Sonntag, 6. Oktober 2024

1. Bolbergtrail in Sonnenbühl-Willmandingen am 05.10.2024

Als ich im Frühjahr das erste Mal von dieser neuen Veranstaltung gelesen hatte, die zudem von guten Bekannten organisiert wird, war mein Interesse schnell geweckt. Da kam dann noch entgegen, dass der Remsecker Waldlauf dieses Jahr nicht Anfang Oktober, sondern Ende September stattfand und ich zudem meinen dritten freien Tag hatte (zumindest theoretisch). Ich hatte mich dann Anfang September angemeldet um mir auch noch das Gratis-Finisher-Shirt zu sichern. Die Startgebühr betrug 35 € und der Lauf war auf 200 Teilnehmer limitiert und dann auch rund zwei Wochen vorher ausgebucht. Bei der Anfahrt konnte ich dorthin nicht auf öffentliche Verkehrsmittel zugreifen und so ging es mit dem Auto die 88 km in 1:10 h auf die Schwäbische Alb. Dabei eine Ecke die ich noch nicht kannte. Ich hatte noch das Glück, dass ich direkt vor der Halle parken konnte.


Ich hatte noch eine knappe Stunde Zeit und so kam schon mal keine Hektik auf. Nach etwas Anstehen im Foyer der Halle konnte ich meine Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahe auf der Rückseite und das Shirt in Empfang nehmen. Die ersten Bekannten konnte ich auch schon begrüßen. In der Halle traf ich dann nach und nach meine beiden Mitstreiter von meinem Team albside Running. Es gab noch eine Ansprache und ein kurzes Streckenbriefing. Es war schön dann kurz vor dem Start noch weitere Bekannte zu treffen, die ich teils schon länger nicht mehr sah. 












Der Start zum 1. Bolbergtrail, der mit 23 km und ca. 900 Hm angegeben war, erfolgte um 10:00 Uhr. Es hatte zum Start lediglich 5° C und es war nicht nur bewölkt, sondern auch neblig. Aber von oben trocken und deshalb passte es ganz gut und ich lief mit kurzer Hose und zum Shirt die Armlinge und mit einem Stirnband. Auf einen Rucksack mit Trinken verzichtete ich, da es zwei Stationen gab und es ja recht frisch war. Bei den Schuhen die leichteren Inov-8-Trail-Schuhe. Ich wollte meine anderen zunächst noch mitnehmen und nach den Hinweisen über einige sehr rutschige Passagen bereute ich es zunächst ein wenig.  Ich stellte mich ungefähr in der Mitte auf und wollte das Ganze dann doch eher als gute Trainingseinheit nehmen. In diesem Jahr hatte ich vor allem in den letzten Monaten viel zu wenig Kilometer und erst recht nicht so viele Höhenmeter als in den letzten Jahren absolviert. Dazu kamen ja die Rückenbeschwerden vor dem Bodenseemarathon vor drei Wochen, die mich zur Aufgabe zwangen. Immerhin schien dies überwunden zu sein, aber der Wettkampf am Mittwoch im Burrenwald zeigte zumindest Defizite beim Tempo, was an dem Tag aber eher zweitrangig war. Es ging zunächst einige Hundert Meter die Straße leicht ansteigend zum Ortsrand und kurz über eine Wiese. Danach am Ort entlang und später am Waldrand. Der zweite Kilometer führte vom Wald runter und ein Stück auf einem asphaltierten Weg weiter und die ersten beiden Kilometer waren recht flott, dafür dass ich es locker anging. 








Nun ging es den ersten größeren Anstieg hoch. Dabei im Wald oder am Waldrand auf gut zu laufenden Forstwegen. Die Kilometer 3 und 4 führten hoch zum Riedenberg. Eine Aussicht konnte man an dem Tag leider nirgends genießen. Zumindest ein paar wenige Fotos machte ich aber unterwegs mit dem Handy. Es lief erstaunlich gut, gerade auch bergauf. Es folgte ein Downhill teils über Pfade, die aber gut zu laufen waren. Nach zwei etwas schnelleren Kilometern ging es hoch zum Bolberg, dem mit 880,8 m höchsten Punkt des Landkreises Reutlingen. Ich war auf der Schwäbischen Alb schon so gut wie überall unterwegs, aber interessanterweise noch nie in der Gegend. Ich sah immer wieder die Markierung mit dem roten Dreieck für den HW1, dem Schwäbische Alb-Nordrandweg. Da hätte ich noch zwei Tage gehabt und danach steht der Lauf in dieser Gegend an. Es sollte aber nicht mehr vor dem Wettkampf klappen. Der Anstieg auf den Kilometern 8 und 9 war schon ordentlich, aber noch recht gut zu laufen. Nach rund 8,6 km gab es die erste Verpflegungsstelle. Ich nahm einen Becher voll und das sollte genügen. Der Weg führte nun wieder auf etwas breiteren Pfaden weiter und und dann ging es auf dem zehnten Kilometer gleich 160 m steil runter. Auf dem ersten Abschnitt auf einem Pfad mit einigen Serpentinen und einer auf Felsen recht rutschigen Kurve. Danach von einem kurzen Abschnitt Forstweg rechts weg auf einen extrem matschigen Pfad, der auch noch geradewegs nach unten führte. Das war schon etwas abenteuerlich, aber ich schaffte es gut. Es wurde dann einfacher und ging auf einem Forstweg runter zur Bachhalde und der 11. Kilometer sollte sogar der schnellste des Tages werden. Danach folgte aber auch der härteste Abschnitt. Auf dem 12. Kilometer standen gleich 176 m Anstieg an. Anfangs noch auf einem Forstweg ging es von diesem auf das sogenannte Fickerwegle über. Dort war der Anstieg am Ende richtig steil und der Untergrund teils recht matschig. Auch hier war ich erstaunt wie gut es passte. 








