Freitag, 21. Juli 2023

Berglauf- und Trailtraining Hinterstein - über Schrecksee zum Vilsalpsee und über Vordere Schafwanne zurück am 18.07.2023

Am Dienstag stand ein ganz besonderer Lauf auf dem Programm. Ich wollte diese Tour schon lange mal machen und im August 2019 lief ich mit einer tollen Truppe vom Vilsalpsee aus einen großen Teil davon. Am Montag musste ich mich noch vom Sonntag erholen, denn ich hatte den Wettkampf direkt nach dem Nachtdienst. So nur eine kleine Runde am Abend. Am Dienstag war die Wetterprognose super, denn nicht so warm und dennoch bis 15 Uhr sonnig und danach bewölkt. Es sollte etwas anders kommen. Ich fuhr schon früh um kurz nach 6 Uhr zum Bahnhof nach Memmingen und von dort mit dem Regionalexpress nach Sonthofen. Dort rechte es perfekt zum Bus nach Bad Hindelang. Nun hatte ich eine gute halbe Stunde Wartezeit und es ging mit dem Bus weiter nach Hinterstein. Es war überall viel Platz und auch dort recht wenig los, was mich wunderte. Es schien die Sonne und mit 17° C um kurz nach 9 Uhr perfekte Bedingungen. 


Ich startete also am Bergsteigerhotel Grüber Hut und lief von dort ins Hintersteiner Tal rein. Es teigt da vor allem anfangs gleich an und danach bis ca. 3,5 km wellig. Ich konnte feststellen, dass ich gut drauf war und absolut keine Probleme hatte. Diesmal war ich sogar unmittelbar nach dem Bus am Abzweig beim E-Werk Auele und dort geht es links weg und es folgt der gleich sehr steile Aufstieg zum Schrecksee. Anfangs geht es lange durch den Wald. Da war es noch schön schattig. Dafür hatte der fünfte Kilometer gleich 221 positive Höhenmeter. Es passte auch hier richtig gut. Im weiteren Verlauf dann leicht ansteigend und über eine Almwiese weiter und nun wurde es schnell warm. Am nächsten steilen Anstieg ist man morgens aber wieder schön im Schatten und einfach ein schöner, oft felsiger Pfad. Der siebte Kilometer hat einen Nettoanstieg von gleich 255 m. 








Nach dieser Wand dann ein Stück flach weiter und danach erst mal leicht runter. Es sind tolle Pfade und die Blumenpracht, vor allem die Alpenrosen, einfach herrlich. Ich traf nur ganz vereinzelt auf Wanderer.. Es war nur noch ein kurzer Anstieg und dann eröffnet sich der herrliche Blick auf den Schrecksee. Ich war inzwischen schön öfters hier oben, aber es ist immer wieder faszinierend und diesmal sogar nur knapp über der Bestzeit. 





Ich verweilte nur ganz kurz und dann ging es noch weiter hoch zum Kirchdachsattel. Der See ist auf einer Höhe von 1813 m und der Sattel auf 1927 m. Da traf ich auf halbem Weg noch auf einen Läufer der on oben kam und mich um ein Foto gebeten hatte und da natürlich dann auch eins von mir. Das passte ja perfekt und in der Folge war ich sehr lange alleine unterwegs. Auf dem Sattel angekommen ein wunderschöner Blick auf den See und seine Umgebung, aber auch auf der anderen Seite ins Tannheimer Tal. Ich war noch keine 2 Stunden unterwegs und immerhin schon die ersten gut 1000 Hm. 








Ich lief nun von hier erst das zweite Mal in Richtung Landsberger Hütte. Ich befand mich jetzt in Österreich, Es ist ein ständiges leichtes auf und ab und die Pfade teils doch recht anspruchsvoll. Das Wetter war weiterhin ein Traum. In dieser Landschaft zu laufen ist einfach herrlich. Mit der Zeit traf ich auch mal wieder auf ei paar Wanderer. Bevor der Donwhill zur Landsberger Hütte anstand, weideten noch einige Pferde hier oben. 













Auf der Landsberger Hütte erst mal eine kurze Pause und etwas getrunken und dann noch einen Energy Gum und eine Salztablette in herrlicher Umgebung. Nun war ich bereit für den nächsten Abschnitt. 







Es folgte die nächsten Kilometer der Downhill runter zum Vilsalpsee. Da ging es insgesamt ordentlich runter, denn die Hütte liegt auf 1810 m und der Vilsalpsee auf 1165 m. Dabei eröffnet sich schnell der Blick auf den wunderschönen Traualpsee auf 1631 m. Es geht über tolle Pfade, die immer wieder auch etwas schwierigere felsige Passagen aufweisen. Hier war deutlich mehr los. Am Traualpsee gibt es immer noch die Alpakas. Einfach tolle Tiere! 












Nach dem Traualpsee ist der Weg deutlich einfacher und am Ende auch herrlich durch den Wald, bevor der Vilsalpsee erreicht ist. Es ging nun flach am See entlang und auf dem kurzen asphaltierten Stück erinnerte ich mich daran, dass dort über 10 km immer der Wendepunkt beim Seelauf im Tannheimer Tal war. Am Parkplatz mit der Gaststätte war mächtig was los. Ich stoppte nur kurz für ein paar Fotos on dieser traumhafte Kulisse. Inzwischen hatte es etwas zugezogen und der Wind nahm zu und das Wasser war deutlich unruhiger. Dies wären bei einem anderen Mal wohl Zeichen, erst mal abzuwarten. Ich hatte nun gut 18 der geplanten ca. 29 km mit gut 2000 Hm hinter mir. Es ging nun noch rund ein Kilometer flach am See entlang. Danach noch ein kurzes Stück und ich war an der Vilsalpe. 












Nach der Vilsalpe zweigte der Weg rechts ab und da stieg es dann schnell an. Hier wurde es nun doch zäh, auch wenn es nicht so steil war. Dafür war es nun sehr schwül und warm. An einer Stelle mussten wir vor vier Jahren über einen Baumstamm einen kleinen Wasserlauf überqueren. Diesmal war es problemlos auf Steinen möglich. Dahinter stieg es dann richtig steil an, immer wieder mal auch über Stufen. zwei Alpensalamander verschwanden schnell, bevor ich sie fotografieren konnte. Es zog nun immer mehr zu. Ich machte an einem kleinen Wasserlauf nochmals kurz Pause.







Kaum dass ich wieder losging (laufen konnte man es hier nicht nennen) fing das Gewitter an und es war kurz nach 14 Uhr. Es regnete dann und vor allem kam ein Hagelschauer. Ich war ganz schön durchnässt und hatte kurz damit spekuliert wieder runter zu gehen und mit dem Bus von Tannheim nach Oberjoch. Der Hagel ließ zum Glück schnell nach und dann auch der Regen. Es nieselte nun lediglich ab und zu noch. Dafür war hier oben auf nun bald 2000 m der Donner ganz schön beeindruckend. Ich schätzte es aber doch richtig ein und es zog Richtung Süden ab und hellte auf und das Gewitter entfernte sich schnell. Der Vorteil war nun, dass es deutlich frischer war und ich fühlte mich wieder viel besser, obwohl es hier teils extrem steil war. Ich konnte aber auch die Blumenpracht genießen und es wurde immer felsiger. Ich traf noch auf zwei junge Damen und am nächsten Abzweig auf einen weiteren Wanderer. Es waren also doch noch einige unterwegs. 














An der Abzweigung ging es nun nach rechts weiter hoch zur Vorderen Schafwanne. on dort wollte ich zur Willersalpe. Nachdem zuletzt der 22. Kilometer gleich 291 Hm hatte folgten auf dem 23. Kilometer 224 und auf drei Kilometern in Folge über 200 Hm Anstieg. Das ist schon ein heftiger Abschnitt, dafür aber auch wunderschön. Ich hörte noch Glocken und etwas weiter oben sah ich, dass unterhalb Schafe weideten. Die Schafwanne muss ja ihren Namen irgendwoher haben. Der Anstieg war nun absehbar und ich war an der Vorderen Schafwanne und mit 2060 m war es der höchste Punkt des Tages. Von dort ein herrlicher Ausblick, auch wenn er bei dem Wetter etwas getrübt war. Dort konnte ich mich noch kurz mit einem Wanderer austauschen, der vom Rauhorn runter kam. 









Es folgte nun der Abstieg zur Willersalpe. Es war nun erst mal trocken, wenn auch nicht mehr auf der Strecke. Dafür stürmte es teils ganz schön. Hier bin ich nur einmal hoch und der Downhill hat es durchaus in sich, dafür immer eine herrliche Aussicht. Auf den rund 3 km ging es immerhin etwas mehr als 600 m runter bis auf 1456 m. 





Die Willersalpe hatte zum Glück noch geöffnet und in der Gaststube der urigen Alpe konnte ich erst mal einiges trinken und hatte Zeit etwas trockener zu werden und der nächste Bus fuhr noch nicht so schnell und es waren ja nur noch 4 km runter. Dem Hüttenhut gefiel es offensichtlich auch bei Gesellschaft. Da regnete es prompt nochmal kurz ordentlich, also alles richtig gemacht. 






Es folgte der letzte Abschnitt runter nach Hinterstein. Da lief es wieder richtig gut, vor allem am Ende. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Ich erreichte den Grünen Hut nach 30,54 km mit doch gleich 2186 Hm nach einer absolut fantastischen, aber auch fordernden, Tour. 



Ich hätte nun genau eine Stunde auf den Bus warten müssen, da gerade in dem Zeitraum der nächster nach 1 1/2 Stunden fährt. Da konnte ich mit einem jüngeren Wanderer zurückfahren, der dankbar war, dass ich dann den geschickteren Weg richtig Oberjoch wusste und da kam man zugleich fast am Busbahnhof raus und schon vier Minuten später kam der Bus nach Sonthofen. So erreichte ich sogar noch den Zug um 18:01 Uhr, was völlig unerwartet war. Es lief halt in allen Belangen und in Sonthofen prompt Sonne. Dort passte zumindest die Prognose. 



Die Strecke:

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