Eine Premierenveranstaltung ist immer etwas besonderes und erst recht wenn es ein Berglauf ist und zudem nicht allzu weit entfernt. Dabei wurde ich auf diesen Lauf durch einen Bekannten aufmerksam, der die Strecke lief und auf Strava mit dem Bild des Flyers hochlud. Da ich an dem Wochenende bisher nur am Samstag einen letzten langen Lauf vor dem Fichtelberg Ultra in zwei Wochen geplant hatte, stand mein Entschluss fest, daran teilzunehmen. Eine Voraussetzung war allerdings ein einigermaßen gutes Wetter. Da die Aussichten am Mittwoch bestens waren, meldete ich mich am letzten Tag der Voranmeldung noch an. Es gab dabei keine Startgebühren, sondern man konnte eine Spende entrichten, die u. a. der Jugendarbeit des Vereins zugute kam. Die Fahrt von gut 69 km verlief in genau einer Stunde völlig entspannt und ich fuhr sehr zeitig los. In Maierhöfen war ich doch schon eine Weile nicht mehr. Da nahm ich zuletzt 2016 am Eistobellauf teil. Dieser findet nach der Corona-Unterbrechung am 23.07. wieder statt.
Ich schaute mich noch kurz im Start- und Zielbereich um, der sich bei der Talstation des Iberg-Skilifts befand. Da traf ich auch auf Organisator Dominic Poschenrieder, der meinte, ich sei der erste Läufer. Es war da aber auch erst 16:15 Uhr und die Ausgabe der Startnummern begann um 17 Uhr. Es war an dem Tag verdammt heiß. Es hatte zu dem Zeitpunkt 29° C.
Es ging jetzt an die Besichtigung der Strecke. Das war angesichts der Temperatur und den mich erwartenden 7,2 km mit 320 Hm eine gewagte Sache. Ich nahm den Wettkampf aber als Trainingseinheit und wollte vor allem eine höhere Belastung trainieren. Ich hab von den letzten Wochen doch noch einige Defizite. vor allem am Berg. Es ging zunächst moderat ansteigend auf einem gekiesten Forstweg los. Dieser stieg dann immer steiler an. Der Vorteil der Erkundung war, dass ich immer wieder die schöne Aussicht genießen konnte.
Nach knapp über 2 km ging es scharf nach rechts weg und es folgte ein ca. 800 m langer und teils sehr steiler Wurzelpfad. Hier gab es wenigstens Schatten, aber schweißtreibend war es auch so.
Am höchsten Punkt angekommen eröffnete sich ein herrlicher Blick. Den konnte ich nun noch richtig genießen, war gespannt, wie es später sein würde.
Es ging jetzt noch gut 4 km runter. Dabei nur an ganz wenigen Stellen etwas steiler. Das war dann ein doch eher entspannterer Downhill.
Ich hatte jetzt noch ca. 50 Minuten Zeit bis zu meinem Start. Da musste ich erst mal noch einiges trinken, die Hitze hatte doch zugesetzt. Immerhin die Erkenntnis, dass sonst alles gut war. Ich traf noch auf den einen oder anderen Bekannten, die ich teils doch schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich hielt mich natürlich überwiegend im Schatten auf. Die Startnummer konnte ich inzwischen auch abholen.
Es wurde langsam Ernst. Es waren drei Startwellen vorgesehen: zunächst um 18:00 Uhr die Herren 60+ und die Damen, danach um 18:03 Uhr die Herren 40+ und die Jugend und zuletzt erneut drei Minuten später die Männer 20+. Mit einer Verzögerung von rund vier Minuten ging es dann los.
Der Start von meiner Gruppe folgte um 18:07 Uhr. Es war für mich der 66. Wettkampf in diesem Jahr, allerdings nur wenige reale, dabei der erste Berglauf. Es hatte immer noch 27° C. Da war es klar, dass man nur in kurz laufen kann und eine Mütze gegen die Sonne. Es fühlte sic anfangs sogar noch locker an und auch der erste, etwas leichtere Anstieg, passte super und die Pace nach 500 m bei ca. 5.00 min/km. Ich hatte zunächst noch ein trockenes Gefühl im Mund, aber das legte sich dann schnell. Ich lief dann, als es steiler wurde, mein Tempo, ungeachtet dessen, dass ich weit zurück fiel. Es ging heute nicht um die Platzierung. Da hatte ich eh keine Chance. Der erste Kilometer bei 83 m Anstieg passte in 6.55 min recht gut. Auf dem zweiten gab es dann doch zwei etwas steilere Abschnitte, in denen ich mal ganz kurz gehen musste. Als es dann auf den letzten rund 300 m nur noch ganz leicht anstieg lief es gleich wieder gut. Auf dem zweiten Kilometer betrug der Anstieg 87 m. Die Zeit von 7.37 min war dann doch etwas schwächer als von mir erhofft. Nach ein paar Metern ging es nun scharf rechts weg und es folgte der ca. 800 m lange ganz steile Anstieg über den Wurzelpfad hoch zur Kugel. Da merkte ich nun doch den ersten Lauf. Das war ein harter Kampf, wobei ich im Nachhinein doch aggressiver hätte agieren können. Im oberen Abschnitt konnte ich Dieter Wetzstein etwas distanziere, der zuvor doch recht hartnäckig dranblieb. Der Anstieg auf dem dritten Kilometer betrug Netto 119 m, aber da ging es am Ende ja wieder runter. Also dürften es rund 140 m Anstieg gewesen sein. Da war ich leider nicht so viel schneller wie bei der Besichtigung. Danach hatte ich mir eine Zeit von unter 25 Minuten vorgenommen und dies klappte mit 24.43 min zumindest sicher. Oben angekommen konnte ich doch kurz die Aussicht genießen und nahm an der Getränkestation einen Becher Iso. Die zehn Sekunden waren sicher gut investiert. Ein Läufer war an mir vorbeigestürmt und erst mal weg. Es ging kurz über einen Pfad runter und dann auf guten Forstwegen. Nur noch ein paar kleine Wellen gab es, ansonsten nur runter. Bis auf einen Abschnitt: Man lief ein Stück flach mit herrlichem Blick ins Tal. Ich konnte mein Tempo immer mehr steigern und auch ein paar Läufer und Läuferinnen überholen. Während der vierte Kilometer noch knapp über 5 Minuten lag, ließ ich es mehr laufen, da ich merkte, dass es nun super passte. Den fünften Kilometer in 4.44 min und den sechsten in 4.38 min. Dann wurde ich noch von einem jüngeren überholt, der ja schon drei Minuten aufholte. Ich konnte dann allerdings den Abstand halten. Da war vor mir der Läufer, der mich beim Trinken überholte. Ich flog förmlich an ihm vorbei und den siebten Kilometer, trotz weniger Gefälle als bei den beiden letzten, in 4.12 min. Dann die letzten gut 200 m noch ein richtig lockerer Endspurt und eine Pace von 4.07 min/km. Nach kurzen Durchatmen fühlte ich mich schon wieder bestens und hatte die doppelte Hitzeschlacht gemeistert. Meine Uhr zeigte 45.24 min, wobei die offizielle Zeit noch aussteht. Ich hätte es gerne unter 45 Minuten geschafft, aber es passte auch so.
Nach meinem Zieleinlauf kam dann wieder der Foto zum Einsatz und ich trank erst mal einiges.
Eine kleine Runde Auslaufen gab es noch, denn ich wollte dabei auch noch die Alpakas gleich nebenan aufsuchen. Es war nur ein Kilometer, aber die Erkenntnis, dass die Beine mitmachen. Am nächsten Tag dann trotz dem schnellen Downhill absolut gute Beine. Es war auf jeden Fall eine sehr gelungene Premiere dieser Veranstaltung. Daheim freute sich dann einer schon riesig über meine Rückkehr und vor allem über eine der Beigaben die es beim Startnummernabholen gab.
Die Strecke:
Ergebnisse: https://www.sv-mg.de/109.html
Veranstalter: https://www.sv-mg.de/106.html
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