Es ging nun oben links weg und zunächst am Waldrand auf Wirtschaftswegen gut 400 m leicht runter. Ich konnte wieder gut umschalten. Dann aber scharf rechts weg und der nächste sehr steile Anstieg. Dafür ein schöner Pfad mit Wurzeln und Felsen auf dem Jägerwegle hoch zum Roßberg. Etwas unterhalb vom Roßberghaus war auch dieser Anstieg geschafft und es ging rechts weg die Zufahrtsstraße runter. Die Beine fühlten sich trotz Asphalt noch recht gut an, auch wenn sich die Oberschenkel so langsam meldeten. Es ging dann auch mal über einen Wiesenpfad und dann auf einem Forstweg weiter runter zur Bachhalde. Im weiteren Verlauf ging es nun auf den Kilometern 16- 20 fast permanent bergauf, wenn auch meist nicht so stark ansteigend. Nach 16,5 km kam noch de zweite Verpflegung und auf die konnte ich verzichten. Diese befand sich in der Nähe des Skiliftes Genkingen. Von den dort stehenden Teilnehmern überholte mich recht spät dann nur noch ein jüngerer Läufer. Mit einer Dame lief ich dann noch ein gutes Stück. Diese war gerade wieder gestartet. Durch ein paar Unterhaltungen wurde der auf der zweiten Hälfte doch etwas einsame Lauf nochmal aufgelockert. Ich bekam so was wie die zweite Luft und es hatte sich ausgezahlt, dass ich bis dorthin meist doch etwas zurückhaltend lief. Nachdem es lange über Forstwege ging, führte, ging es auf dem 20. Kilometer nochmals über einen wunderschönen Pfad hoch. Am Ende des Pfades erst links weiter Richtung Bolberg und dann rechts weg wieder über einen Pfad runter. Dieser war recht gut zu laufen und ich hatte so richtig meine Freude. Aus dem Wald raus ging es auf ein Asphaltsträßchen und auf dem war man auch auf de zweiten Kilometer, nur in  die andere Richtung weg und nun nach links dort hoch, wo es zu Beginn mal runter ging. Ich kam an eine Läuferin heran, musste dann aber am Ende ein paar Schritte gehen. So kam hinter mir ein Läufer näher. Aber oben am Waldrand entlang und nach Willmandngen runter lief es super. Im Ort noch ein kurzer Anstieg, bei dem ich kaum an Tempo verlor. Dem Ziel flog ich bergab auf der Straße geradezu entgegen und die Beine machten super mit. Ich hatte mir vorgenommen, unter 3 Stunden zu bleiben und das schaffte ich nach 23,27 km mit 915 Hm in 2:43.18 h deutlich. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Ergebnisse gab es gleich und ich blieb als 99. noch unter den Topp 100 und wurde 80. bei den Männern. In der AK M50-59 (Master Men 2) wurde es zumindest noch Rang 15 von 30. 







Nach meinem Zieleinlauf wurde ich von Moderator Frank "Franky" Bauknecht begrüßt und schön ihn mal wieder zu treffen. Ich hatte mich richtig schnell erholt, bin ja auch nicht am Anschlag gelaufen. Es kam selten vor, dass ich einen Trailwettkampf so genießen konnte. Es gab im Ziel noch eine selbst gefertigte Medaille aus Holz. Natürlich durfte auch die Zielverpflegung nicht fehlen. Da gab es Zopf, Bananen und verschiedene Getränke, darunter auch alkoholfreies Bier. Das passte also! Die Sonne kam nun sogar immer wieder zum Vorschein und es gab noch den einen oder anderen Austausch über das Rennen. Mir gefiel die Strecke richtig gut und sie war vor allem durch Pfeile und Flatterbänder hervorragend markiert. An der einen oder anderen Stelle gab es ja auch noch Streckenposten. Bilder mit dem Shirt mussten dann natürlich auch noch sein. 
















Die Siegerehrung für die ersten drei Männer und Frauen der Gesamtwertung erfolgte gegen 13:15 Uhr. Da war ich gerade rechtzeitig mit dem Umziehen fertig. Später, so gegen 14:00 Uhr, folgte noch die Ehrung in den Altersklassen. Dies war in der Ausschreibung gar nicht drin und hätte vielleicht im Vorfeld besser kommuniziert werden können. Ansonsten gab es aus meiner Sicht an der Veranstaltung nichts auszusetzen und es war eine gelungene Premiere. Ich konnte nach dem Rennen auch etwas zuversichtlicher in die Zukunft sehen und nach dem Trail Ende April in Albstadt war es der erste richtige Trail-Wettkampf seither in diesem Jahr und nun folgen im Oktober gleich nochmal zwei. 






Insgesamt waren es 167 Teilnehmer.



Die Strecke: 

2 Kommentare:

  1. Hallo Peter, sehr schöner Beitrag, ich war am Start, war eine wirklich tolle Veranstaltung. Liebe Grüße Stefan

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  2. Hey Peter,
    wie immer, sehr schön zu lesen und ich nehme die Verbesserungsvorschläge sehr gerne mit. Danke für deine Premiere auf der Sonnenbühler Alb. Nächstes mal mit mehr Sonne :-)

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