Freitag, 26. August 2022

Trailtraining Hinterstein - vom Schrecksee über Jubiläumsweg und Erzstieg zum Giebelhaus am 24.08.2022

Auch in diesem Jahr darf eine Tour nicht fehlen: ein Lauf zum Schrecksee.  Eigentlich wollte ich bereits am Dienstag laufen, benötigte nach dem längeren Lauf am Bodensee aber eine Pause und dieser Lauf damit aber gemütlich, da es nur noch 4 Tage bis zum Marathon waren. Ich wollte eine etwas neue Variante laufen auch wenn ich praktisch jeden Abschnitt in irgendeiner Form schon mal lief. Es ging zunächst mit der Bahn von Memmingen nach Sonthofen und zum Glück ein Sitzplatz, was ab Kempten spätestens ein Problem war. Der Zug hatte etwas Verspätung, aber zum Glück hatte der Bus der Linie 48 nach Bad Hindelang zum Busbahnhof gewartet und so konnte ich rund 15 Minuten später, in denen ich noch trank und einen Riegel zur Stärkung nahm, mit dem nächsten Bus weiter nach Hinterstein zum Bergsteigerhotel Grüner Hut. Dort kam auch gleich der Bus Richtung Giebelhaus und ich wollte erstmals bis zum E-Werk Auele, dem Beginn des Anstiegs zum Schrecksee, fahren. Da hier aber das 9 €-Ticket nicht galt und ich in guten 20 Minuten laufen kann und kaum Zeit verliere, entschloss ich mich doch zu laufen. Schwabe halt, aber so auch etwas Aufwärmen vor dem harten Anstieg. Das Wetter sollte an dem Tag perfekt mitspielen und es hatte zunächst 18° C und nur leichte Bewölkung, später dann aber doch recht warme 24 C. Es blieb aber vor allem trocken. 

Es ging um 10:19 Uhr los und da war ich noch einigermaßen früh dran, benötigte aber seit der Abfahrt in Memmingen um 8 Uhr auch gut doppelt so lange wie mit dem Auto, dafür viel günstiger und auch stressfreier. Die ersten gut 3 1/2 km führten über den Parkplatz Auf der Höh zum E-Werk Auele. Zunächst gleich mal ansteigend und noch ein asphaltierter Weg und danach ein gekiester Pfad und schon den Blick auf die Berge. Dabei den ersten Kilometer bei 66 m Anstieg erstaunlich noch gut unter 6 Minuten. Ach danach lief es irgendwie super und es folgten rund 2 km auf der Straße und nach nur knapp mehr als 20 Minuten war ich schon am Einstieg zum Schrecksee. 






Nun begann links weg der steile Anstieg hoch zum Schrecksee. Anfangs noch kurz über eine Wiese, ging es dann im Wald weiter und dadurch zumindest von den Bedingungen angenehm. Der erste ganz steile und recht steinige Abschnitt hat es in sich, Den Anstieg am Taufersbach absolvierte ich aber prompt so schnell wie nie. Es geht dann etwas über Felsen und ein kurzer flacher Abschnitt führt am kleinen, künstlich angelegten, See vorbei. Dann geht es wieder steiler und übe einige Felsen hoch. Aus dem Wald raus erreicht man die Almwiesen bei der Taufersalpe. Nachdem der vierte Kilometer auf den letzten knapp 500 m schon 100 m Anstieg hatte, waren es auf dem fünften gleich nochmal 233. Da war de Zeit von knapp über 14 Minuten super. 

















Es folgte der leicht wellige Weg über die Almwiesen bei der Taufersalpe. Da konnte ich wieder laufen, allerdings von nun an gemütlicher, da ich mich doch für Sonntag schonen musste. Der Blick auf die noch zu bezwingende und rund 300 Hm aufweisende Wand ist beeindruckend. 















Es folgt der nächste steile Anstieg über einen Pfad, der im mittleren Abschnitt recht felsig ist und da  lief sogar noch einiges an Wasser über die Stufen, was ich bei der derzeitigen Trockenheit eher nicht erwartet hätte. Es ist anstrengend, der siebte Kilometer alleine nochmal 210 Hm, aber auch wunderschön. Vor allem lohnt sich immer wieder ein Blick zurück Richtung Hintersteiner Tal. Es waren nur wenige unterwegs, die meisten kamen schon wieder zurück. Hier war es teils schattig, da die Wand ja die bis dahin vor mir stehende Sonne abschirmte. Das machte es etwas erträglicher. Weiter oben dann oft ein enger Pfad zwischen Gesträuch und Latschen. Noch ein letzter kurzer Anstieg und die Wand war bezwungen, doch bis zum Schrecksee war es noch ein Stück.









































Es ging jetzt nach einer kurzen flachen Passage auf einem Pfad mal bergab. Dort hörte ich zumindest das Pfeifen der Murmeltiere, sah sie aber nicht, was sich jedoch gegen Ende der Tour noch ändern sollte. Es kam noch ein letzter Anstieg, bevor der Schrecksee erreicht war. 


















Dann der Blick auf den Schrecksee und immer wieder herrlich und zu jeder Jahreszeit hat er seinen Reiz. Es waren einige dort, auch schwimmend, aber es war nicht überlaufen. Ich schaffte es immerhin in der drittschnellsten Zeit und noch unter 1:30 h und das, obwohl ich am Ende ja Tempo raus nahm. Nach einer kurzen Trinkpause ging es noch etwas weiter hoch zum Jubiläumsweg und dort rechts weg zum Kirchdachsattel. Von dort einen schönen Blick ins Tannheimer Tal und das wäre auch ein lohnendes Ziel und nochmals auf den Schrecksee. 



























Ich wollte nun auf dem Jubiläumsweg weiterlaufen und dort lief ich ja mal im November 2020 und damals schon mit viel Schnee, was diesmal sicher nicht der Fall war. Dabei hatte es aber auch damals 20° C und Sonne. Ich lief so oberhalb des Schrecksees entlang und dort auf dem ersten Teil ein neuer Abschnitt, da ich letztes Mal direkt unten vom Schrecksee lief. Da es Schnee hatte, sah es nun eh ganz anders aus und der Weg gut zu finden. Nach einem schmalen Pfad über Almwiesen folgte unterhalb des Lahnerkopfs ein felsiger Pfad. Dann der letzte große Anstieg des Tages. Dann war ich an der Lahnerscharte und gleich ein gigantischer Blick auf die umliegenden Berge. Es war übrigens mit 1988 m der höchste Punkt des Tages. 
































Ich war nun auf der österreichischen Seite und auf den nächsten gut 3 km folgte auf dem Jubiläumsweg in Richtung Prinz-Luitpold-Haus ein faszinierender Abschnitt. Zunächst ging es noch ein Stück steiler bergab mit den ein oder anderen Felsen und etwas anspruchsvoll. Danach läuft man auf einem meist sehr guten Pfad mit nur wenigen etwas felsigeren Passagen und selten mal mit etwas Wurzeln zwischen Latschen hindurch. Dabei immer den Blick in das Tal links, wo es teils recht steil runter geht. Die Berge ebenso faszinierend. An einer Stelle ist der Pfad besonders schmal und führt an einer Felswand vorbei. Der Weg dennoch gut zu laufen, aber man sollte definitivschwindelfrei sein. Hier kam mir nur einmal eine Gruppe entgegen, ansonsten war ich alleine unterwegs. Gemsen ließen sich diesmal leider nicht blicken. 


























































Ich war nun am Notländ auf 1853 m Höhe und hier gibt es rechts weg einen Notabstieg zum Giebelhaus auf 1065 m Höhe. Das waren knapp 800 m Abstieg auf gut 7 km. Ich lief mal letztes Jahr vom Prinz-Luitpold-Haus dort den Erzstieg runter und war begeistert. Ich wollte am Giebelhaus den Bus um 15.10 Uhr erreichen. Da hatte ich 1 1/2 Stunden Zeit und auf dem Wegweiser war die Strecke mit 2 Stunden für Wanderer angegeben. Da war ja genügend Luft dachte ich, es sollte sogar in der halben Zeit machbar sein. Um es vorweg zu nehmen: Das schafft ein Wanderer nie und nimmer in der Zeit, denn es wurde bei mir total knapp und ich ließ es teils doch laufen.  Erst stieg es noch leicht an über eine Pfad auf Wiesen und dort auch ein paar Schafe abseits, aber keine so große Herde durch die ich hindurch musste wie letztes Jahr. Das war etwas schade. Dann folgte ein doch steiler Abstieg über etliche Serpentinen. Auf dem 15. Kilometer ging es da 153 Hm runter. Danach eine eher flache Passage und gut zu laufen, aber auch ein paar ausgesetzte Stellen durch den einen oder anderen Erdrutsch. Das wusste ich aber noch vom letzten Jahr. Es folgte ein Weg zwischen Almwiesen und mit etlichen Rindern leicht ansteigend. Ein wirklich schöne Abschnitt seit dem Abzweig. Dann der Blick auf die andere Seite ins Hintersteiner Tal. Nur zwei Wanderer hatte ich bis dahin überholt und es sollten die einzigen bleiben. Hier ist man wirklich alleine. 


























































Ich kam an eine Tafel, auf der stand noch eine Stunde und bis dahin erst 27 Minuten vergangen. Da passt ja meine Rechnung. Aber ich sollte nun fast diese Stunde benötigen. Es ging erst steil über einen Wiesenpfad runter und dann auf einem recht guten Pfad in vielen Serpentinen mit toller Aussicht und dann neben schönen Silberdisteln in Masse auch noch einige Murmeltiere. Das kostete dann ca. 5 Minuten, aber nicht mehr, denn das Pärchen musste ich einfach etwas beobachten. Es gab ein paar kleine Anstiege, aber ansonsten immer bergab. Dann führte der Pfad in vielen Serpentinen durch den Wald. Es war unten deutlich wärmer und auch etwas dämpfig. Da tat der Schatten gut. Nach einem Forstweg dann den letzten Abschnitt auf Asphalt zum Giebelhaus. Das waren gut 500 m.  Da konnte ich es seit dem Forstweg etwas laufen lassen. Der Bus stand schon und ich machte noch die 150 m zum Halbmarathon voll und hatte gerade noch 5 Minuten Luft. Das war eng und der nächste Bus wäre erst in einer Stunde gefahren. Zurück laufen wäre definitiv zu viel gewesen. Eine Einkehr im Giebelhaus hätte ich vergessen können, da es ausgerechnet Mittwoch Ruhetag hat. Ich hatte nun 21,10 km mit 1329 Hm absolviert und blieb Netto mit 3:51.31 h immerhin noch deutlich unter 4 Stunden. 






















































Der Bus nach Hinterstein kostete 5 € und war dann ab dem E-Werk ganz schön voll. Danach ging es nach kurzer Wartezeit mit der Linie 49 wieder nach Bad Hindelang  zum Busbahnhof. Da hatte ich noch 35 Minuten Zeit bis zur Abfahrt nach Sonthofen. Diese Zeit nutzte ich zu einem letzten Lauf von 2 km zum Einkaufen, denn Trinken war nun bitter nötig und die Banane tat auch gut. Auf der Tour gibt es halt keine Einkehrmöglichkeit. Der Zug von Oberstdorf her war sehr voll, aber nach knapp 30 Minuten stehen konnte ich ab Kempten doch noch sitzen. 





Die Strecke: 

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