Montag, 2. Juni 2025

6. Alb-Traum 100 in Geislingen an der Steige am 31.05.2025

Hatten zunächst die Termine nicht gepasst, so hatte ich im letzten Jahr die Anmeldung knapp verpasst. Das sollte in diesem Jahr nicht passieren und so war ich pünktlich zum Meldestart am PC und dies war auch erforderlich. Innerhalb von wenigen Minuten waren de Plätze für den Alb-Traum 100 mit 115 km und 3400 Hm und den Halbtraum mit 60 km und 1700 Hm vergeben. Ich hatte mich für den Halbtraum angemeldet und die Gebühr betrug 57 €. Diese wird, wie die gesamten Einnahmen übrigens für soziale Projekte gespendet. Eine super Sache! Ich bestellte noch das Shirt dazu, wenn ich schon mal am Start bin. Es gab dann später noch die Verlosung von ein paar weiteren Startplätzen. Es sollte mein längster Ultra werden und der Fichtelberg-Ultra mit 55 km, den ich die letzten drei Jahre absolvierte, wurde abgesagt. Damit sollte es zudem ein absolutes Saison-Highlight werden. Leider war ich dann von Mitte April bis Anfang Mai  nicht so fit und dieses Jahr zu wenige Kilometer. Dafür lief es zuletzt bis zur Halbmarathon-Distanz erstaunlich gut und Anfang März beim Neckarufer-Marathon auch total zufrieden und Ende März noch einen super Wettkampf beim Limes-Tral in Essingen. Am Montag gab es noch einen Testlauf m Lautertal mit Hera, kurz und knackig. Da war alles bestens und ich fühlte mich am Samstag beim Aufstehen auch bestens. Die eher späte Startzeit von 9 Uhr erlaubte eine bequeme Anreise mit dem RE% von Laupheim nach Geislingen, wo dieser nach 40 Minuten pünktlich eintraf und ich nur noch gut 500 m bis zur Jahnhalle gehen musste. 

Bereits auf dem Weg zur Halle wurde ich von einer Mitreisenden auf meinen Blog angesprochen. An und in der Halle traf ich dann schnell auf die ersten Bekannten. Ich holte meine Startnummer und es gab noch einen Starterbeutel. Danach deponieret ich meinen Rucksack in der Turnhalle und ich hatte noch genügend Zeit und konnte diese auch zu vielen Gesprächen nutzen.





Nachdem der Start auf der langen Distanz bereits um 4 Uhr erfolgte, war der Halb-Traum über 60 km und 1700 Hm um 9 Uhr an der Reihe. Es war mein 23. Wettkampf in diesem Jahr und ich freute mich auf die Trails rund u Geislingen, die ich von so vielen Trainingsläufen kannte, aber noch nie bei einem Wettkampf absolvierte. Den ganzen Albtraufgänger-Weg lief ich mal letztes Jahr im Frühjahr / Sommer als Training. Es hatte schon zum Start 21 Grad und nur leichte Bewölkung und es hatte zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das würde mit Sicherheit hart werden. Natürlich lief ich so ganz in kurz und eine Mütze als Sonnenschutz. Bei den Schuhen die neune Inov-8, die ich am 12.05. bei meinem letzten langen Training auf der Alb eingelaufen war. Damals 32 km mit gut 1000 Hm und ein erfolgreicher Test bei warme Temperaturen. Es ging pünktlich los und anfangs gab es auf dem ersten Kilometer durch die Geislinger Altstadt einen neutralisierten Start wegen der Überquerung der B10. Da ging es durch die City deutlich gemütlicher zu, als noch vor 8 Tagen beim Sparkassenlauf. Ich hatte mir eine Zeit von 8 Stunden vorgenommen, also eine Pace von 8.00 min/km. Wenn ich an den Fichtelberg-Ultra denke, dann wäre das doch recht langsam gewesen, also sollte es auf jeden Fall machbar sein. Nun ging es aus der Stadt raus über eine Treppe mit Stau. Danach auf schönen Pfaden hoch zur Schildwacht mit dem Ostlandkreuz und immer wieder schöner Aussicht ins Tal. Auf dem Segment hoch sogar langsamer als meine beste Trainingsleistung, also absolut verhaltener Beginn. Nach einem guten Kilometer, zu Beginn des Anstiegs, hatte mich Christian Gruber eingeholt und nun liefen wir bis zur VP1 nach 15,4 km gemeinsam. Das war super unterhaltsam. 






Es ging nun erst Mal flach weiter und über Wiesenwege, asphaltierte Sträßchen und Pfade zum Kahlenstein. Da musste einmal die Straße überquert werden, wobei die Polizei sogar absperrte. Beim Kahlenstein folgte ein längere Downhill an der Kahlensteinhöhle vorbei. Da es doch recht trocken war, gab es keine Probleme, so wie auf der gesamten Strecke mit nur wenigen matschigen Stellen. Es lief super und dabei vor allem recht entspannt. Im Tal dann breite Forst- und Feldwege und an Bad Überkingen vorbei. Nach gut 9 km wurde der Albtraufgängerweg verlassen. Die Strecke war übrigens bestens markiert und der Albtraufgängerweg ist eh gut ausgeschildert und dienet als Orientierung. Dort wo es eine Abweichung gab, deutliche Markierungen durch Pfeile und Schilder. So ging es super markiert links weg und die Boller Stege hoch. Etwas schade, dass es nicht später den kleinen Wasserfall hoch ging. Die Steige zog sich gewaltig und nun bereits total nassgeschwitzt durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Es ging oben dann an Aufhausen vorbei und dabei am Waldrand auf einem Pfad und dann auf herrlichen Pfaden im Wald. Es ging kurz über Feldwege auf freier Fläche und da kam die Hitze schon mehr durch. Auf einem Pfad an einem schönen Aussichtspunkt vorbei, ging es dann rechts weg auf den Downhill zur Wallfahrtskirche Ave Maria oberhalb von Deggingen. Dort gab es nach 15,4 km unterhalb der Kirche die erste Verpflegungsstation, die nichts zu wünschen übrig ließ. 







Hier erfolgte nun die Streckenteilung und auf dem Halbtraum ging es quer durch das Filstal auf die andere Sete des Albtraufs. Dabei auf der Straße runter nach Deggingen und durch den Ort. Im weiteren Verlauf auf asphaltierten Wegen und Straßen nach Reichenbach im Täle. Ich fühlte mich noch richtig gut, auch wenn es bei der Hitze auf dem Asphalt schon fordernd war. Nach gut 18 km ging es dann am Ortsrand steil hoch und zum Löwenpfad-Wanderweg Wasserbergrunde. Die Gegend kannte ich schon bestens. Der Anstieg auf Kilometer 19 war aber schon ungewöhnlich zäh und ich sehnte mich nach Schatten. Es ging nun auf einem tollen Pfad mit schöner Aussicht durch eine Wacholderheide und dann endlich mal in den Wald mit angenehmem Schatten. Aus dem Wald raus runter zum Hexensattel und dort stand mein Bekannter Helmut Pils und ich kam schon mal zu Fotos.  Dort hatte mich nun Christian auch wieder eingeholt. Ich hatte mit 20 km nun das erste Drittel hinter mir und die Zeit von 2:36.11 h passte perfekt. Da hatte ich noch leichte Reserven und bis dahin ja in einem moderaten Tempo. 









Es ging nun überwiegend auf dem Löwenpfad Orchideenpfad weiter. Der folgende Anstieg unterhalb des Wasserbergs war in der prallen Sonne und da merkte ich, dass es wohl doch nicht mein Tag war. Ich konnte Christian und einem Mitläufer nicht mehr folgen. Da musste ich mich hochquälen. Das wurde später im Wald auf der nun leicht welligen Strecke nicht besser. Noch einmal über offene Flur und normal macht mir Hitze nicht viel aus, an dem Tag schien es aber anders zu sein. Es folgte ein steiler Downhill auf einem Forstweg und da waren die Beine auch ungewöhnlich schwer nach nur gut 24 km. In einer Schleife ging es durch den Gairenhof und oberhalb davon nach 24,8 km die zweite Verpflegungsstation. Da hielt ich mich deutlich länger auf und trank auch einiges. 




Es ging auf einem Pfad ein Stück hoch und auf die vorherige Strecke. Dort kurz links runter und nach rechts wieder auf den Albtraufgängerweg. Es ging tendenziell etwas bergauf, aber die Pause hatte offensichtlich gut getan und es passte wieder etwas besser. Am Waldrand entlang auch Schatten und oberhalb von Schlatt eine traumhafte Aussicht auf die Dreikaiserberge. Es folgte beim Abzweig zum Wasserberghaus links weg der nächste Downhill. Das fühlte sich dann deutlich zu zäh an. Wieder unten angekommen auf einem Pfad an einem Weiher im Wald vorbei und danach auf breiten Forstwegen weiter. 







Nach rechts weg folgte der nächste etwas größere Anstieg auf Kilometer 30 und das war wieder eine Qual. Beinahe oben angekommen kam mir mein guter Bekannter Dietmar Steck auf dem Rad entgegen und er begleitete mich nun ein Stück und es war eine schöne Unterhaltung und er machte noch zwei Fotos und meinte, es sähe wieder ganz gut aus. In der Tat lief es auf dem 31. Kilometer wieder recht passabel. Ich musste aber auch daran denken, dass nun ein langes Stück ohne Schatten folgt. Manchmal eher nachteilig, wenn man die Strecke kennt. Da musste ich schon an die Hochfläche ei Weiler gegen Ende denken. Das würde ein Glutofen werden. Es ging am Weiler Grünenberg vorbei und von dort auf einem Feldweg neben der Straße weiter. Es passte noch halbwegs, doch dann rechts weg und eine Rampe auf asphaltiertem Weg steil hoch der totale Einbruch. Da hätte ich mich am liebsten zu den Schafen dort auf die Weide gelegt. Endlich oben nach links weg und auf einem Feldweg in Richtung Burren. Die Hitze brannte und so langsam wurden 30 Grad erreicht. Es überholten mich zwei Läuferinnen und eine meinte noch, sie sei schon auf den Bericht gespannt. Ich antworte, dass ich das auch bin und ich nicht denke, dass dieser von 60 km berichtet. Im Kopf hatte ich irgendwie schon abgeschlossen und mit dem Gedanke gespielt, nur noch bis Gingen zu laufen und von dort mit dem Zug zurück. Nach Überquerung der Straße der steile Anstieg durch den Wald und ich wurde durchgereicht, musste immer wieder stehen bleiben. Aus dem Wald raus über eine Wiese hoch zum Burren und am Ende ein extrem steiles Stück und ich dachte kurz, dass ich da gar nicht ehr hoch komme. Immerhin gab es auf dem Burren nach nun gut 32 km eine herrliche Aussicht und ich machte eine Pause. 











Es ging vom Burren auf einem Grasweg steil runter und dann weiter zum Waldrand, wo es wieder anstieg. Nun führte der Weg auf einem schönen Pfad am Tennenberg am Waldrand und im Wald, sowie über die Oberböhringer Heide mit herrlicher Aussicht zum Wanderparkplatz am Kuchberg. Leider konnte ich es absolut nicht mehr voll genießen. Am Parkplatt befand sich nach 35,8 km die dritte Verpflegungsstation und ich traf wieder auf Helmut. Er versuchte mich noch zu motivieren, aber mein Entschluss stand fest und ich würde in Gingen aussteigen. 










Ich hatte nun noch 6 Kilometer vor mir. Es ging noch durch den Wald und anfangs über eine Fuhre runter und anschließend über einen Forstweg runter. Es war da zumindest wieder etwas besser. Als es Richtung Gingen ging traf ich nochmals Dietmar und dann durch den Ort war es einfach nur wieder zäh. Da war klar, dass es keinen Sinn mehr macht. Es war nicht mein Anspruch, das Rennen auf den letzten gut 18 km wandernd zu beenden und danach wäre ich dennoch völlig fertig gewesen. Außerdem gab es auch ein persönliches Limit, da ich in einer angemessenen Zeit wieder bei Hera zu Hause sein musste. Es gab gleich nach dem Bahnhof eine kurzfristig durch den AST Süßen eingerichtete Getränkestation. Das war super und die nächste wäre erst nach rund 50 km im Stadion der TG Geislingen gekommen. Ich begrüßte ein paar Bekannte, beendete die Aufzeichnung der Uhr und trank erst mal. Bei über 1400 Wettkämpfen war erst der dritte, den ich nicht beendete. Dabei letztes Jahr beim Bodensee-Marathon in Kressbronn noch den Halbmarathon beendet und nur im Februar beim Crosslauf in Bad Waldsee beim zweiten Rennen verletzungsbedingt aufgegeben. Diesmal hatte ich aber nur auf dem 11. Kilometer ein leichtes Ziehen hinten am rechten Oberschenkel gespürt, danach aber 30 km keine Beschwerden und dennoch nicht in der Lage das Rennen sinnvoll zu Ende zu bringen. Dies war schon bitter, aber ich nahm es auch mit einem Lächeln hin. Immerhin knapp 41 km mit 1215 Hm hinter mich gebracht und das muss man auch erst mal. 








Es folgte die Rückfahrt mit dem MEX16 nach Geislingen und dort traf ich nun deutlich früher als geplant ein. Etwas wehmütig schaute ich auf die Medaillen und die bereits vorbereiteten Urkunden. Dann holte ich meinen Rucksack und etwas erholt trat ich die Rückfahrt an. Ich war froh, dass ich den Zug nahm, war dies doch recht entspannt. Am Sonntag war ich bereuts wieder gut erholt, kam aber aus verschiedenen Gründen nicht zum Laufen. Mal schauen wie es weitergeht und der nächste Wettkampf ist in knapp drei Wochen mein Heimrennen. Rückblickend denke ich, dass ein Start bereits um 7 Uhr an dem Tag für mich wohl deutlich besser gewesen wäre, trotz zusätzlichem Anreisestress. 









Ergebnisse: https://www.alb-traum-100.de/index.php/alb-traeume/2018/2018-ergebnisse


Die Strecke:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen