Es ging für mich in diesem Jahr zum läuferischen Jahresabschluss bereits zum vierten Mal in Folge nach Mergelstetten. Im letzten Jahr gab es da bei meinem 144. Rekordwettkampf zudem den 100. Podestplatz des Jahres und somit auf jeden Fall neben den bisher tollen Läufen dort eine bleibende Erinnerung. Ich konnte den Frühdienst Urlaub nehmen und fuhr die knapp83 km in 55 Minuten in den Heidenheimer Stadtteil. Dort parkte ich bei der Sporthalle Reutenen und war bei der Rekordanmeldung erstaunt, dass ich eine Stunde vorher so weit vorne wie nie parken konnte. In der Halle holte ich dann auch die Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite. Ich traf hier schon auf viele Bekannte, nicht zuletzt vom veranstaltenden Verein und es war richtig schön so herzlich begrüßt zu werden. Ich hatte wieder für die 5,4 km gemeldet und die Startgebühr betrug, so wie auch für 10 km, 12 €. Da war aber auch ein Pastagericht nach dem Lauf inbegriffen. Es gab bereits 331 Voranmeldungen und wie im letzten Jahr konnte man sich auch nach Meldeschluss im Internet nachmelden und so standen gestern Abend gleich 476 in der Liste und der Rekord mit 430 von 2017 wankte erheblich und sollte mit 475 bei insgesamt 504 Meldungen dann auch deutlich fallen. Für die Nachmeldung waren aber 2 € mehr fällig und kein Pastagericht, so dass frühes anmelden lohnt. Jugendliche laufen übrigens für 4 € weniger mit. Das Wetter meinte es richtig klasse, hatte es bei 2° C Sonne und kein Wind. Zudem war die Strecke nach Eis und Schnee vor zwei Jahren und Matsch im letzten Jahr diesmal richtig super.
Es ging nun zum Start- und Zielgelände auf der Arphalde. Es sind bis dorthin ca. 500 m. Das ist das einzige kleine Manko der Veranstaltung. Ich machte mich dann ans Aufwärmen auf dem Beginn der Strecke und lief ja schon vom Parkplatz her. Etwas merkte ich zu Beginn ein leichtes Ziehen in der linken Leistengegend, das aber schnell nachließ. Die Oberschenkel fühlten sich nach dem harten Wettkampf gestern sogar besser an als dort beim Aufwärmen. So langsam komme ich doch wieder in Schwung. Mit 2,7 km musste ich mich begnügen, wollte eigentlich etwas mehr, aber die Zeit lief doch davon.
Nun hieß es noch kurz die Sachen ablegen und noch war Zeit für die eine oder andere Begrüßung. Nachdem das Ummelden des Teams von Ulli noch in die Wege geleitet wurde, auch wieder im neuen Trikot, so wie gestern. Es war schon eine beeindruckende Läuferanzahl zusammen gekommen. Es war auch schön wieder mit Melanie und Matthias an einem Wettkampf teilzunehmen. Aber natürlich auch mit all den anderen so zahlreich anwesenden Bekannten.
Der gemeinsame Start über 10 km und 5,4 km erfolgte um 10:00 Uhr und es war für mich in diesem Jahr der 137. und damit letzte Wettkampf. Immerhin nach den 144 im letzten Jahr die zweitbeste Marke. Bei den Schuhen setzte ich heute bei dem trockenen und harten Boden auf die Brooks Neuro 2. Sonst wie gestern, da es im Wald sicher frisch sein würde, die Dreiviertel-Hosen, das dünne lange Funktions-Shirt mit dem Trikot darüber, die Mütze, das Halstuch und Handschuhe. Um es vorweg zu nehmen: ich fror diesmal nicht mal am Start und dennoch war es bis zum Zieleinlauf auch nicht zu warm und somit hier alles perfekt gemacht. Dann ging es los und natürlich war da, vor allem recht weit vorne stehend, das Tempo gleich ein recht flottes. Nach der Wiese auf dem Feldweg ein erster leichter Anstieg, Es folgen aber noch insgesamt 90 Höhenmeter auf er dadurch sicher anspruchsvollen, im Wald aber auch schönen Strecke. Der eine oder andere überholte mich, aber so langsam holte ich auch hier die ersten ein, die zu schnell gestartet waren. Dann links weg und nun ein gutes Stück mal auf Asphalt (das einzige) und leicht abwärts. Da konnte ich es tatsächlich laufen lassen. Dann rechts weg und in den Wald und fortan auf Forstwegen, die aber heute super gut zu laufen waren. Da kam nach 4.09 min auch die Markierung für den ersten Kilometer und die stimmten heute exakt mit der Uhr überein, was so selten ist. Die Markierung wie immer perfekt und auch der eine oder andere Streckenposten. Dabei musste ich bei der Markierung etwas schmunzeln: logisch dass es gelbe Pfeile für 10 km und orange Pfeile für 5,4 km gab, denn die Startnummern hatte ja exakt die umgekehrte Farbe. Nun kurz rauf und dann ging es erst mal etwas steiler runter und da ließ ich es erneut laufen. Ich hatte heute keinerlei Probleme und hier machten auch die Oberschenkel mit. Das war am Ende beides schon mal ein positives Fazit. Es ging unten nach rechts und da steige es leicht an und das sollte nach der Linkskurve so weitergehen. Auch wenn es zwischendurch so runter ging, hat der zweite Kilometer Netto doch einige Meter Anstieg, was recht tückisch ist. Die Zeit von 4.29 min war dennoch nur so lala und nach einem schon verhaltenen ersten Kilometer insgesamt schon 8.38 min unterwegs. Es ging noch ca. 300 m, dann kam die Teilung der Strecke und über 10 km geradeaus und über 5,4 km nach rechts. Die Pfeile waren eindeutig und ein Posten passte auch noch auf, dass man nicht falsch abbog. Hier immer der spannende Moment, wer alles vor einem abgebogen ist. Ich wäre heute in dem Rekordfeld und nicht so guter Verfassung nach Rang 13 und 15 Gesamt in den letzten Jahren mit Platz 20 total zufrieden gewesen. Da ahnte ich noch nicht, wie spannend es da zugehen würde. Es waren auch nicht so viele, doch schon recht weit weg und unmittelbar vor mir Maleah Kolb, die am Ende Gesamtzweite bei den Damen wurde. Nach hinten hatte ich sogar ein kleines Polster. Es zog sich aber auf dem dritten Kilometer hin, da es tendenziell auch hier immer leicht anstieg. Nach der Linkskurve aber auch mal leicht runter und ich kam immer näher nach vorne heran. Den dritten Kilometer dann in 4.40 min. Da hab ich im Nachhinein dann einfach doch zu viel verloren. Dennoch war ich danach in der nächsten Rechtskurve an einem Läufer dran, überholte ihn und kurz darauf auch Maleah, die zuvor einen kleinen Vorsprung heraus laufen konnte. Ein Nachwuchsläufer musste dann kurz verlangsamen und ich hatte nun seit Kilometer 3 bereits vier Plätze gut gemacht. Einige Bekannte feuerten selbst hier im Wald an. Den vierten Kilometer dann in 4.30 min und der hatte Netto sogar den meisten Anstieg. Ich kam langsam in den Wettkampf rein, fühlte mich auch richtig gut. Allerdings heute einfach zu spät. 17.48 min für vier Kilometer sind auch bei dem Profil, da beste Bedingungen, an sich nicht wirklich toll. Derzeit aber auch nicht mehr drin. Natürlich versuchte ich nun meine Position abzusichern. Man weiß ja nie, wer aus der AK evtl. noch von hinten kommt. Ich konnte es nun laufen lassen und man kam aus dem Wald raus und die letzten rund 800 m waren die selben wie nach dem Start, wobei 4.19 min zwar viel schneller als zuletzt war, so bergab dennoch auch nicht wirklich gut. So passierte ich die Marke vom fünften Kilometer erst nach 22.07 min. Da war klar, dass es die hier bislang mit Abstand schwächste Zeit wird (2017 im Schnee noch 23.01 min und letztes Jahr 22.46 min). Nun ließ ich es noch mehr laufen und steigerte die Pace auf 4.04 min für die letzen 400 m. Dennoch ging wenige Meter vor dem Ziel noch ein Jugendlicher mit fulminantem Endspurt an mir vorbei. Ich kam nach 23.36 min ins Ziel und war damit 21. von 199 Gesamt. Da war doch was! Immerhin bei den Männern tatsächlich Rang 20. In der AK M50 hätten die bisherigen Zeiten gut zum Sieg gereicht, aber da hilft alles lamentieren nicht, ich wurde auch Rang 2 angesagt und hatte 30 Sekunden Rückstand. Immerhin gleich 11 Teilnehmer und mit dem 105. Podest eine neue Rekordmarke, die ja eh schon seit dem 14. Dezember feststand. Die gute Erkenntnis war, dass ich im Schnitt bei einer noch anspruchsvolleren Strecke 6 Sekunden schneller als gestern lief (da am Schluss aber auch nicht voll) und dabei sogar der Puls niedriger. Langsam sollte es wieder passen. Der erste Sieg für mein neues Team sollte nur eine Frage der Zeit sein und auf ein Neues in 2020.
Nach meinem Zieleinlauf kurz durchatmen und dann kam der Foto raus und so nebenbei auch die Jacke angezogen, Es war diesmal im Zielbereich aber richtig angenehm und bestes Wetter für Fotos. Heiko Bölke lief dabei mit kompletter Forstarbeiterausrüstung von gut 8 kg und dabei sogar noch auf das Podest.
Es ging nun noch auf eine Runde Auslaufen. Dabei konnte ich unterwegs noch etliche Fotos machen und einer bedankte sich sogar für die Homepage. Als ich noch dort stand, wo man wieder auf die Wiese läuft, kam der Sieger über 10 km Maxim Fuchs. Ein paar Minuten später sollte als Siegerin dessen Frau Lisa Fuchs kommen, was es in der Kombination sicher selten gibt. Ich selbst kann mich nicht an so was erinnern. Ich bedankte mich noch kurz bei Ulrike Kinzler für die erneut tolle Veranstaltung und dann setzte ich meinen Weg fort.
Ich verließ den Zielbereich und lief noch bis zum Wald. Melanie und Matthias kamen entgegen und für Melli sollte es in der AK zum Sieg reichen.
Ich blieb noch etwas im Zielbereich, wo ich auch noch was trank. Das eine oder andere Gespräch schloss sich noch an. Dann folgte ein kurzes Interview, das schon nach meinem Zieleinlauf vorgesehen war. Eine Frage war, was meine Motivation für so viele Wettkämpfe sei. Nun, ich treffe auf so viele liebe Bekannte und der Erfolg ist ja auch als Motivation da. Man kann vor allem auch mal testen wo seine Grenzen sind. Und die Berichte machen zwar Arbeit, aber auch total Spaß.
Es war Zeit zur Halle zurück zu gehen und ich machte die 2 km Auslaufen voll und fühlte mich für morgen schon wieder recht locker. In der Halle erst mal Duschen und dann essen. Die Ergebnisse hingen bereit und die Siegerehrung begann auch früh, da war ich noch am Essen. Es war einfach wieder schön mit so vielen Bekannten den sportlichen Jahresabschluss zu bestreiten und nachher leider erst mal zum Nachtdienst. Dafür morgen erstmals einen Neujahrslauf. Es gibt auch bei mir noch genug Neues zu entdecken, was auch motivierend ist.
Die Strecke: (5,4 km)
Insgesamt waren es 475 Teilnehmer, davon 276 über 10 km und 199 über 5,4 km.
10 km Männer: Maxim Fuchs (LG Passau, 34.04 min) vor Benedikt Nußbaum (Bernstadt, 35.00 min) und Robin Linten (LSG Aalen, 35.15 min).
10 km Frauen: Lisa Fuchs (LG Passau, 38.28 min) vor Alicia Maier (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd, 42.55 min) und Stefanie Lanzinger (TSG Giengen, 43.33 min).
5,4 km Männer: Alexander Götz (19.21 min) vor Fabian Stillhammer (beide LAC Essingen, 19.40 min) und Julian Klabunde (Persis Racing Team - Bike Sport Nattheim e.V., 20.28 min).
5,4 km Frauen: Antje Alt (LG Region Karlsruhe, 20.14 min) vor Maleah Kolb (TSV Buigen Runners, 24.04 min) und Lisa Profendiener (Heidenheim, 24.15 min).
Ergebnisse: https://my.raceresult.com/127746/results?lang=de
Veranstalter: https://svmergelstetten-leichtathletik.de/
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