Ich wollte mir zum Urlaubsende einen besonderen Lauf gönnen. Im letzten war ich zu diesem Zeitpunkt im hessischen Rauschenberg beim Burgwald Märchen Marathon und es lief genial und eine super schöne Veranstaltung. Nach dem Bergmarathon in Sonthofen vor zwei Wochen und letzten Samstag die 50 km-Hitzeschlacht in Leipzig hätte es aber keinen Sin gemacht. Ich fand aber diese Veranstaltung, von der ich schon einiges gehört hatte. So meldete ich mich für den T 30 mit offiziell 32 km und 924 Hm an. Es gab zunächst noch den Ultra mit 58 km, der aber im Juli abgesagt werden musste, sowie Läufe über 14 km und 7,5 km. Die Startgebühr fand ich mit 32 € absolut ok. Ich nahm dann noch ein Shirt dazu, wenn ich schon mal an einem solchen für mich neuen Lauf teilnahm.
Die Anreise erfolgte bei der Entfernung natürlich bereits am Samstag. Es ging kurz vor 11 Uhr am Bahnhof in Laupheim-West los und trotz drei Umstiege lief alles reibungslos und pünktlich. Da hatte die Bahn nach den Desastern am letzten Wochenende und zu Beginn dieser Woche wohl was gutzumachen Vom Bahnhof ging es in nur 6 Minuten mit der Tram zum Hotel, das dann nur noch knapp 200 m entfernt lag. Da mich die selbe Linie am nächsten Morgen recht schnell zur Veranstaltung brachte war dies schon mal nicht schlecht geplant. Das Wetter war herrlich mit rund 20° C und meist Sonne. Daheim sah es nicht nur am Samstag deutlich schlechter aus. So ging es in rund 15 Minuten in die Stadt um noch was zu essen und auf dem Rückweg genug Läden an der Strecke. Das war schon mal alles perfekt und ein entspannter Start. Da war es am vorletzten Freitag in Leipzig etwas anders. Dafür passte da ja das Ergebnis erstaunlicherweise super.
Am Sonntag gab es erst mal ein Frühstück und die Startzeit von 10 Uhr war ja so, dass ich diesmal auch ausschlafen konnte. Dann die paar Meter zur Haltestelle und da hab ich gleich Julian getroffen, der um die Ecke wohnte und bereits letztes Jahr teilnahm. Da konnte man sich schon mal etwas über die Veranstaltung unterhalten. Das Zeitziel war mit 3:30 h sogar das selbe. Von der Haltestelle, die nach 19 Minuten erreicht war, war es noch ein Fußweg von rund 10 Minuten bis zur Staatlichen Förderschule Von der Heydt. Dort gab es die Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite und dazu noch ein Stirnband mit dem Emblem des Laufs. Ich holte noch mein Shirt und dieses fiel dann richtig schön aus. Dazu gab es noch ein Buff. Ich konnte sogar hier ein paar wenige Bekannte begrüßen. Ich machte noch ein kurzes Aufwärmen von 1,5 km und es fühlte sich gut an, nachdem ich mich morgens noch gar nicht so optimal gefühlt hatte. Ich nahm den Wettkampf eh nur als Genusslauf und in der Woche schon drei mal in den Bergen und es ging Richtung 4000 Hm.
Der Start zu meinem 59. Wettkampf in diesem Jahr stand um 10:00 Uhr an. Davor gab es noch einige Infos zur Strecke. Es hatte sehr angenehme 18° C und war leicht bewölkt. Da kam natürlich nur ein Start in ganz kurz in Frage. Dazu die in der Woche eingelaufenen neuen Inov-8 Trailschuhe, die sich super bewährt hatten. Es ging zum Start und dann auch pünktlich los. Anfangs kurz bergauf und dann links weg auf einen Wirtschaftsweg und schließlich ging es runter zur Straße und dort dann in Richtung Wald. So kam gleich mal ein flotter Kilometer zustande. Im Wald stieg es dann aber schnell an und auch mal kurz über einen Pfad. Auf dem fünften Kilometer dann auch mal kurz über Asphalt. Der Anteil an asphaltierten Abschnitten hielt sich aber sehr in Grenzen. Auf den ersten 5 Kilometer kam ich gut ins Rennen und lag auch noch optimal in der Zeit. Auf jeden Fall fühlte ich mich recht wohl. Das Feld hatte sich nun auch sortiert. Das mit dem Tempo sollte sich aber schnell ändern. Man lief wieder im Wald und dort kam plötzlich ein ganz heftiger Anstieg, hoch auf eine der Halden. Da war dann Gehen angesagt. Die vorderen Läufer kamen hier dann entgegen. Oben angekommen wurde man mit dem Steigerlied begrüßt und es kam eine tolle Aussicht. Ab und zu musste da das Handy raus um einige Bilder zu machen. Das Handy war übrigens Pflichtausrüstung neben einem Liter Flüssigkeit, einer Rettungsdecke und Verbandsmaterial. Nun ging es längere Zeit wieder steil bergab. Immer wieder mal ging es auch über Singletrails und die Strecke gefiel mir auf jeden Fall schon mal. Nach gut 8 km kam dann die erste Verpflegungsstelle und ich nahm einen Becher Iso und einen Becher Wasser, wobei man einen Becher mitführen musste. Bei der Witterung würde ich zumindest nicht so viel Flüssigkeit brauchen, zumal ich auch nicht am Anschlag lief.
Es ging nun im Wald weiter und dabei nun tendenziell meist bergab und die Wege doch meist recht einfach zu laufen. So konnte ich doch etwas Tempo machen und konnte auch zu einer Gruppe von vier Läufern aufschließen und da lief es nun richtig rund. Für den Abschnitt zwischen dem 10. und 15. Kilometer benötigte ich knapp unter 30 Minuten und lag nun super in der Zeit. Dies sollte sich aber schnell ändern. Nach der Hälfte der Distanz hatte ich übrigens eine Zeit von 1:38.29 h. Noch ging es bergab, aber dann auf dem 17. Kilometer plötzlich hoch auf eine Halde. Es war kein langer Anstieg, aber dafür extrem steil und zudem eine recht schmale Treppe mit teils hohen Stufen und da kamen noch Läufer entgegen. Oben angekommen kurz das Handy raus und ein paar Bilder gemacht. Danach wieder runter und es ging im Wald weiter. Dabei nun lange Zeit auf einem recht welligen Pfad. Da war die Gruppe gesprengt und ich lief vor einem anderen Läufer. An dieser Stelle muss ich sagen, dass die Strecke super mit Pfeilen und Flatterbänden markiert war. Hier auf dem Pfad musste man aber doch ganz schön konzentriert laufen. Es ging auf einen breiteren Forstweg und dort leicht bergauf. Da hatte ich die Läufer hinter mir abgeschüttelt und kam an einen weiteren vorne heran.. Dazwischen hatte ich nur einige der Wanderer über 30 km überholt, die ja schon einige Zeit zuvor gestartet waren. Als ich oben angekommen war, wartete dort nach ca. 19,5 km auf meiner Uhr die zweite Verpflegungsstelle. Das tat nach dem doch längeren Abschnitt seit der ersten richtig gut und zuvor hatte ich nach gut 18 km noch eine Salztablette genommen. An dieser Station nahm ich auch Cola. Essen würde ich nichts müssen.
Wieser frisch gestärkt ging es weiter und schnell rechts weg auf einen Waldpfad und erst mal wieder runter. Im weiteren Verlauf war es dann doch wieder eher einfacher zu laufen und es passte weiterhin alles bestens. Es folgte auf einem breiten Forstweg ein doch wieder recht langer Anstieg. Dort konnte einen Läufer distanzieren und an eine Läuferin aufschließen. Von hinten kam dann nach langer Zeit mal einer vorbei. Es sollte aber tatsächlich der letzte sein, der mich überholte. Nach diesem Anstieg kam die dritte und letzte Verpflegungsstelle nach ca. 25,5 km. Danach waren es nur noch rund 6 km. Ich trank noch in Ruhe drei Becher und dann sollte es wieder weitergehen. Hier sah ich auch kurz Julian, der anfangs doch recht schnell angegangen war. Es war auf jeden Fall wieder schön, dass es auch unterwegs mal den einen oder anderen Austausch mit anderen Läufern gab.
Es stand der letzte Abschnitt an und da ging es gleich mal direkt steil hoch. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es ging auf eine weitere Halde mit einem "Gipfelkreuz". Hier begleitete mich ein Läufer, den ich vor dem Rennen kurz sprach und der sich schon auskannte. Er kündigte an, dass es oben eine tolle Aussicht gab. Das war auch absolut der Fall und ich mache ein paar Bilder, aber ohne anzuhalten. Es ging dann auf der anderen Seite wieder steil runter und am Ende am Rand bei den Bäumen, wo man etwas Halt fand. Da dachte ich mir, gut dass die Strecke trocken war. Es gab insgesamt nur ein paar wenige schlammige Stellen. Man lief dann unten an der Halde vorbei und da konnte mein Begleiter nicht mehr mithalten und ich schloss plötzlich auf Julian auf. Auch ihn ließ ich hinter mir und konnte wieder auf die Dame von vorhin aufschließen, die nun gut das Tempo machte. Die nächsten Kilometer ging es dann wieder tendenziell leicht bergauf, mit dem einen oder anderen kurzen größeren Anstieg. Dabei immer im Wald und ab und zu auch wieder auf Pfaden. Nach hinten konnte ich nun gar keinen Läufer mehr erinnern. Leider ging die Startnummer an einer Seite los und ich musste im Laufen die Sicherheitsnadel wieder anbringen, was sogar klappte. Allerdings riss ich beim Zurechtrücken die andere Seite wen. Na toll! Ich hoffte nun, dass sie dran bleibt. Dann ging es aus dem Wald raus und ich erkannte sofort die Stelle, wo die Straße zu Beginn runter ging. Es war also nur noch ein kurzes Stück. Das setzte nochmals Energie frei Ich überholte die Dame vor mir. Dann rechts weg und einige Stufen und einen Pfad über eine Wiese hoch, wo ich ein letztes Foto machte und oben auf dem Weg gleich den Läufer vor mir überholte. An einem weiteren war ich auch gleich dran und es folgte der Endspurt, dem dieser nichts entgegen zu setzen hatte. Am Ende rechts weg und die wenigen Meter runter ins Ziel, das ich nach 3:32.05 h erreichte. Damit zwar nicht ganz unter 3:30 h, aber da kannte ich auch die Strecke nicht und die zwei anstatt einer Verpflegungsstation auf er zweiten Hälfte kosteten auch noch Zeit. Ich war aber total zufrieden und auch der Durchschnittspuls war recht niedrig. Ich fühlte mich auch ganz schnell wieder erholt.
Nach meinem Zieleinlauf gab es dann gleich die schöne gestaltete Medaille aus Holz und ich holte mir ein Getränk. Es folgte noch der eine oder andere Austausch mit anderen Teilnehmern über das Erlebte. Ich erfuhr auch, dass Elke Keller hervorragende Gesamtdritte wurde. Es gab für die Teilnehmer der langen Strecke noch eine vegetarische Reispfanne, die echt lecker war. So war ich auch gleich wieder etwas gestärkt, für die längere Rückreise. Es war auf jeden Fall eine tolle Strecke und eine absolut gut organisierte Veranstaltung, die man durchaus weiterempfehlen kann.
Es wurde Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Mit der Straßenbahn war ich in nur rund 15 Minuten am Hauptbahnhof und hatte dort noch genügend Zeit. Im weiteren Verlauf passten die beiden nächsten Anschlüsse gut und ich hatte auch jedes Mal einen Sitzplatz. In Stuttgart musste ich eh gut eine halbe Stunde warten. Da war also der letzte Anschluss auch gesichert und nur der hatte am Ende ein paar Minuten Verspätung. So passte diesmal hin und zurück mit der Bahn alles. Nach den gut 5 Stunden war ich dann aber doch geschafft und daheim kühl und regnerisch.
Die Ergebnisse gab es gleich online und auch die Urkunden konnte man ausdrucken. Das Ergebnis spielte diesmal keine Rolle, das es eh nur zwei Altersklassen gab, was der einzige etwas negative Aspekt war. Auf ein Auslaufen hatte ich dann doch verzichtete, aber die Woche mit 97,9 km und vor allem gleich 4168 Hm abgeschlossen. Nun stehe ich dieses Jahr auch schon bei 517,1 Wettkampfkilometer.
Insgesamt waren es 599 Teilnehmer, davon 276 über 30 km, 198 über 14 km, 62 über 7,5 km und 63 beim 30 km Wandern.
Die Strecke:
Altstadt zum Verlieben;)
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