Donnerstag, 17. Oktober 2024

Hauptwanderweg 10 (HW10) - Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg - Teil 3 - Zaisersweiher - Besigheim am 16.10.2024

Nach drei Wochen ging es endlich auf diesem Weg weiter. Es wurde auch mal wieder Zeit für einen langen Trainingslauf und diesmal ein ganz langer. Da ich einen Kurzurlaub von 9 Tagen habe, musste ich am Mittwoch nicht arbeiten und das Wetter passte optimal. Eigentlich wollte ich bereits am Dienstag gehen, aber das passte irgendwie nicht. Am Mittwoch einen mit mindestens knapp über 35 km geplanten Lauf vor dem Trail-Wettkampf am Samstag war schon etwas gewagt. Nach dem Halbmarathon am Sonntag in Biberach lief ich die nächsten beiden Tage mit Hera kurze Runden und es passte super. Ich musste früh um kurz vor 6 Uhr aufstehen, da ich nicht zu spät nach Hause kommen wollte und mit insgesamt rund 11 Stunden rechnen musste. Ich hatte die Etappen 4 und 5 geplant. Die Anfahrt erfolgte mit der Bahn von Laupheim-West nach Stuttgart und dort entgegen dem Plan in der DB-App noch den Zug gleich um 8:32 Uhr nach Mühlacker erwischt. Da war ich knapp eine halbe Stunde früher dran, was sich auf die Gesamtzeit nicht auswirken würde, aber in Mühlacker auf den Bus länger warten war gemütlicher als längere Zeit am Hauptbahnhof in Stuttgart. 


Nach der Ankunft in Mühlacker hatte ich noch 35 Minuten Zeit bis zur Abfahrt des Busses. In der Bahnhofshalle hätte ich gemütlich warte können. Aber es gab noch eine bessere Alternative. In der dortigen Bäckerei noch ein zweites Frühstück bei leckerem Kaffee und anschließend konnte ich dort noch auf die Toilette gehen. Die Fahrt mit dem Bus nach Zaisersweiher, einem Stadtteil von Maulbronn, dauerte nur 14 Minuten und ich kam dort pünktlich an. Das Wetter war bestes Laufwetter bei nun 12° C und leichter Bewölkung und es sollten am Ende 16° C werden. 



In Zaisersweiher ging es vom Postplatz durch den Ort und nach ziemlich genau 2 km war ich dann auf dem HW10 vor der Kreuzeiche, wo die letzte Etappe endete. Der Forstweg führte noch kurz durch den Wald und dann über einen Wiesenweg am Waldrand entlang zu den Weinbergen. Dort dann, vom Zuweg abgesehen, der einzige asphaltierte Abschnitt dieser 4. Etappe die zum Michaelsbergsattel bei Cleebronn führt und ohne Abstecher schon 20,6 km aufweist. Es ging die Weinberge hoch. Danach im Wald weiter oft gut bergauf. Dabei aber noch auf gut zu laufenden Wegen. Nach rund 5 km hatte ich die winzige Metterquelle erreicht. 






Von der Metterquelle ging es nun die nächsten rund 10 km bis zum Weißen Steinbruch nur durch den Wald. Dabei lediglich ein paar kurze Straßenüberquerungen. Anfangs noch auf Forstwegen und dann für mehrere Kilometer nur auf Pfaden. Es war nur leicht wellig und die Pfade herrlich zu laufen, von ein paar matschigen Stellen abgesehen. In der Mitte des Abschnittes das Waldgebiet Rittersprung mit wirkliche herrlichen Pfaden. Am Ende dann wieder breite Forstwege und ich konnte wieder Tempo machen und fühlte mich an diesem Tag richtig gut. 









Es folgte nach gut 15 km der Abstecher zum Weißen Steinbruch. Dort wurde von 1902 bis 1924 Sandstein abgebaut. Es gab dort viele Fossilienfunde. Heute ist es ein Geotop und es gibt eine Aussichtsplattform. Die Aussicht auf das Zabergäu war richtig schön. Der Abstecher war einfach nur gut 200 m weit und eine kleine Steigung zurück zu bewältigen, aber der fast mystische Platz und die Aussicht wunderschön und es lohnt sich. Auf dem Rückweg entdeckte ich noch einen alten Grenzstein, der mir auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen war. 











Das nächste Ziel war die Ruine Blankenhorn. Dorthin waren es nur rund 2 km. Dabei anfangs auf einem Forstweg und dann ein kurzes Stück auf einem Pfad, über einen Parkplatz und eine Hohlgasse runter. Am Ausgang der Hohlgasse wäre es nach rechts gegangen. Ich machte aber den rund 200 m weiten Abstecher zur Ruine Blankenhorn. Es ist nicht mehr viel übrig, aber die Mauern erheben sich mächtig aus dem Wald und das Sonnenlicht fiel zu dem Zeitpunkt perfekt ein.  Die Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert. Auf der Ruine gibt es eine Grillstelle, eine kleine Hütte und schöne Sitzgruppen. Da machte ich die erste und schließlich auch einzige Rast nach 18 km. Ich trank und daneben nahm ich eine Salztablette und einen Powergum. 








