Es wurde wirklich Zeit, wieder mal an diesem schönen Berglauf teilzunehmen. Ich nahm von 2012 bis 2014 teil und hatte nochmal meinen Bericht von 2014 gelesen und damals gemeint, da muss ich auf jeden Fall mal wieder teilnehmen. Damals beim dritten Mal endlich auch gutes Wetter und nun waren die Aussichten auch bestens. Nach dem Ultra-Wettkampf am letzten Wochenende hatte ich aber doch die ganze Woche zu kämpfen, hatte mich aber noch am Donnerstag kurz vor Meldeschluss angemeldet.
Diesmal erfolgte die Anreise so wie bei den meisten meiner letzten Wettkämpfe mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das war zwar viel günstiger dank dem BaWü-Ticket, aber bei der Hinfahrt war der Fahrplan ungünstig und ich musste über Stuttgart fahre und so in Biberach schon um 6:09 Uhr los und deshalb kurz nach 5 Uhr aufgestanden. Es war zumindest entspannt und auf den gut 3 Stunden nur eine Minute Verspätung. Ich war um 9:20 Uhr am Bahnhof, hatte so aber nur noch 40 Minuten Zeit. Der Weg zum Weiherstadion, wo der Start erfolgte, war zum Glück nur einen knappen Kilometer weit und die letzten 500 m bin ich trotz Tasche mal gerannt und stellte fest, dass es ganz gut passt. Ich traf schnell auf erste Bekannte, auch endlich mal wieder von meinem Team albside Running. Die Startnummern mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite gab es gleich am Eingang des Stadions. Leider war dort noch eine gute Schlange und auch bei der Toilette erst mal anstehen, wobei ich dann den Tipp bekam, dass es am Start, ca. 150 m weiter vorne auf der Badstraße einen Toilettenwagen gibt.
Ich hatte nun leider keine Zeit mehr, für ein längeres Aufwärmen. So gab es nur eine kurze Aktivierung von 500 m und danach konnte ich noch ein paar Bekannte begrüßen, von denen wahrlich viele am Start waren. Darunter machte ich mit Andreas Schindler und Franziska Schmieder gleich zwei Favoriten aus und diese sollten am Ende auch gewinnen. Das Wetter meinte es gut, da es wie 2014 nur leicht bewölkt war und vor allem trocken. Dabei mit 4° C aber doch auch recht frisch. Ich startete aber in der kurzen Hose. Neben dem Trikot aber noch ein kurzes Funktionsshirt und Armlinge, sowie ein Stirnband und ein leichtes Halstuch, was sich alles als richtig heraus stellte. Bei den Schuhen nahm ich meine alten Puma, da die Strecke vollständig asphaltiert ist.
Der Start zu meinem 134. Wettkampf in diesem Jahr erfolgte dann pünktlich um 10 Uhr und es ging über 8,1 km (auf der Uhr dann etwas weniger) 365 m hoch (ich hatte dann 368 Hm). Es war mit 369 Teilnehmern doch ein recht großes Feld zusammen gekommen und wie immer dort auch gut besetzt. Sa konnte ich mir eh keine Chancen ausrechnen. Man lief die ersten 500 m recht flach durch den Ort. Da ich etwas weiter hinten startete, ging ich schon mal nicht zu schnell an. Es folgte aus dem Ort raus der erste größere Anstieg und da merkte ich doch die fehlende Regeneration. Dafür zwickte es endlich nirgends mehr. Den ersten Kilometer mit 5.12 min viel langsamer als bei den bisherigen Teilnahmen, wobei es angesichts der 41 m Anstieg dennoch nicht schlecht war. Ich hatte auch beschlossen, einige Bilder zu machen. Der zweite Kilometer stieg zumindest anfangs auch noch moderat an und hatte 34 m Anstieg. Dabei jedoch nur eine Zeit von 5.28 min. Da schien nicht viel zu gehen.
Es folgten die beiden einfachsten Kilometer. Da musste ich versuchen, zumindest ein bisschen aufs Tempo zu drücken. Es ging am Golfplatz vorbei und dort links weg und nochmal durchs Wohngebiet. Ich unterhielt mich noch kurz mit Werner Naujok. Ich kam nicht so richtig in die Gänge, aber den dritten Kilometer zumindest in 4.57 min und es sollte der schnellste sein. Am Ende des vierten Kilometer noch rund 100 m Anstieg und das sollte eine weitere 5er-Zeit kosten und diesmal 5.05 min. Die Markierungen stimmten bis dahin genau mit meiner Uhr überein. So langsam hatte sich das Feld nun auch sortiert und auseinandergezogen. Ich war deutlich langsamer als vor 8 Jahren und damals mit 43.45 min die bisher schwächste Zeit.
Es sollte nun langsam aber sicher mehr ansteigen und man ließ Hechingen hinter sich und zunächst die Straße entlang. Da überholte mich Andreas Ordenbach, der heute besser drauf war als noch vor 8 Tagen und ich sollte ihm nicht folgen können. Man hatte nun schon mal due Burg im Blick, die aber noch hoch oben thronte. Auf dem fünften Kilometer gab es nun auch wieder 41 m Anstieg, wobei es zuletzt sogar mal ganz leicht runter ging und so mit 5.50 min noch eine halbwegs ansprechende Zeit, aber locker fühlte es sich nicht an. Insgesamt schon mal 26.32 min unterwegs. Dann ging es auf die Zufahrtstraße zur Burg. Da sollte es so richtig losgehen. Es stieg in Kehren recht steil an. Da hatte ich zu kämpfen und den sechsten Kilometer auch nur in 7.04 min, wobei es immerhin 85 m Anstieg waren. Da es noch rund zwei steile Kilometer waren, rechnete ich nicht mehr mit einem Schnitt unter 6 Minuten, sollte aber zumindest unter der 50-Minuten-Marke bleiben. Es gab sogar musikalische Anfeuerung und überhaupt gab es immer wieder am Streckenrand Ermunterungen.
Man näherte sich nun der Burg. Auf der Zufahrtsstraße ließ es sich zumindest gleichmäßig laufen. Es ging am Parkplatz vorbei, wo später die Möglichkeit bestand mit dem Bus zurück zu fahren. Dort feuerte noch Nadine Koch von meinem Team an. Es lief nun vom Gefühl her sogar besser, ich konnte immer wieder etwas Druck machen. Da konnte ich endlich auch mal wieder Plätze gutmachen. Den siebten Kilometer, der mit 87 m den größten Anstieg hatte, mit 7.02 min sogar minimal schneller als zuvor. Hier zeihte die Uhr an der Markierung 100 m weniger an und es passte erstmals nicht mehr. Man näherte sich langsam aber sicher der Burg. Ich konnte auch immer wieder die Aussicht in die Gegend kurz genießen.
Ein Schild kündigte die letzten 500 m an. Man war am Fuße der Burg. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass ein Schnitt unter 6 Minuten sogar noch möglich war. Das motivierte wieder etwas. Es ging nun an der Burg hoch und durch das eine oder andere Tor. Da bekam ich die zweite Luft, ging noch an Georg Möller vorbei und den Platz besser in der AK wollte ich noch holen. Es ging auch mal über grobes Pflaster und vor allem in dem Tunnel mit der geringen Beleuchtung war auch Vorsicht angesagt. Die Kehren wollten gefühlt nicht aufhören, wobei man aber super angefeuert wurde. Dann endlich der letzte Torbogen und leicht bergauf so was wie ein Endspurt. Nach 46.28,7 min war ich im Ziel und damit 2.43 min langsamer als vor acht Jahren, aber das war völlig in Ordnung, auch angesichts der Gesamtumstände.
Nach meinem Zieleinlauf musste ich doch eine Weile durchatmen, aber dann kam wieder der Foto raus und ich konnte noch viele Bekannte im Ziel begrüßen. Dort dann auch das eine oder andere kurze nette Gespräch. Es ist hier im Burghof sicher eines der schönsten Ziele die es bei einem Lauf gibt.
So langsam wurde es dann doch frisch und ich holte meinen Rucksack, den man ins Ziel hatte transportieren lassen können. Dort gab es auch warmen Tee, der gut tat. Nun genoss ich noch das Ambiente und die schöne Aussicht und konnte noch Heike begrüßen, die wieder mit Hund unterwegs war, was mich besonders freute. Es war auch schön, dass unser Team gleich mit 10 Startern vertreten war und Nadda Sagr holte sogar den Klasseneig. Die Ergebnisse gab es gleich live.
Es folgte der Rückweg und da stand für mich von Anfang an fest, dass ich die 8 km zurücklaufen werde. Da passte es sogar überraschend gut. Die Oberschenkel hielten auch auf dem ersten steilen Stück, das ich flott absolvierte. Dann am Ende noch mit Kerstin Bizer gelaufen und nett unterhalten. Es ging jetzt zum Duschen und dort auch warmes Wasser, was in letzter Zeit leider nicht immer so war. Ich hatte noch gut Zeit und konnte gemütlich zum Bahnhof zurück gehen und die Rückfahrt verlief dann auch völlig entspannt und diesmal direkt über Aulendorf nach Biberach und somit nicht ganz zwei Stunden. Bei den Ergebnissen reichte es zumindest noch mit Platz 179 von 369 Gesamt zur ersten Hälfte. Bei den Männern Rang 161 von 280 (da waren doch im Verhältnis recht wenige Frauen am Start) und in der stark besetzten AK M55 Platz 25 von 41. Es war auf jeden Fall wieder ein schöner Wettkampf mit vielen netten Begegnungen.
Berglauf 8,1 km Männer: Andreas Schindler (TSV Glems, 31.21,0 min) vor Andreas Crivellin (32.12,9 min) und Sebastian Gaedicke (TEAM OPTIMOVE by Pudel, 33.04,9 min).
Berglauf 8,1 km Frauen: Franziska Schmieder (LG Brandenkopf, 37.11.,7 min) vor Monica Carl (LG Welfen, 37.22,8 min) und Lea Dehner (ASV Horb, 37.47,5 min).
Veranstalter: https://www.ski-club-hechingen.de/
Die Strecke:
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