Es gab vor 6 Jahren mal einen Berglauf von der Talstation des Weltcup-Express hoch zur Weltcuphütte. Danach dann seit 2014 den Allgäu Vertical und gerne hätte ich mal teilgenommen, aber der Termin kollidierte entweder mit Cupläufen oder mit dem Dienst. In diesem Jahr lag er dann perfekt, da ich noch keinen anderen Termin und zudem meinen 2. freien Tag hatte und so meldete ich mich schließlich auch an. So ging es die gut 97 km in exakt einer Stunde nach Ofterschwang, wo ich beim Ofterschwanger Haus parkte. Dort holte ich meine Startunterlagen. Die Startgebühr betrug 20 € bzw ab dem 01.01. dann 25 €. Die Zeitnahme erfolgte mittels Transponder der am Fußgelenk befestigt wurde. Dazu gab es noch eine Tasse mit dem Logo der Veranstaltung, wie ich finde ein nette Idee. In der Liste der bereits 200 Voranmelder waren nicht wenige Bekannte und so traf ich auch schnell auf welche. Das Wetter meinte es richtig gut. Es hatte 3° C und war trocken. Da hätte es wesentlich kälter sein können, wobei durch das Tauwetter die Strecke teils sicher schwieriger wurde.
Nun machte ich mich auf eine Aufwärmrunde. Natürlich auch dem Wetter geschuldet hatte ich im Januar zwar fast die vielen Kilometer des Vorjahres, jedoch bei Weitem nicht die Höhenmeter. Dabei konnte ich aber Mittwoch und Donnerstag noch gut am Berg trainieren und es ging eigentlich erstaunlich gut. Diesen Wettkampf sah ich aber nur als Spaß-Wettkampf, wobei das bei der Anstrengung auch mal relativ sein kann. Morgen sind meine wichtigen Wettkämpfe des Wochenendes bei den Liechtensteiner Crossmeisterschaften. Es lief auf den gut 2 km mit einigen Berganpassagen auch gut und ich fühlte mich richtig fit.
Nun noch letzte Vorbereitungen. Da das Rennen bei Nacht stattfindet hat sich schon mal das Fotografieren erledigt und der neue Foto kommt erst am Sonntag in Einsatz. Ich nahm bei den Schuhen welche von meinen Inov-8 Trailschuhen. Dabei mit meinen RaceUltra 270 ältere. Dies spielte aber keine Rolle, da ich mir noch Steigeisen zugelegt hatte. Diese waren über gezogen und ich war gespant wie das wird. Ansonsten mal ganz in lang, auch die Hose. Handschuhe und Mütze waren obligatorisch und es war noch eine Stirnlampe vorgeschrieben. Da musste ich heute Morgen noch schnell Batterien besorgen. Insgesamt hatte ich aber mal einen ganz entspannten Tag hinter mir, wobei das mit der Lockerheit etwas nachließ, als ich den Hang vor mir sah und dies ja nur der Beginn der Strecke ist. Da hatte ich mir schon auch gedacht, auf was hast dich da wieder eingelassen. Nun ging es vom Ofterschwanger Haus ein Stück weit nach oben zum Startgelände.
Der Start erfolgte um 18:15 Uhr und dabei für beide Kategorien, also Schuh und Ski. Es waren bis zur Weltcuphütte 3,7 km und 591 Höhenmeter zu überwinden, wobei es auch noch 215 Höhenmeter runter geht und somit die Anstiege entsprechend noch heftiger. Es war in diesem Jahr mein 7. Wettkampf und zum zweiten Mal stand ich mit Stöcken am Start, aber erstmals bei einem Laufwettbewerb. Noch war etwas Zeit und ich suchte noch Moderator Hannes Nägele, doch er hatte mich früher gefunden und sogar kurz vorgestellt. Der eine oder andere kurze Austausch mit ein paar Teilnehmern war auch noch möglich und dann ging es los. Ein kurzes Stück war der Anstieg noch moderat, aber dann ging es los. War das zu Beginn gleich mal verdammt steil. Ich suchte dann immer die vereisten Stellen und stellte fest, dass es mit den Eisen richtig gut ging, ein toller Halt. In den Bereichen, wo etwas sulziger Schnee lag, rutschte man schnell etwas weg, also weiter auf den festgefahrenen Stellen. Einer hatte weder Stöcke noch entsprechende Ausrüstung an den Schuhen und ging mit allen Vieren hoch. Ich hatte verhalten begonnen, doch nach und nach machte ich Plätze gut, wobei ich doch darauf achtete, es nur nicht zu übertreiben. Das würde ich sonst morgen büßen. Hart war es auch so. Eine junge Dame war super unterwegs, aber ohne Stöcke. Ihr Freund habe gemeint, sie brauche keine. Kein so guter Rat, fiel sie nun doch zurück. Kurz konnte ich mit Carina Veit noch ein bekanntes Gesicht ausmachen und ging auch vorbei. Der Fokus war aber mehr nach vorne und oben gerichtet und der steile Anstieg schien nicht zu enden. Auf dem ersten Kilometer waren doch prompt gleich 310 Hm zu überwinden, ich bin mir sicher, dass ich das so noch nie hatte. Da ist man dann auch mal fast 17 Minuten unterwegs und ich hakte da eine Zeit unter 40 Minuten eigentlich ab. Hätte ich mal leichter nicht. Nun kam man unterhalb der Bergstation des Weltcup-Express vorbei und es ging nach links. Sogar mal eine kurze flache Passage und rennen. Da fühlte ich, dass ich doch Kraft hatte und überholte gleich mal ein paar. Es ging natürlich weiter nach oben. Auf dem zweiten Kilometer aber fast schon moderate 155 Hm und da brauchte ich nur noch gut 12 Minuten. Ich machte in den steilen Passagen einen Doppelstockeinsatz und zog mich dann an den Stöcken förmlich nach oben, das funktionierte erstaunlich gut. Dann war man erst mal oben und hatte den höchsten Punkt erreicht und nun ging es steil runter. Es ging die Märchnwiese runter und da war es teils neblig und auch nichts ausgeleuchtet. Da war die Stirnlampe wichtig, aber meine doch billige (ich laufe aber praktisch auch nie bei Nacht) war etwas dürftig und gerade hier war ich alleine. Ich wollte nicht zu viel riskieren und wurde von einer Dreiergruppe überholt. Da war Carina dabei, konnte also bergab wieder aufholen. Auf diesem dritten Kilometer ging es 170 Hm runter und ich benötigte 5.11 min. Auf dem Schnee war das bergab nicht mal so schlimm, ansonsten mag ich es ja nicht so. Nun scharf rechts weg und auf den nächsten ca. 500 m noch einmal gut 70 Hm und das am Ende wieder ganz schön steil. Das war dann hart, aber ich überholte erneut. Auf den letzten Metern dann fast flach, doch als ich sah, dass die 40 Minuten noch gar nicht vorbei sind, war es zu spät. In dem etwas tieferen Geläuf war kein richtiger Endspurt möglich und ich kam nach 40.09 min ins Ziel, angekündigt von Hannes Nägele und begrüßt wurde man von Organisator Axel Reusch. Ein bisschen wurmten mich die 10 Sekunden schon, aber nur ein bisschen. Ich nahm die tolle Medaille entgegen und war glücklich über einen tollen Wettkampf, eine interessante neue Erfahrung. Ich wurde 72. von 172 Gesamt, 61. von 120 Männer und 19. von 42 in der AK Ü50. Es gab drei Altersklassen: Vertical bis 29, Master von 30 - 49 und Legends über 50. Man gehörte also zu den Legenden!
Nach dem Zieleinlauf musste ich kurz auf die Stöcke lehnen und durchatmen. Es ging aber schnell wieder und die Stöcke weg und wie üblich der Foto raus und noch ein paar Bekannte begrüßt. Dann aber zur Weltcuphütte, wo man die Wechselkleidung abholen konnte, die man zuvor zum Transport angeben konnte. Dann ein wärmendes Getränk und erste Analysen besprochen. Danach ging es mit dem Weltcup-Express nach unten, Die Fahrt war im Startgeld inbegriffen und da hatte ich auch noch eine nette Unterhaltung mit zwei jungen Damen.
Die Siegerehrung wurde im Ofterschwanger Haus ausgetragen. Ich blieb dort aber nur noch kurz und dann ging es nach Hause. Es war auf jeden Fall eine super Veranstaltung, halt mal ganz anders.
Die Strecke:
Insgesamt waren es 220 Teilnehmer, davon 170 in der Kategorie Schuh und 50 in der Kategorie Ski.
Kategorie Schuh Männer: Quirin Schmölz /Sport Haschko Team, 25.26 min) vor Bastian Reichart (Team Inov-8, 28.41 min) und Christoph Steinmueller (Allgäu Outlet Raceteam, 29.45 min).
Kategorie Schuh Frauen: Monika Carl (Sport Haschko Team, 33.07 min) vor Susi Lell (Allgäu Outlet Raceteam, 34.36 min) und Nikola Rademacher (Team Sonnenalp, 34.36 min).
Kategorie Ski Männer: Magnus Doll (Dynastar Factory, 25.48 min) vor Florian Endreß (Team T+M Sport, 26.08 min) und Christoph Wachter (Allgäu Outlet Raceteam, 26.23 min).
Kategorie Ski Frauen: Johanna Hiemer (Team Dynafit, 30.59 min) vor Alexandra Hagspiel (Allgäu Outlet Raceteam, 31.18 min) und Ines Thoma (SSV Wildpoldsried, 32.57 min).
Ergebnisse: https://abavent.de/anmeldeservice/allgaeuvertical2019/ergebnisse
Veranstalter: http://www.allgaeu-vertical.de/content/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen