Dienstag, 26. November 2024

1. WMF BKK Herbstlauf in Süßen am 24.11.2024

Als ich von dieser Veranstaltung erstmals erfuhr, stand mein Entschluss einer Teilnahme schnell fest. Der Termin fiel auf meinen dritten freien Tag und ich war dort noch nie. Als Herbstlauf war es zwar eine Premiere, aber zuvor gab es schon einige Male den Stadtlauf. Für mich wäre es so oder so die erste Teilnahme gewesen. Ich hatte mich für die Bühlrunde über 5 km angemeldet. Es gab daneben noch die Marrenwaldrunde mit 10 km und rund 200 Hm, Walking über die 5 km und einen Jugendlauf über 1,8 km. De Startgebühr betrug über 11 km 17 € und über 5 km 13 €, für mich dann schon an der Obergrenze. Die Wetterprognose fiel für Sonntag trotz Schnee an den Vortagen sehr gut aus und so stieg die Vorfreude. Vor allem konnte ich viele Bekannte erwarten, gerade auch vom Veranstalter, dem AST Süßen. Die Anfahrt konnte bequem von Laupheim über Ulm mit der Bahn erfolgen und danach waren es ca. 1,2 km zu Fuß zur Kulturhalle. 


Nach meiner Ankunft hatte sich dort doch eine recht lange Schlange an der Startnummernausgabe gebildet. Als ich die Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite in Empfang nahm, erlebte ich eine Überraschung. Es war noch ein kleiner Zettel angeheftet und dieser erhielt eine Botschaft vom Veranstalter an mich. Das fand ich super nett und es war eine Premiere im 1398. Wettkampf seit 2011. Eine schöne Wertschätzung! Ich hatte natürlich schnell einige Bekannte getroffen und durch die Wartezeit und dem einen oder anderen kurzen Austausch war doch einiges an Zeit vergangen und ich konnte mich nicht mehr so intensiv aufwärmen. Dazu legte ich die Jacke und die lange Hose gleich ab, denn es hatte 14° C bei nur leichter Bewölkung. In dieser Woche hatte ich mit Hera zusammen so schnell trainiert wie glaub noch nie zuvor und auf den hügeligen Waldstrecken betrug der Schnitt 4.41 min/km. Dabei am Freitag auf Schnee und teils etwas Eis 21.12 min auf 5 km. Wie würde es da ohne Hera gehen? Beim Aufwärmen spürte ich dann zumindest ganz schön die Oberschenkel und hatte auch dadurch etwas Bedenken. Es kam auch noch etwas Nasenbluten dazu. Damit gab es bis auf eine an sich gute Form und das herrliche Spätherbstwetter keine positiven Vorzeichen. Bei meinem Start zum Aufwärmen waren schon die Jugendläufer ins Ziel gekommen. 







Der gemeinsame Start der Läufe über 11 km, 5 km und zum Walking über 5 km erfolgte um 14:30 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 56. Wettkampf. Bei dem Wetter natürlich ganz in kurz und dazu die Puma-Schuhe. Es war ein recht stattliches Feld von 237 Läufern zusammen gekommen. Auch noch kurz vor dem Start konnte ich Bekannte begrüßen, darunter Markus Holzer. Dann ging es pünktlich los und ich startete recht weit vorne und konnte so recht frei loslaufen. Es ging etwas die Straße entlang um ein paar Kurven und dann rechts ein Stück hoch und nun auf einem asphaltierten Weg links weg und noch leicht ansteigend. Dabei störte nun durchaus der Wind. Ich war besser in das Rennen gekommen als befürchtet, aber nun wurde es schon recht hart. Das Feld sortierte sich doch recht schnell. Nach 4.58 min hatte ich den ersten Kilometer geschafft. Also gerade noch so unter 5 Minuten, aber auch mit einer guten Steigung. Es ging noch ein Stück auf diesem Weg weiter und danach links weg auf einen gekiesten Feldweg. Es gab noch ein paar Positionskämpfe und danach ging es recht steil die Katzensteige runter. Dort wieder auf Asphalt und da es teils etwas schmierig sein konnte, hielt ich mich etwas zurück. Unten angekommen ging es scharf rechts weg und auf einem Feldweg in Richtung Donzdorf. Den zweiten Kilometer hatte ich in 4.53 zurück gelegt und sah schon, wie die vorne rechts oben laufen. Da würde es schwer werden den bisher schon nicht so tollen Schnitt zu halten. Nach rechts weg stieg es dann immer mehr an. Allerdings konnte ich da sogar zwei Plätze gutmachen und die hinter mir auf Abstand halten. Es zog sich noch ganz schön und ich hielt mich doch etwas zurück. Es zog sich etwas und dann der Abzweig nach rechts über 5 km und nach links über 11 km. Die Strecke war übrigens bestens markiert und ein paar Posten gab es auch, die zudem kräftig anfeuerten. Nur eine Dame war vor mir abgebogen. Ich lag auf jeden Fall recht gut in dem Feld, vor allem in meiner AK. Den dritten Kilometer danach nur in 5.20 min. Nun würde es aber tendenziell wieder runter gehen. Ich ließ es auch laufen und konnte meinen Vorsprung nach hinten ausbauen und kam noch vorne ran. Ein Jugendläufer war doch zu weit vorne, aber an die Dame kam ich heran. Es gab einen Wechsel von Kies und Asphalt. Es lief nun richtig rund und ich stellte mir vor, Hera würde wie im Training ziehen. Den vierten Kilometer in 4.22 min und danach steigerte ich mich noch etwas. Ich überholte die Dame und es ging über eine Brücke und dann wieder den kurzen Anstieg vom Beginn runter. Da wusste ich, das Ziel war nahe. Ich ließ es nochmals laufen und dann ein Endspurt und nach nicht erwarteten 22.22 min im Ziel, auch wenn die Strecke etwas kürzer war. Die Ergebnisse gab es gleich live und es war am Ende der 23. Gesamtplatz von 94 und Rang 18 unter 56 Männern. Vor allem wie 15 Tage zuvor beim Crosslauf in Pforzheim der Sieg in der AK M55. 









Nach meinem Zieleinlauf ging es dann auch etwas ans Fotografieren und etliche Läufer begrüßen. Da der Wind doch frisch war, holte ich eine Jacke und ich verzichtete auf ein Auslaufen. Dafür nahm ich das Angebot von warmem Tee im Ziel dankend an. Es gab natürlich auch den einen oder anderen Austausch und meine Beine fühlten sich besser an als noch vor dem Wettkampf. 















Die Siegerehrung fand pünktlich ab 16:30 Uhr in der Halle statt, wo es auch Umkleiden und Duschen gab. Es ging auch recht zügig voran und nach der Ehrung der Gesamtsieger ging es an die Altersklassen. Da wartete Markus noch fürs fotografieren und danach konnten wir sogar recht gemütlich zum Bahnhof und hatten noch einige Minuten Luft, was nicht immer so war (Oberstaufen und Schwäbisch Gmünd war es irgendwie hektischer). 



















Die Rückfahrt über Ulm verlief dann völlig entspannt und ich konnte insgesamt ein positives Fazit für die Veranstaltung ziehen und komme gerne wieder. Den Bericht konnte ich dann leider am Montag nicht mehr fertig machen, da mein Arbeitstag anstatt geplanter 12 doch gleich 18 Stunden hatte. 


Insgesamt waren es 266 Teilnehmer, davon 130 über 11 km, 94 über 5 km, 13 beim Walking über 5 km und 29 beim Jugendlauf über 1,8 km.



Die Strecke:

Sonntag, 17. November 2024

Hauptwanderweg 8 (HW8) - Frankenweg - Teil 1 - Pforzheim - Maulbronn am 16.11.2024

Ich hatte erst am Freitag beschlossen, am Samstag den Früh- und Nachtdienst ganz spontan Urlaub zu nehmen. Die Wetterprognose war für den Tag für die nächste Zeit am besten. Nachdem ich dieses Jahr bereits zwei Mal in Pforzheim war, sollte es wieder dort hin gehen. Erst letzten Samstag startete ich dort erneut beim Sparkassen Cross und zuvor lief ich von dort im September die ersten Etappen des HW 10, des Stromberg - Schwäbischer Wald-Weg. Auch der HW5, der Schwarzwald - Schwäbische Alb - Allgäu-Weg startet von dort und eben auch der HW8, der Frankenweg. Dieser stand schon lange auf meiner Liste und zudem wollte ich endlich mal dem bekannten Kloster Maulbronn einen Besuch abstatten und wieso dann nicht laufend dorthin. Es ging mit dem Zug von Laupheim über Stuttgart nach Pforzheim. Dort dann eine kurze Busfahrt mit der Linie 4 zur Haltestelle Kupferhammer und nur ca. 200 m von dort ist die Gaststätte Kupferhammer, an welcher etliche Fernwanderweg beginnen. Es hatte zu diesem Zeitpunkt 5° C und so langsam setzte sich immer mehr die Sonne durch. Ich war mal gespannt, wie es passte, da ich in der Woche mit Hera intensiv trainiert hatte und die Oberschenkel doch etwas schwer waren. 


Die erste Etappe führt über ca. 14 km von Pforzheim nach Bauschlott. Zunächst ging es erst mal ca. 2,5 km durch die Stadt dorthin wo ich herkam, nämlich zum Bahnhof. Ich war von der Streckenführung überrascht, denn es war doch recht verkehrsarm. Anfangs ging es lange Zeit an der Enz entlang und dabei auch mal auf Naturwegen. Die Stadt zeigte sich auch in der Fußgängerzone von einer überraschend schönen Seite. Es lief  dann auch überraschend gut, obwohl es immer mehr anstieg und auch mal über Treppen ging. Nach dem Bahnhof dann erst recht ansteigend und dort dann doch mit etwas mehr Verkehr, was sich in so einer Stadt halt nicht vermeiden lässt. Dafür kam die Sonne immer mehr durch und mir wurde es dann doch recht warm. Nach 6 km war dann der Anstieg am Hohwald so gut wie geschafft und die Stadt lag hinter mir. 








Mir wurde nun recht warm und ich zog die leichte Jacke aus. Es folgte für diese Etappe ein seltener Abschnitt, nämlich durch den Wald. Das war mit den Herbstfarben herrlich anzusehen und eine schöne Abwechslung. Anschließend ging es an der Deponie vorbei runter und die Kilometer 7 und 8 konnte ich es richtig laufen lassen. Es ging, wie fast auf der gesamten Strecke der ersten beiden Etappen, über Asphalt. Es war aber ein wenig befahrenes Nebensträßchen, welches durch den Katharinentaler Hof führte. Dahinter stieg es langsam wieder etwas an und durch den Wind auf der offenen Fläche wurde es auch etwas zäher. Am Wegrand, so gute 100 m Abseits, lag ganz unscheinbar eine interessante geologische Erscheinung. Auf der leicht welligen Hochfläche hätte man so was bei einer kleinen Baumgruppe gar nicht erwartet. Es waren die Eisinger Löcher. Es handelt sich um Dolinen, eingestürzte Höhlen. Beim alten Eisinger Loch gibt es sogar eine begehbare Kammer, die inzwischen aber aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. 










Als es weiterging hatte es ganz zugezogen und nur noch 1° C, dazu ein frischer Wind. Die App zeugte noch 7° C und sonnig, das wäre ein Traum gewesen. Es ging noch etwas hoch und dann oberhalb von Göbrichen vorbei. Hier zog es und ich bereute, die Jacke nicht mehr anzuhaben. Ich überlegte sogar, die Handschuhe anzuziehen. Es ging dann durch den kleinen Ort durch und da war es schon angenehmer zu laufen. Irgendwie war es hier aber nicht so gut markiert. Ansonsten waren die beiden Etappen bestens ausgeschildert. Der Weg ans Ortsende und runter zu den Sportplätzen ließ sich aber auch so finden. Dort verlief der Weg am Waldrand entlang und in Bauschlott durch ein Wohngebiet runter und an die Kirche, dem Ziel der Etappe. Dort war ich nach rund 15 km und somit war es doch länger we angegeben. 



Die zweite Etappe führt mit ca. 12 km von Bauschlott zum Kloster in Maulbronn. Dabei anfangs noch ein Stück an der Hauptstraße entlang und danach links weg und ansteigend aus dem Ort hinaus. Nun ein gutes Stück eist abfallend über die Felder an den Waldrand und an diesem entlang und über die Straße. Auf der anderen Seite folgte ein längeres Stück durch den Wald auf Forstwegen. Dabei auch einige Hundert Meter über einen Pfad. Das war mal eine schöne Abwechslung. Die ersten beiden Etappen sind halt doch eher ein Pflichtteil. Aus dem Wald raus dann weiter runter und nach Kleinvillars hinein. In dem Ort stieg es wieder an und vor allem raus in Richtung Aalkistensee. Den letzten Abschnitt dort hin aber wieder runter und nach rund 20 km war ich an dem ursprünglich von Mönchen aus Maulbronn für die Fischzucht angelegten See. Es war ein schöner Platz und die Bänke luden zu einer ersten Rast ein mit etwas Trinken, sowie der üblichen Salztablette und einem Power-Gum. Ich war positiv überrascht, dass ich noch unter 2 Stunden und damit einem Schnitt unter 6 Minuten lag. 









Nach dem See stieg es schnell wieder an. Es ging oben angekommen in den Wald und dort auch mal kurz wieder über einen Pfad. Anschließend am Waldrand entlang überwiegend ansteigend zum Industriegebiet Erlen und an den Bahnhof Maulbronn-West, der weit außerhalb von der Stadt liegt. Von dort nun bis vor Maulbronn durch Wald auf gut zu laufenden Forstwegen. Da lief es wieder recht gut und es war von der Orientierung her leicht, da es fast immer an den Schienen des Klosterexpress entlang ging. Nach dem Wald dann runter in die Stadt und dort an der Hauptstraße entlang noch einige Hundert Meter an das andere Stadtende. Dann stand ich am Ende der 2. Etappe vor dem Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. 




Ich hatte den Weg bis dorthin eher als Pflichtteil bezeichnet. Ein paar interessante Höhepunkte gab es ja dennoch und spätestens jetzt wurde ich belohnt / entschädigt. Bereits der erste Blick auf die Klosterpforte war begeisternd und ich war froh, dass ich noch rund 30 Minuten Zeit hatte. Natürlich könnte man dort viel länger verbringen, aber es reichte für einen Streifzug durch die ausgedehnte Anlage. In dieser befindet sich auch das Rathaus und einige Geschäfte. Die Gründung geht auf das 12. Jahrhundert zurück und es gibt eine ganze Reihe von beeindruckenden Fachwerkhäusern. Es handelt sich um die am besten erhaltenen mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen und dort wurden u. a. auch Teile des Films "Der Name der Rose" gedreht. Auch die Staufer hinterließen hier ihre Spuren. Erst auf der Rückfahrt vom Bus aus entdeckte ich hinter der Kirche die Stauferstele und einen interessanten Turm. Da muss ich bei der nächsten Etappe wohl noch ein paar Minuten investieren und mich nochmals etwas umschauen. In Maulbronn wurde auch ein schwäbisches Nationalgericht, die Maultasche (Maulbronner Teigtasche) erfunden. Ich war selten von einem Ort so begeistert wie von diesem und ich hatte Glück, denn es war nur eine Gruppe mit Führung dort und drei Einzelpersonen. An schönen Tagen ist dort gerade am Wochenende sonst sehr viel los. Da hatte das Wetter doch noch was Gutes. 
























Für die Rückfahrt musste ich ein paar Hudert Meter auf dem vorherigen Weg zurück zur Haltestelle "Alte Post". Der Bus kam einige Minuten später und es hätte etwas spannend werden können, aber die Ankunft in Mühlacker am mir inzwischen bestens bekannten Bahnhof war pünktlich und der Zug aus Karlsruhe nach Stuttgart kam mal wieder später. So konnte ich mich noch umziehen. Der Zug war recht voll, aber ich konnte in der 1. Klasse Platz nehmen. In Stuttgart wurde der Umstieg etwas knapp, aber ich konnte bis an den vorderen Zugteil und fand so noch einen Sitzplatz und es war eine angenehme Rückfahrt nach Laupheim, wo ich mal einen Parkplatz direkt vorne am Bahnsteig ergattern konnte. Es war insgesamt ein schöne Auftakt auf diesem Fernwanderweg und vor allem lief es richtig gut und das Training mit Hera zahlt sich langsam aus. Der Schnitt blieb unter 6 Minuten nach dieser harten Trainingswoche. Heute Nachmittag zog sie mich schon wieder recht flott durch den Wald, aber nur für gut 5 km. Am Abend gab es dann, passend, Maultaschen geschmelzt mit Kartoffelsalat. 



Die Strecke: