Sonntag, 3. März 2019

5. Neckarufer Marathon in Stuttgart am 03.03.2019

An sich wollte ich nach meinen beiden Teilnahmen an Marathon-Läufen 2014 nicht mehr unbedingt einen laufen bzw dann doch eher in den Bergen und da dann ja nicht so auf die Zeit fixiert. Da ich die letzen zwei Jahren meinen Laufumfang mit durchschnittlich über 80 km in der Woche deutlich erhöht hatte, liebäugelte ich dann im letzten Herbst doch wieder mit einem Marathon und dann am besten früh im Jahr, wenn ich nicht so viele Wettkämpfe habe. Da entschloss ich mich am Neckarufer Marathon in Stuttgart teilzunehmen und konnte dafür auch noch Sandra Lermer gewinnen. Im Gegensatz zu Kandel und Ulm hatte ich mal eine richtig gute Vorbereitung und auch drei ganz lange Läufe von 35 bis 36 km und kürzlich noch einen Test von 30 km und auch sonst passt die Form. Ich hatte mich für den Lauf gleich zu Beginn der Anmeldephase am 1. November angemeldet und war nach Veranstalter Michael Weber der zweite angemeldete Läufer und innerhalb der nächsten 9 Tage sollten die 150 Plätze belegt sein, die dann noch kürzlich auf 160 aufgestockt wurden. Die Startgebühr betrug dabei sensationell niedrige 15 €. Es ging dann früh morgens die knapp 140 km in 1:26 Stunde nach Stuttgart, wo ich auf dem Parkplatz am Max-Eyth-See parkte. Die Fahrt lief schon mal richtig gut. Das Wetter meinte es auch super, hatte es zunächst 9° C und später 11° C und dabei trocken und manchmal kam sogar kurz die Sonne raus. Nur ab und zu auch ein recht frischer Wind. Es ging nun zum Wassersportcenter und dort gab es die Startnummern und die Transponder für die Zeitnahme, die am Schuh zu befestigen waren. Ich traf auch bei dem kleinen Feld schnell auf einige Bekannte, eigentlich sogar recht viele. Der erste war Michael Hoffmann und wir sollten uns später im Rennen noch einige mal begegnen.


















Es ging nun an eine Aufwärmrunde. Da reichten heute 2 km und das Gefühl war zumindest kein schlechtes. Auch sonst passte es, hatte ich zwar nicht so viel, aber gut geschlafen und es war mein zweiter freier Tag nach dem Nachtdienst. Der dritte wäre nach den letzten Erfahrungen natürlich noch besser gewesen. Bei der Kleidung ließ ich es bei den Temperaturen bei ganz kurz, mit einem Hemd unter dem Singlet, dem Stirnband und den Armlingen. Bei den Schuhen setzte ich auch die Adidas Adizero Boston. Ich traf natürlich noch Sandra und diese bestritt ihren ersten Marathon. Ich konnte nun noch einige andere Bekannte begrüßen und es ging zum Start und da traf ich noch auf Pamela Veith, die nachmelden konnte (einige waren abgesprungen) und einen Halbmarathon absolvieren wollte. Sehr zahlreich vertreten war der LIWA-Lauftreff, eine sehr sympathische Truppe.


























Der Start erfolgte um 9:00 Uhr und es war in diesem Jahr immerhin auch schon mein 15. Wettkampf. Beim Marathon nach dem Motto aller Guten Dinge sind drei nach den beiden nicht so gut gelaufenen 2014. Es waren zwei Runden zu absolvieren und den Foto hatte ich natürlich dabei. Die letzten Tage stieg ehrlich gesagt etwas die Nervosität. Dann ging es aber pünktlich los und damit war ich im Wettkampfmodus. Da wurde durchaus auch flott begonnen. Ich wollte mit Sandra bei 1:45 h die erste Runde passieren und somit ein Schnitt von knapp unter 5 Minuten. Es ging erst mal den Neckar entlang nach Norden. Meist dabei auf Fuß- und Radwegen und um die Zeit war da so gut wie gar nichts los, außer natürlich wir unterwegs. Das doch kleine Feld zog sich auch schnell auseinander. Anstiege gab es wenn dann höchstens ganz kleine, wobei am Ende 272 Hm zu Buche standen. Der erste Kilometer war mit 4.33 min richtig schnell. Kurz vor Kilometer 5 ging es über die Neckarbrücke. Mit 4.44 min, 4.43 min und 4.36 min waren die Kilometer davor auch recht schnell und ich wollte Sandra etwas bremsen, hatte kein gutes Gefühl ob das geht. Nach 5 Kilometer dann 23.20 min und deutlich unter den angestrebten knapp 25 Minuten. Davor noch ein Getränkestand und zwei Schluck Wasser. Ich hatte nur vor zu trinken und sonst nichts zu mir zu nehmen.







































Nun ging es von der Brücke runter und ganz scharf links und auf der anderen Seite des Neckar zurück. Das hätte ich mir mal leichter besser eingeprägt. Wir hatten bis dahin ganz schön Plätze nach vorne gut gemacht. Auf den Kilometern 7 und 8 mit 4.50 min und 4.51 min konnte ich Sandra etwas bremsen, aber dann wieder um die 4.45 min. Wir hatten hier auch kurz Michael Hoffmann eingeholt und es war schön mal zusammen zu laufen und zu diesem Zeitpunkt des Rennens hab ich das gar nicht mehr erwartet. Ich fühlte mich noch richtig gut, aber der Marathon hatte ja noch gar nicht richtig begonnen. Ich war auch fleißig am Fotografieren und die Strecke war durchaus kurzweiliger als ich dachte. Nun auf dem neunten Kilometer wieder eine Brücke über den Neckar und mal lief auf dem ersten Kilometer in der entgegen gesetzten Richtung zum Start / Ziel und dort wieder zwei Schluck Wasser. Bei den Temperaturen musste man zum Glück nicht so viel trinken. Für mich auch ein Plus an so einem Marathon früh im Jahr. Nach 10 Kilometer dann nach 23.52 min insgesamt 47.12 min. Viel schneller als geplant.



































Es ging nun wieder links vom Neckar entlang und diesmal nach Süden. Auf der anderen Seite am Hang zogen sich die Weinberge entlang und auf dem Neckar immer wieder Ruderboote beim Training. Sandra lief nun vor mir und sie machte das Tempo, war super drauf. Auf dem elften Kilometer ging es am Max-Eyth-See entlang, mit einem Wendepunkt und dann über die Neckarbrücke und es ging nun auf der rechten Seite neckarabwärts. Die Kilometer 11 und 12 waren etwas langsamer, aber da auch die Wende bzw die Brücke und immer noch knapp unter 5 Minuten. Dann nahmen wir wieder Fahrt auf und die nächsten 4 Kilometer zwischen 4.44 min und 4.48 min. Ein paar Graffitis säumten den Weg und dann stand rechts noch Michael Hoffmann. Also die nächste Begegnung und Sandra lief nun etwas weiter vorne. Ich holte sie aber beim Theaterschiff "Frauenlob" wieder ein und es ging erneut auf die andere Seite des Flusses und dann wieder links weg nach Norden.

















































Es ging nun auf der anderen Neckarseite weiter und auf der ganzen Stecke bis auf ein paar Passagen mit Pflaster alles asphaltiert. Den 17. Kilometer absolvierte ich noch in 4.42 min, aber dann nahm ich Tempo raus. Da kam vor Kilometer 20 wieder Michael von hinten und wir liefen gemeinsam weiter. Wir hatten wegen Sandra beide Bedenken, hofften aber, dass sie es packt. Später sagte sie, dass sie sich einfach von Anfang an blendend gefühlt hat. Ich lief beim Halbmarathon in 1:40.40 min Ich lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang 12. Im Ziel bzw beim Durchlauf in Runde 2 wieder Wasser, wie auch schon bei Kilometer 15, also alle 5 Kilometer. Es gab übrigens viele Posten und total nette Helfer. Die Strecke war super markiert. Ich hatte übrigens noch nie erlebt, dass bis Kilometer 21 die Markierungen exakt mit meiner Uhr übereinstimmten, hier schon.









































Es folgte die zweite Runde und Michael schloss nach einer kurzen Trinkpause wieder auf und wir unterhielten uns noch eine Weile, dann gab er aber Gas. Bis auf Kilometer 24 mit 5.00 min blieb ich aber immer unter 5 Minuten und es lief wie bei einem Uhrwerk. Nut die Oberschenkel merkte ich langsam etwas. Nach 25 Kilometer wäre eine Zeit von 2:00 Stunden genial gewesen und die Uhr zeigte 2:00.01 h. Es ging wieder über die Brücke und nun Cola statt Wasser. Zuvor rumorte es etwas im Bauch. Aber noch fühlte ich mich gut, hatte aber auch noch lange 17 km vor mir, dachte ich zumindest. Dann die Brücke runter und ich Dussel lief nicht scharf nach links, sondern gerade aus weiter. Der große Pfeil auf dem Boden war eigentlich klar erkennbar, ich aber irgendwie im Tunnel und später erfuhr ich, dass sowohl der Posten oben an der Brücke als auch ein Teilnehmer riefen. Es kam mir dann irgendwann komisch vor und ich drehte um. Da waren es 700 m extra und ich fiel von Rang 13 Gesamt gleich mal so ungefähr auf Rang 20 zurück. Das war ärgerlich und ich wollte wieder was gut machen und lief den Kilometer 27 in 4.50 min. Wobei die Zeit von 5.05 min zuvor auch der Getränkestation geschuldet war. Ich warf bei Kilometer 5 der zweiten Runde den Becher weg und schaute noch auf das Schild. So hatte ich wohl die Markierung übersehen und ausgerechnet da auch niemand vor mir, Michael schon zu weit weg. Nun knapp über 5 Minuten und dann Kilometer 30 in 5.53 min. Falls sich da jemand wundert, ja ich musste auch noch kurz das Neckarufer runter und was erledigen. Das war nun mental eine extrem harte Situation und das in der Phase, wo es eh anfängt hart zu werden. Zu weit gelaufen, noch ein Stopp und dann fast nur alleine laufen. Aber ich kämpfte mich aus diesem Tief, lief eine Weile mit welchen vom LIWA-Lauftreff und den 31. Kilometer in 5.20 min. Dann kam am Ziel wieder die Verpflegung und erneut etwas Cola und diesmal auch kurz gestanden.








































Das Trinken tat gut und im Gegensatz zu meinen anderen Marathonläufen ging es nun gleichmäßig weiter, wenn auch mit Zeiten zwischen 5.33 min und 5.38 min auf den nächsten 5 Kilometer nicht mehr so schnell. Ich fand es nun eher als Vorteil die Strecke zu kennen, wusste ich doch was auf mich zu kam. Ein paar Plätze verlor ich nun leider noch, es waren genaugenommen drei bis Kilometer 13 der zweiten Runde. Dann kam langsam das Theaterschiff in Sicht und davor noch mal Cola nach ca. 36 km bzw bei mir ja schon fast 37. Hinter mir erkannte ich Armin Storz. Es ging über die Brücke und bei Kilometer 16 "nur" noch 5 Kilometer. Die konnten bei einem Marathon aber hart sein und erst recht, wenn man ganz alleine läuft. Immerhin Anfeuerung durch Helfer und auch einzelne Passanten. Wichtig war, dass ich die beiden Problemstellen an zwei Zehen am linken Fuß nicht merkte. Vor dem Start hatte ich bei der DLRG noch zwei Pflaster geholt und das war die perfekte Entscheidung. Allerdings auf Kilometer 38 nur 6.00 min. Würde es nun eng um wenigstens unter 3:40 h zu bleiben. Bei einer Bestzeit von 3:50.49 h war das Minimalziel 3:49.59 h gewesen und das Traumziel 3:29.59 h. Das erste war so ziemlich sicher und das andere erledigt und so wollte ich unter 3:40 h bleiben. Kommt jetzt der Einbruch? Dann raffte ich mich auf und klar war es hart, aber dennoch hatte ich nirgends muskuläre Probleme und auch keine anderen. So die Kilometer 39 und 40 in 5.31 min und 5.39 min. Das war super. Es kam nun Armin Storz von hinten und überholte mich. Ein Stück konnte ich mitlaufen und mal nicht alleine. Mit 5.41 min und 5.40 min blieb ich nun konstant und auf meiner Uhr dann nach 3:35.03 h den Marathon absolviert. Aber das bleibt natürlich inoffiziell, aber für mich eine klasse Zeit. Die letzten drei Kilometer spürte ich immer mal wieder die linke Wade, aber ein Krampf kam zum Glück nicht und nun konnte ich es auf dem letzten Kilometer, bei mir ja 42,90 km, in 5.25 min wieder laufen lassen und kam nach 3:38.33 h als 24. Gesamt und 22. Mann ins Ziel. In der AK M50 war es aber "nur" Rang 7. War die wieder stark besetzt! Sandra war nach sensationellen 3:17.02 h im Ziel und 6. Gesamt und zweite Frau hinter der Gesamtsiegerin Katrin Ochs, die in 2:57.21 h auch alle Männer hinter sich ließ. Von Sandra mit dem Trainingsumfang den sie hatte ein unglaubliche Leistung.























































Nach meinem Zieleinlauf fühlte ich mich erstaunlich gut, vor allem für einen Marathon in der Zeit. Die Zielverpflegung war dann super und ich musste vor allem erst mal trinken. Da gab es auch Sanwald Weizen alhoholfrei. Die Auswahl an Essen war supe rund das für 15 € Startgebühr und dann noch ein Medaille. Bei diesem Lauf ist das Preis -Leistung-Verhältnis unschlagbar für einen Marathon und die Organisation einfach super. Insgesamt hab ich mit dem Marathon nun Friede geschlossen, auch wenn wieder nicht alles optimal lief. Aber ob ich noch einen auf der Straße laufe lass ich mal noch offen, aber dann gerne wieder hier.











































Noch ein paar Eindrücke vom Veranstalter zur Verfügung gestellt:











Die Strecke:




Insgesamt waren es 137 Teilnehmer.

Marathon Männer:Peter Kronester (Racoon Running, 2:58.20 h) vor Karlheinz Dravec (TSV Lichtenwald, 3:06.10 h) und Christopher Greenaway (Sanwald Laufteam, 3:09.59 h).

Marathon Frauen: Katrin Ochs (LG Filder, 2:57.21 h) vor Sandra Lermer (Team Allianz Ralph Ehmann, 3:17.14 h) und Petra Jaeger (TSV Lichtenwald, 3:51.44 h).

Ergebnisse: https://my3.raceresult.com/109810/results?lang=de

1 Kommentar:

  1. Unglaublich Peter, jedes Foto hätte mich 10 bis 15 Sekunden gekostet. Die Bilder sind für mich beeindruckend. Unter anderen lief ich zwischen Cannstatt und Münster vor knapp 60 Jahren meinen ersten 3.000er auf dem Neckardamm beim Schulsport. Etwas schade finde ich, dass du deine Marathonbestzeit nicht mal so richtig angreifst. Deine Kilometerumfänge sind für sub 3 Stunden ideal für 2:30 wäre nur das Trainingstempo ausreichend, an kurzen schnellen Wettkämpfen fehlt es bei dir ja nicht. Ob du aber auf Fotografieren, Umwege laufen, Toilettenbesuche und sonstige Zeitsammler (bergige Strecken, Wendepunkte, Pflaster) verzichten willst, wage ich nicht zu hoffen. Mach weiter so, viel Glück.

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