Am Ende einer durchaus stressigen Woche wollte ich noch mein Finale auf dem Burgen-Weg absolvieren. Das Wetter war dazu ideal, denn es war Sonne pur vorausgesagt. Nach dem Kurztrip mit dem Jetlag am Freitag und dem dann überraschend gut verlaufenden Wettkampf am Samstag im Allgäu in den Beinen war es schon ein etwas gewagtes Unterfangen die ca. 30 km in Angriff zu nehmen. Ich fühlte mich aber relativ gut und konnte mir auch etwas Zeit lassen. Diesmal fuhr ich mit dem Auto die 54 km zur Rentalhalle in Zwiefalten und von dort dann den Bus nach Wittstaig. Dieser kam pünktlich um 11:17 Uhr und kam planmäßig um 11:36 Uhr an. Es war der erste an dem Tag auf dieser Strecke und der nächste erst vier Stunden später. Da war eh klar, was es losgehen sollte. Sonntags ist es hier einfach schwierig mit dem ÖPNV. Es hatte noch frische 4° C, dafür aber auch Sonne pur. Der Rucksack war deutlich leichter, da ich die Kleider ja am Zielort im Auto lassen konnte. Normal würde die vierte und letzte Etappe von der Burg Derneck nach Zwiefalten führen. Da ich aber letztes Mal etwas zeitiger aufhörte, fehlten noch 2 km der letzten Etappe. So wären es ca. 29,1 km gewesen, allerdings ohne den einen oder anderen kleinen Abstecher.

Von der Bushaltestelle konnte ich direkt auf die Strecke einsteigen. Es ging über die Lauterbrücke und ein Stück in die Gegenrichtung lauteraufwärts. Dann links weg auf einen breiteren, etwas felsigen Pfad. Da stieg es erstmals an dem Tag an. Oben angekommen über einen Wiesenweg und dann über Waldwege und am Ende einem Pfad wellig zur Burg Derneck mit einem Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Es war an dem Tag auch bewirtet. Ich war hier bereits zwei Mal, aber immer von Süden kommend. Von hier ab kannte ich auch die gesamte Strecke bis auf den Emerberg, also von dem hier absolvierten Kilometer 2 bis Kilometer 25. Dies tat der Vorfreude aber keinen Abbruch, ganz i Gegenteil. So musste ich auch nie in den Wanderführer schauen.










Von der Burg Derneck ging es zunächst ein Stück auf dem Pfad zurück und dann einen sehr steilen Pfad runter. An dem Tag war es aber überall trocken und somit einfacher zu laufen. Es ging über die Straße und durch den Wald auf einem Pfad hoch zum Käpfle, einem Kalvarienberg. Nach links ging ich auch noch die letzten Stufen hoch und von dort ein Blick zurück zur Burg Derneck und vor allem über Weiler ins Lautertal. Auf dem Stationenweg ging es auf Serpentinen runter und an einem historischen Schneckengarten vorbei. Dieser Abschnitt des Lautertales war bis in die 1950er Jahre bekannt für seine Schneckenzucht. Es ging auf der Straße nach Weiler rein und zur Lauterbrücke mit der Statue eines Schneckenhändlers.







Nach der Lauterbrücke in Weiler ging es rechts weg und auf einen gekiesten Weg. Nun verlief die Strecke flach an Felsen vorbei nach Indelhausen. Im Ort dann rechts weg, vorbei an einem für Schwaben typischen Backhaus und dem Rathaus , das um 1500 erbaut wurde. Dort ging es über die Lauter und auf einem schönen Weg rechts der Lauter weiter. Es ging am Ortsrand von Anhausen entlang, aber schnell wieder rechts auf einem Feldweg hoch und um den Ort herum. Links runter dann der Blick auf die Ruine Schülzburg. Nach rechts ging es wieder flach in Richtung Wanderparkplatz Anhausen.
Es folgte noch vor dem Parkplatz der Abstecher rechts hoch zur Ruine Maisenburg. Das waren einfach 300 m. Der Pfad führte teils über Stufen steil nach oben. Ich wollte dort unbedingt hoch, da ich schon öfters dort war und der Ausblick einfach herrlich ist. Das Titelbild des Berichtes stammt dann prompt von dort. Zurück ging es auf dem gleich Weg.






Vom Wanderparkplatz Anhausen ging es wieder mal über die Lauter und nun auf einem gekiesten Weg links der Lauter durch das Tal. Dabei vorbei an einigen Felsformationen und Löcher, wie die Ochsenhlöcher und des Schwarzlochfelsen. Der Weg ging in einen Wiesenpfad über und ein minimaler Abstecher führt halbrechts zum Wasserfall Hoher Gießel. Danach noch ein Stück auf einem Feldweg, dann ein Wiesenpfad und schließlich am Waldrand und direkt neben dem Überschwemmungsgebiet der Lauter auf einem Pfad. Hier kann man bei viel Wasser kaum laufen, so wie bei meinem Weg auf dem HW2 im Januar 2024. Seit dem Beginn der Etappe verläuft der Burgen-Weg übrigens auch auf dem HW5 und seit der Maisenburg bis zur Ruine Wartstein auch noch auf dem HW2, aber entgegen der üblichen Richtung. Später folgt dann noch der HW7.









Es folgte links weg ein steiler Anstieg zur Ruine Wartstein. Da ging es über etliche Felsstufen nach oben. Es war natürlich anstrengend, aber auch wunderschön. Es ging am Aussichtspunkt Gemsfels vorbei und dann etwas flacher auf einem Pfad zur Ruine Wartstein mit dem Turm. Die Aussicht von dort oben ist immer wieder wunderschön und ich sah schon mal den weiteren Wegverlauf.










Der nächste Abschnitt gehört ebenfalls zu den schönsten. Der Abstieg von der Ruine ist nicht ganz ohne, doch dann auf einem welligen und wunderschönen Pfad weiter. Dabei musste ich eine kleine Zwangspause einlegen, da eine sehr große Wandergruppe entgegen kam. Es war klar, dass sonntags bei dem Wetter im Lautertal viel los sein würde. Das wird sich beim Anstieg auf den Hochberg ändern. Es ging weiter und nochmals über Felsen abwärts zu den wenigen Resten der Ruine Monsberg. Im weiteren Verlauf ging es erst tendenziell wieder etwas nach oben. Von der Ruine St. Rupprecht sieht man so gut wie nichts. Danach führte der Pfad wieder runter ins Lautertal.









Ich war wieder unten im Lautertal und dort nun flach auf gekiesten Wegen weiter. Da konnte ich wieder etwas Tempo machen und bisher lief es sehr ordentlich. In Unterwilzingen wurde die zuvor bereits überquerte Lauter nochmals überquert und es folgte der verkehrsfreie Teil des Tals. Es ging mit Blick auf Felsen und die Lauter durch das herrliche Tal. Man hat dann auch einen Blick auf den Turm der Ruine Reichenstein und kommt an einem Kanal vorbei. Bei der Laufenmühle mal kurz über Asphalt bis zum Wanderparkplatz.





Nach den Parkplätzen beim Wolfstal ging es über das Lauterbrückchen und dann rechts weg und einen steilen Pfad hoch zum Hochberg. Bis dorthin nochmals 1,2 km ordentlicher Anstieg. Nur an einer Stelle auf einem Pfad mal runter, aber da versperrten Bäume den Weg und ich musste durchs Unterholz. Dann war auf einem schönen Waldpfad der Berg erreicht. Von hier eine wunderschöne Aussicht auf das Kloster Obermarchtal und auf den Bussen, den Heiligen Berg Oberschwabens. Vom Beginn des Anstiegs bis auf den Emerberg verläuft der Burgen-Weg nun parallel zum HW7. Ich machte hier oben die erste Rast und nahm eine Salztablette. Es ging zunächst flach auf Wiesenwegen weiter und immer wieder schöne Aussichten.








Es ging vom Hochberg nun recht steil runter in Richtung Obermarchtal. Dabei ein längerer Abschnitt auf Asphalt. Immerhin konnte ich so wieder etwas Tempo machen und die Rast tat gut. Am Ende ging es durch den Wald und zum Brühlhof. Nach rechts wäre gleich Rechtenstein erreicht. Der Weg führt aber nach links und runter zum Bahnübergang. Von dort Sicht auf das Kloster und der Weg rechts weg und nun auf einem Pfad wunderschön an der Donau entlang nach Rechtenstein rein.
In Rechtenstein, einem wahren Kleinod, war die Geisterhöhle mal wieder geschlossen. Der Blick von der Donaubrücke auf die Ruine und die Kirche St. Georg ist herrlich. Es ging ein Stück auf der Straße weiter und dann rechts hoch über etliche Stufen der Abstecher an der Kirche vorbei zur Ruine mit wunderschöner Aussicht.
Aus Rechtenstein raus ging es an die Donau und wieder ein wunderschöner Abschnitt auf einem teils felsigen Pfad unterhalb des Hochwartfelsens entlang. Von diesem hat man eine schöne Aussicht über die Donau, aber der Abstecher wäre etwas zu lang. Es wird die Mündung der Braunsel in die Donau erreicht und nun auch mal wieder kurze Anstiege und schöne Pfade in dem Naturschutzgebiet. Am Ende geht es über einen Forstweg zum Ende des Waldes.
Aus dem Wald raus stieg es erst mal wieder an und nun auf einem asphaltierten Wirtschaftsweg und schließlich runter nach Emeringen. Durch den Ort stieg es an der Kirche St. Urban vorbei schnell wieder an und nach dem Ort der doch langgezogene Anstieg zum Wald und auf den Emerberg. Im Wald links weg und nun nur noch leicht ansteigend zu Waldrand und dort entlang nochmals etwas steiler hoch. Dann war endlich der Emerberg mit schöner Aussicht erklommen. Ich hatte nun gut 25 km hinter mir und es standen nur noch rund 5 m an.





Auf dem Emerberg ging es noch ein gutes Stück flach am Waldrand entlang und am Abzweig nach links vom HW7 vorbei und nun auf mir unbekanntem Terrain bis nach Baach. Der weitere Weg durch den Wald leicht ansteigend war schön, nun aber auch fordernd. Ich hatte das Peters Käppele erreicht und genoss kurz die Aussicht auf Baach und bis Zwiefalten. Danach auf Asphalt steil runter und in den Ort, wo es wieder zur Kapelle St. Stephanus anstieg. Von her bin ich schon mal die 2 km nach Zwiefalten gelaufen. Hinter den Häusern führt der Weg auf einem Pfad aus Baach hinaus und dann nochmals ein guter Anstieg bis an den Rand von Zwiefalten. Nochmals ein schöner und anstrengender Abschnitt. Ab her durch das Wohngebiet und zuletzt runter zum Parkplatz mit Blick auf das Münster.










Ich hatte nach 30,03 km und 733 Hm in 3:33.57 h das Ziel der Etappe und damit des Burgenweges am Parkplatz bei der Rentalhalle in Zwiefalten vor dem Zwiefalter Münster erreicht. Auf eine Besichtigung des Münsters verzichtete ich, da ich dort schon im Januar 2024 war. Es lohnt sich aber definitiv. Diese Etappe heute war ein Traum und zudem bestens ausgeschildert, wobei ich den Weg bis auf die ersten zwei und gegen Ende mal drei Kilometer bereits gut kannte. Der gesamte Burgen-Weg ist einfach nur herrlich und eine absolute Empfehlung, vor allem aber der heutige Abschnitt.
Die Strecke: