuten nach Bad Urach ins Maisental und dort gibt es ausreichend Parkplätze. Ich startete zum längsten Abschnitt, dem Wasserfallsteig. 2016 wurde die Tour als Deutschlands schönster Wanderweg ausgezeichnet und es war im letzten November schon toll, auch wenn da sonntags viel los war. Da war ich heute mal gespannt, da ja noch Ferien sind. Angegeben ist die Runde mit 10 km und 510 Hm. Ich wechselte erst mal das Trikot, weil das andere schon total verschwitzt war und das ganz kurze bei den nun 26° C und auf der Strecke weniger Schatten eh viel angenehmer sein würde.
Zunächst am Brühlbach entlang in das Tal hinein. Der führte schon deutlich mehr Wasser als letztes Jahr und das Rauschen war irgendwie total schön. Hier konnte ich mich wieder so leicht ansteigend etwas auf Trab bringen. So langsam stieg es nun aber auch mehr an. Hier waren schon einiges los, es heilt sich aber dennoch in Grenzen. Bei Netto 56 m Anstieg war die Zeit von 5.50 min für den ersten Kilometer ein sauberer Auftakt.
Es folgte der Aufstieg zum Uracher Wasserfall, dem größten auf der Schwäbischen Alb und der führte diesmal richtig schön Wasser und es war doch beeindruckend und vor allem trotz den vielen Stufen da hoch in der Nähe des Wassers auch angenehm frisch. Auf diesem zweiten Kilometer gut 100 Hm und dabei viele Treppen.
Es ging noch weiter hoch und die Wasserfallhütte lässt man links liegen. Stattdessen nach rechts und der Pfad schlängelt sich nach oben. Auf diesem dritten Kilometer gleich ein Anstieg von 148 m und oft nur gehen, wenn es steiler wurde und da ja auch oft über Geröll und Steine. Da war es nicht verwunderlich, dass ich 12 Minuten benötigte. Es war aber ein toller Abschnitt.
Nun auf einem Forstweg weiter und da konnte ich es mal laufen lassen. Das tat nach dem Anstieg richtig gut und immer wieder sah man die Rutschenfelsen.
Noch auf einem Pfad weiter, dann auf einem Forstweg durch den Wald und schließlich außerhalb vom Wald runter zum Fohlenhof, der zum Gestüt Marbach gehört und ich durchquerte die Anlage. Der sechste Kilometer war mit 5.08 min auch der schnellste des Tages. Hier war es aber auch einfach zu laufen.
Es ging jetzt erst mal ein gutes Stück runter zur ehemaligen Kartause Güterstein und zum Gütersteiner Wasserfall, der mit letztes Mal besser als der Uracher gefiel. Es ist hier auch irgendwie stimmungsvoll und vor allem viel weniger los. Ich machte hier einen kurzen Halt und trank mal was. Auf dem letzten Kilometer ging es Netto doch gleich 143 Hm runter und da freuten sich die Beine auch über eine kleine Abkühlung vom Wasserfall und ich erfrischte mich. Das tat richtig gut!
Danach weiter runter, kurz durch das Wasser (aber nicht tief) und an Streuobstwiesen vorbei und zurück zum Parkplatz. Es war auch hier schön und der Blick auf das nächste Ziel, die Ruine Hohenaurach, eröffnete sich. Da es hier fast nur runter ging und zudem moderat und gut zu laufen machte es auch mal Spaß etwas mehr Tempo aufzunehmen und die letzten 3 Kilometer mit tiefen 5er-Zeiten. Da war es nun aber auch ganz schön warm. Nach 10 km und 393 Hm war ich am Auto. Da war die Abweichung auch wieder enorm und die Uhr bei 469.
Die Strecke:
Es folgte der dritte und letzte Abschnitt, der Hohenurachsteig, und dazu fuhr ich die 2 km zum Bahnhof Bad Urach und parkte auf dem P+R-Parkplatz. Das war eh der erste Teil des Rückweges. Das Trikot musste ich wieder wechseln und gut dass mein erstes in der Sonne schon schön getrocknet war. Diese Runde ist mit 7,5 km und 487 Hm angegeben, aber wohl ohne die Ruine.
Dort ging es zunächst auf dem Naturlehrpfad hoch Richtung Höhenfreibad. Man läuft hier sofort auf einem Pfad und so sollte es erst mal fast auf der ganzen Strecke mit wenigen kurzen Ausnahmen bleiben. Es ging hier verdammt steil nach oben und auf dem ersten Kilometer gleich 119 m Anstieg und auf dem zweiten 106. Oft gab es Stufen und Felsen. Es war verdammt anstrengend, vor allem nach den ersten beiden Abschnitten. Dafür echt traumhaft hoch zum Vorderen Hanner Felsen. Von dort eine tolle Aussicht.
Es ging weiter über den Mittleren Hanner Felsen zum Vorderen Hanner Felsen und auch dort immer wieder eine tolle Sicht ins Tal. Hier war es nun auch meist etwas besser zu laufen, aber fast alles auf einem Pfad.
Noch ging es weiter hoch zum Eppenzillfelsen, mit 744 m der höchste Punkt. Als ich unten startete zogen schon Wolken auf und nun hörte ich das Donnergrollen. Das fehlte noch und es standen ja noch rund 5 km aus. Etwas Bedenken bekam ich da schon. Vielleicht auch ein Grund, weshalb es auf dem vierten Kilometer mit 5.49 min schneller lief. Es ging aber auch unter dem Strich nur minimal hoch und hier war es mal ein breiter Forstweg und dann über eine Wiese runter zum Felsen.Von diesem aus hatte man auch eine tolle Aussicht.
Hinab nun zur Kreuzhütte.Wenn man aber denkt, dass es nun flotter geht, dann täuscht man sich. Es ist meist nicht nur steil, sondern über etliche Stufen, Felsen und Geröll. Da benötigte ich für den fünften Kilometer bei 159 m Gefälle dennoch rund 9 Minuten. Es war aber hier doch sehr schwer zu laufen, aber zugleich ein beeindruckender Abschnitt. Dann ist die kleine Wanderhütte erreicht. Noch immer donnerte es, aber noch blieb es trocken.
Weiter ging es nun wieder nach oben zur Burgruine Hohenurach, die auf einer Höhe von 692 m liegt. Da war es letztes mal mit der Abendstimmung super. Heute und übrigens auch morgen (ausgerechnet) war die Ruine wegen dem beginnenden dritten Sanierungsabschnitt geschlossen. Muss das in der Ferienzeit sein? Ich hatte aber Glück und war spät genug dran und man konnte wieder hoch und in die Ruine. War das Glück? Die 200 m dort hoch waren einfach nur grausam und übelst steil. Auf den letzten Metern unterhalb der Mauern ging es gefühlt senkrecht nach oben. Dort konnte ich aber kurz die Aussicht genießen und was trinken. Dann plötzlich doch die ersten Tropfen. Also schnell wieder aufbrechen.
So ging es gleich wieder einen schmalen Pfad mit vielen Kehren hinunter ins Seltbachtal. Im Wald war der Regen nicht so zu spüren und zumindest kühlte es nun etwas ab. Der Weg wurde aber steiniger und ich musste so bergab doch etwas aufpassen, weil es teils glitschig wurde. Nachdem es erst richtig steil runter ging (160 m auf einem Kilometer) nun moderater und das tat den Beinen gut. Es ging nun kurz über Asphalt und an der Jugendherberge nach rechts. Also normal. Ich lief, 600 m vor dem Ziel und nach 24 km prompt erst mal ein Stück gerade aus. Allerdings endete dieser Weg plötzlich und so zurück und hoch auf dem Pfad Richtung Höhenfreibad. Das war nochmal richtig hart. Nach 8,5 km (ok, da machte ich die 25 des Tages noch voll sonst wäre etwas weniger gewesen) und 445 Hm hatte ich auch die dritte Etappe absolviert. Die Uhr übrigens mit gut über 500.
Die Strecke:
Insgesamt lief ich 25,1 km mit 1172 Hm (wohl aber knapp 1400) und das in Netto 3:08 h und einem Schnitt von 7.31 min/km. Das die Zahlen. Es war aber vor allem ein tolles Erlebnis, wenn auch alleine. Der Hohenwittlingensteig beginnt einfach und dann doch tolle Trails und vor allem die unglaublich schöne Wolfsschlucht. Auf dem Wasserfallsteig kann man es nach einem heftigen Anstieg und dem tollen Wasserfall auch mal etwas laufen lassen und insgesamt eine einfache Runde, aber dennoch schöne Plätze. Der Hohenurachsteig ist da der klar anspruchsvollste und nahezu nur Trails und teils schwer zu laufen, aber eine wunderschöne Strecke mit der Burgruine Hohenurach. Nun innerhalb einer Woche 110 km mit 3850 Hm absolviert.
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