Es ging die rund 200 m wieder zurück zum Abzweig und dort links weg und einen steilen Pfad gut 200 m hoch. Es waren noch gut 5 km bis zum Etappenziel. Bei dem Lauf die Hohlgasse runter spürte ich kurz was im Rücken, aber das war nun zum Glück gleich wieder alles gut. Es ging nur ein Stück über einen Forstweg runter und dann wieder ei Stück hoch. Dann ging es am Wolfstein auf einen Pfad. Dieser sollte es in sich haben und war am Ende der schwerste Abschnitt. Es war zwar nur leicht wellig,, aber dafür extrem zugewachsen und teils sehr matschig und so schwierig zu laufen. Am Ende dann noch ein steiler Downhill, der teils auch rutschig war und ich musste das Tempo dosieren. Danach war ich nach knapp 24 km am Ziel der Etappe am Wanderparkplatz beim Michaelsbergsattel. 






Die 5. Etappe führt vom Michaelsbergsattel nach Besigheim. Doch gleich zu Beginn kann man den Abstecher hoch zum Michaelsberg machen und dazu entschied ich mich. Es sollte ein absoluter Höhepunkt des Tages werden. Bereits der Anblick des Berges mit der Kirche und den Weinbergen machte Lust, dort noch hinauf zu laufen. Anfangs ein asphaltiertes Sträßchen und dann rechts weg etliche Stufen an den Weinbergen hoch. Die Aussicht von dort oben entschädigte absolut für die Mühen. Es war jedoch einiges weiter als die angegebenen 400 m.  








Vom Michaelsberg ging es wieder zurück zum Ausgangspunkt und dort begann die Etappe richtig und es ging runter zum Freizeitpark und Wildgehege Tripsdrill. Ein Blick zurück auf den Michaelsberg musste noch sein. Der Weg führte über den Parkplatz des Wildgeheges und von dort in den Wald. Es folgte ein Abschnitt mit Wald- und Wiesenpfaden und tendenziell ging es bergauf. Danach auf Forstwegen noch ein weiterer Anstieg und schließlich recht flach zur Berghütte. Dort ging raus dem Wald und es eröffnete sich eine Aussicht auf die Weinberge und auf Löchgau. 









Es folgte der letzte Abschnitt des Tages, der sich von 5 auf gut 6 km ausweiten sollte. Ich fand dann zu  Beginn des Downhills ein paar Trauben. Dieser Anblick ist einfach schön und nun wird es wieder einige Zeit dauern bis es so weit ist. Das Asphaltsträßchen führte zwischen den Weinbergen und Streuobstwiesen runter in den Ort. Der Weg dort hindurch zog sich ganz schön, war dafür sehr gut ausgeschildert. Es gab die auf dem Weg oft vorkommenden größeren Täfelchen und das half gerade innerorts, vor allem wenn man laufend unterwegs ist. Die Zeit für die geplante Zugverbindung wurde knapp und so lief es automatisch wieder flotter und ich war erstaunt wie die Beine nach über 30 km mitmachen. Aus dem Ort raus stieg es an, aber das Tempo war richtig gut. Dann aber, kurz hinter Löchgau, endete der Weg plötzlich an einer Baustelle. Da war kein Durchkommen. Also links hoch über schlammiges Gelände und auf einem anderen Weg in einem Bogen wieder zurück auf den ursprünglichen. Da war es it der Verbindung erledigt, aber nur 27 Minuten später die nächste Möglichkeit. Am Ende dann runter nach Besigheim und schon mal ein Blick auf die schöne Altstadt zwischen Neckar und Enz. Da freue ich mich auf die Fortsetzung mit der Altstadt und mit Marbach am Neckar. So gut erhaltene Altstädte sind auch was, auch wenn ich mich in der Natur am wohlsten fühle. Nach insgesamt 37,61 km und 589 Hm (deutlich weniger als angegeben und als auf der Uhr) hatte ich den Bahnhof erreicht. Die Strecke war bestens markiert und insgesamt richtig schön, da es fast nur durch Wald ging. Nun habe ich den Naturpark Stromberg-Heuchelberg hinter mir, aber auf dem HW8, dem Frankenweg, möchte ich wieder dorthin zurück kehren. 







Die Rückfahrt gestaltete sich dann richtig gut. Der Zug in Besigheim über Stuttgart nach Wendlingen hatte etwas Verspätung und es hätte eng werden können, aber er holte diese wieder rein und der Zug nach Ulm wartete eh am Gleis gegenüber. Nur auf dem letzten Stück von Ulm nach Laupheim dann noch 4 Minuten Verspätung, aber dies war dann ja egal. Ich hab mich nun einen Tag später super erholt. 



Die Strecke: