Nachdem ich ja gestern bereits beim Vertical Sommerlauf teilnahm, verbrachte ich die Nacht in Sankt Moritz und heute Morgen dann nach dem Frühstück (das bekamen ich und einige andere Läufer extra früher) mit dem Auto nach Samedan, dem Zielort der beiden Läufe heute im Rahmen des Sommerlaufes. Das waren nur 8 km und gut 10 Minuten Fahrtzeit. Ich konnte ganz vorne an der Promulins Arena parken und war kurz nach 8 Uhr dort. Dann ging es mit dem Bus um 8:32 Uhr zum Startort des Muragl-Laufes über 11,6 km für den ich mich entschieden hatte, zum Startort Pontresina. So musste ich zwar etwas früher los, aber dafür hatte ich später das Auto gleich bei mir und ich fahre eh wieder über Samedan zurück. Die Transfers sind in dem Startgeld enthalten. Für den Muragl-Lauf betrug es 31 € und für den klassischen Sommerlauf über 25 km je nach Zeitpunkt 35 € bis 62 €. Beim Muragl-Lauf war es bis 30.06. so und da hatte ich mich noch zeitig angemeldet. Später betrugen die Gebühren 40 € und 49 €. Das Wetter meine es bestens, hatte es gleich Sonne und zum Start 8° C und später dann im Ziel sollten es 16° C sein. Ich traf auch gleich meine Bekannten von gestern.
Nun ging es ans Aufwärmen. Das Gepäck für den Transport zum Zielort gab ich gleich ab und zuvor konnte ich die langen Sachen gut vertragen. Insgesamt lief ich gut 2 km und die waren recht hügelig. Dabei fühlte es sich nach gestern eigentlich recht gut an.
Der Start zum Muragl-Lauf über 11,6 km erfolgte um 9:30 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 79. Wettkampf. Bei den Schuhen setzte ich bei dem wechselnden Untergrund auf meine Brooks Neuro 2. Ansonsten ganz in kurz, denn in der Sonne war es selbst jetzt schon recht warm. Dann ging es auch los und dabei in Pontresina erst mal ca. 500 m leicht bergauf. Also ein eher verhaltener Start und ich hatte mir eh nur einen schnellen Trainingslauf vorgenommen und von Beginn an den Foto in der Hand. Dann rechts runter und nach einem Stück auf der Straße ging es auf einen Pfad und auf Kies weiter. Der erste Kilometer sollte mit 4.33 min prompt der zweitschnellste sein, trotz des Anstieges zu Beginn.
Es folgte eine tolle Strecke und weiter auf Naturweg durch den Wald und dabei immer wieder ein paar Wellen. Das machte es nicht wirklich einfach. Auch wenn es tendenziell runter ging nur 4.39 min auf diesem Kilometer.:
Es sollte der langsamste Kilometer folgen. Auf dem dritten nur 5.07 min, wobei der den größten Anstieg hatte. Dabei sind es insgesamt nur 111 Hm. Also eine doch eher flache Strecke. Aber auf dem Kies läuft es sich nicht so schnell und dann das dennoch wellige Profil. Ob auch die Höhe von 1800 m was ausmachte? Dennoch machte es natürlich Spaß und die Gegend einfach traumhaft. Da nahm ich mir vor, einen Schnitt wie letzten Samstag zu laufen, als es auf einer anspruchsvolleren Strecke beim Trail 4.42 min war.
Nun ging es erst mal auf Asphalt weiter und zudem mal längere Zeit bergab. Nach dem Abstecher ins Tal war man immer noch auf Höhe von Pontresina und dort nach links etwas hoch und nach weiteren 4.24 min und dem am Ende schnellsten Kilometer bei der nächsten Kilometermarkierung durch und noch einige Meter auf Asphalt, bevor es wieder auf Kies weiterging. Die Strecke war übrigens bestens markiert.
Das Feld hatte sich zwischenzeitlich doch sortiert, wobei es nun so war, dass ich immer mehr einholte, die wohl doch etwas zu schnell angingen. Ein paar überholten aber auch mich. Aber gerade leicht bergauf konnte ich was gut machen, verlor kaum an Tempo, da ich nicht am Anschlag lief. Es ging scharf nach rechts und erst mal steil runter, wo ich es laufen lies. Es kam eine größere Gruppe Wanderer entgegen, die aber schön an der Seite gingen und noch anfeuerten. Dann eine große Pferdeherde und dort nach knapp 5 km auch der erste Getränkestand. Das tat gut, war es nun doch schon recht warm und wenig Schatten. Den fünften Kilometer in 4.47 min und insgesamt war ich nun 23.30 min unterwegs. Das war ja exakt der angestrebte Schnitt.
Nun ging es bis zum Ziel tendenziell etwas runter. Schneller wurde ich aber nicht und nun kein Schatten, aber dennoch eine tolle Strecke. Es wurde dennoch etwas zäh und die Kilometer 6 und 7 in 4.48 min und 4.42 min. Das passte aber.
Es kamen hier doch überwiegend asphaltierte Wege, die Auswahl meiner Schuhe richtig. Nach ca. 7,5 km kam die nächste Getränkestation und wieder zwei Schluck Wasser. Das tat gut! Es gab auch Schwämme, die gereicht wurden. Es ging an Celerina vorbei. Die Kilometer 8 und 9 in 4.41 min und 4.52 min. Da sah man am letzten, dass es nun doch etwas zäh wurde.
Es folgte der zehnte Kilometer und ich musste nun doch kämpfen, wobei nur einer überholte und ich nach vorne sogar trotz einer 4.59 min den Abstand halten konnte. Nach so 9,8 km gab es nochmal Getränke und das brauchte ich nun auch. Es war insgesamt durch die Wellen auch kein so leichter Kilometer, aber am Wasser entlang auch schön. Ich war bis dahin 47.32 min unterwegs. Damit einen Schnitt von 4.45 min und den sollte ich auch nicht mehr verbessern.
Es kam das letzte Teilstück und da am Inn entlang. Ich konnte nun sogar ein paar Läufer überholen. Den einen hängte ich sogar ganz schön ab. Dann überholte mich eine Dame und deutete an, es sei nicht mehr weit. Ich blieb dann auch dran. Dann der Zieleinlauf und auf dem Kunstrasen ein starker Endspurt. Ich überholte die Dame wieder, aber schon gut 50 m vor dem Ziel und ich hätte ihr auch den Vortritt gelassen, wollte aber sicher unter 55 Minuten bleiben, was mit 54.35,1 min auch klar gelang. Damit auf Rang 84 von 574 Gesamt und 62. von 253 Männern. In der AK M40 - 59 (leider keine andere Unterteilung) Rang 26 von 131. Insgesamt ließen sich die Platzierungen sehen und es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis. Auch die Begrüßung im Ziel. Sicher auch selten, dass mal mehr Frauen als Männer am Start sind.
Nach meinem Zieleinlauf erst mal einiges trinken und natürlich auch hier viele Bilder machen. Das Wetter war nun einfach herrlich zum Verweilen. Die Verpflegung ließ sich auch sehen.
Nun blieb ich doch noch so lange, bis die ersten Läufer des Engadiner Sommerlaufs über 25 km im Ziel waren, obwohl ich noch was vor hatte. Dabei gab es bei den Damen durch Sara Dossena aus Italien sogar einen Streckenrekord. Und dann kam noch als 8. Gesamt und 2. seiner AK mit Lorenz Baum aus Tübingen ein guter Bekannter ins Ziel.
Der Lauf und überhaupt das Wochenende waren ein mega Erlebnis und es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Auf der Rückfahrt machte ich in Reutte in Tirol ein lange geplantes Vorhaben wahr und lief noch hoch zur Ruine Ehrenberg. Dazu gibt es einen gesonderten Bericht und es war einfach schön, trotz der nun knapp 30° C.
Hier noch einige Eindrücke:
Die Strecke: (11,6 km)
Insgesamt waren es 2155 Teilnehmer, davon 1226 über 25 km, 574 über 11,6 km, 139 beim Walking über 11,6 km und 216 in den Nachwuchsläufen.
Sommerlauf 25 km Männer: Benjamin Choquert (FRA, Nancy Athletisme Metropole, 1:18.56,9 h) vor Felfele Tesfay (ERI, 1:21.25,7 h) und Marcel Berni (SUI, TV Längasse, 1:23.06,5 h).
Sommerlauf 25 km Frauen: Sara Dossena (ITA, Laguna Running, 1:27.38,4 h) vor Helen Bekele Tota (SUI, Petit-Lancy, 1:30.55,5 h) und Marta Esteban Poveda (ESP, Serrano Club, 1:31.05,3 h).
Muragl-Lauf 11,6 km Männer: Tolossa Chengere (ETH, 37.49,0 min) vor Riccardo Rancan (SUI, LC Uster, 38.02,3 min) und Micha Steiner (SUI, Team Salomon, 38.44,3 min).
Muragl-Lauf 11,6 km Frauen: Ilaria Sabbatini (ITA, Atletica Avis Macarata, 43.30,8 min) vor Michele Gantner (SUI, LC Vaduz, 44.08,2 min) und Fabiana Wieser (SUI, Sportklasse.ch, 45.42,4 min).
Ergebnisse: https://www.datasport.com/live/ranking/?racenr=21142
Veranstalter: https://www.engadiner-sommerlauf.ch/
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