An diesem Wochenende stand von der Adventslauf-Serie von Lauf weiter der zweite Lauf an. Ich entschied mich erneut für die 7,5 km. Nach dem doch etwas überraschenden Gesamtsieg am vergangenen Wochenende war da schon etwas mehr Druck da, was ja grundsätzlich nicht schlecht sein muss. In der Woche absolvierte ich bereits knapp 90 km. Nach Läufen im Sturm und teils Schneetreiben von Dienstag bis Donnerstag lief ich am Freitag vor dem Spätdienst einen recht hügeligen Halbmarathon bei herrlichem Sonnenschein und einer schönen Winterlandschaft und trotz Eis und Schnee lief es richtig gut. Einen großen Teil der Strecke lief ich dabei auch ab und es gab zwei kritische Stellen mit Eis auf einer Brücke und einem noch längeren Schneefeld an einer schattigen Stelle. Am Samstag hieß es früh aufstehen, da der Frühdienst anstand. Ich wollte dennoch an dem Tag laufen, auch wenn wieder starke Böen angesagt waren. Am Sonntag wäre es nach dem Nachtdienst gewesen und zudem waren wieder Kälte vorhergesagt. Im Verlauf des Vormittags stieg die Temperatur und es regnete teils auch ordentlich. Dafür war so die Strecke schnee- und eisfrei. Ich fuhr zunächst nach Hause und dann mit der Tochter nach Reinstetten, von wo aus ich die mit 84 Hm hügelige 3,5 km lange Strecke durch den Wald zum Start absolvierte. Dabei lief es schon mal recht gut und als ich fertig war, hatte es aufgehört zu nieseln.
Es stand jetzt mein 122. Wettkampf in diesem Jahr an und der erste in diesem Monat. Da ich kein Auto dabei hatte, entschied ich mich mit der leichten Jacke zu laufen. Sonst wäre es gerade auf dem Rückweg doch etwas zu frisch geworden. Bei der Hose die dreiviertellange und dann noch Mütze und Halsband. Die Handschuhe steckte ich in die Jacke. Damit es nicht zu warm wurde, hatte ich unter der Jacke das kurze Trikot angezogen. Bei den Schuhen setzte ich auf dem noch mit einigen Pfützen versetzten Weg auf die Asics. Es hatte nun 4° C, war stark bewölkt und leider Windböen bis zu 75 km/h. Da war ich mal gespannt, wobei die Richtung aus Südwest zumindest nicht ganz schlecht war. Anfangs nach einem flachen Beginn erstmals bergab. Das Tempo war noch nicht so, wie ich es erhofft hatte. So langsam konnte ich mich steigern und gegen Ende des ersten Kilometer war ich im Bereich der letzten Woche. Da musste ich daran denken, dass es mir dann zwei Mal in den Rücken stach und ich danach zwei Mal etwas ins Straucheln geriet. Seither aber zum Glück keine Probleme mehr. Die Zeit von 4.14 min war dann 4 Sekunden über der Zeit von letzter Woche. Danach kam aber ein langsamer Kilometer wegen der kurzzeitigen Probleme. Nun war es aber auch nicht einfacher, da aus dem auch nicht so tollen Seitenwind sogar Gegenwind wurde. Durch die ab und zu aufkommenden Böen war es an der Bahnlinie entlang ein ganz schöner Kampf und auf dem ersten Drittel des zweiten Kilometer nur eine Pace knapp über 5 Minuten. Als es links weg Richtung Goppertshofen ging wurde es deutlich einfacher und sogar etwas Windunterstützung. Es erfolgte die Wende und noch ein Stück wieder mit Gegenwind und dann nach 4.45 min eine für die Verhältnisse doch überraschende Zeit und einiges gut gemacht. Nach etwas mehr als 100 m links weg Richtung Ochsenhausen und an der Rottum entlang. Hier steigt es minimal an und es kam wieder der Gegenwind dazu. So wurde es ein ganz schöner Kampf. Nach 2,5 km zeigte die Uhr 11.33 min. Damit die Pace zuletzt bei 5.08 min/km, So ähnlich hatte ich es schon befürchtet. Beim letzten Lauf für den dritten Kilometer schon glatte 5 Minuten. Sobald der Wind etwas nachließ versuchte ich mehr Druck zu machen. So schaffte ich den Kilometer immerhin noch in 5.01 min, was bei dem Wind absolut in Ordnung war. Insgesamt waren es jetzt exakt 14 Minuten und somit sogar hauchdünn schneller als beim ersten Lauf der Serie. Das motivierte natürlich nochmals zusätzlich, war es da schließlich der dritte freie Tag und nicht zwischen Früh- und Nachtdienst und auch von den Verhältnissen her besser. Nach weiteren gut 300 m die zweite Wende und die Pace noch bei 5.00 min/km. Da musste ich mich auf jeden Fall steigern. Dies gelang auch und zur Halbzeit zeigte die Uhr 17.35 min. Damit war ich nun 5 Sekunden voraus. Eine Zeit unter 35 Minuten konnte ich aber noch nicht unbedingt erwarten. Dazu musste ich die zweite Hälfte doch deutlich schneller laufen. Zuletzt gelang dies nur minimal und dabei riskierte ich da nach den Problemen zu Beginn immer mehr. Gab es da heute noch eine deutliche Steigerung? Den vierten Kilometer danach in 4.47 min und den leichten Vorsprung gehalten.
Der Rückweg von 4 km diente wieder zum Auslaufen. Da passte es auch absolut gut und wieder zu Hause konnte ich mir die Medaille das zweite Mal umhängen. Der Lauf hatte so nebenbei das Motto Rentierlauf und dies passte zur Distanz von 7,5 km. Es gibt diese Distanz in Finnland und dort heißt sie Poronkusema. Das ist die Distanz, die ein Rentier zurücklegen kann, ohne sein Wasser abzuschlagen. Wörtlich bedeutet es "das Pissen des Rentiers" und ist ein altes finnisches Längenmaß. Vielleicht gefällt mir wegen meiner auch vorhandenen finnischen Wurzeln diese Distanz so gut.
Die Ergebnisse gibt es ab jetzt leider erst am nächsten Tag ab 10 Uhr. Das Ergebnis war dabei erneut super. Ich wurde 3 Gesamt von 77 Teilnehmern und auch 3. bei den Männern. Dabei war der Sieger weit voraus und diesmal wie erwartet auch mein guter Bekannter Roland Rigotti deutlich vor mir. Dafür lag ich knapp mit 9 bzw. 11 Sekunden vor den Läufern auf Rang 4 und 5 und das hatte ich meiner Steigerung zu verdanken. In der AK M50 war es erneut der Sieg und diesmal zumindest zwei Teilnehmer.
Die Strecke:
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