Nach fast drei Wochen war es so weit und ich setzte meinen Weg auf dem HW10 fort. Es war mein dritter freier Tag und die Wetteraussichten sehr gut. Am Sonntag im Gegensatz zu den letzten vier Wochen mit 10 km mal ein recht kurzer Wettkampf und gut erholt, so sollte es dann passen. Ich wählte die nächsten drei Etappen des HW10, nachdem ich letzte Woche eigentlich den HW8 beginnen wollte. Die Etappen führen von Besigheim über Großingersheim und Marbach am Neckar nach Kirchberg an der Murr. Es dürften gut 30 km sein, aber nicht so viele Höhenmeter, relativ viel Asphalt und doch eher urbaner Charakter auf dem Weg vom Naturpark Stromberg-Heuchelberg zum Schwäbischen Wald. Deshalb durften meine alten Puma ran und dies sollte im Nachhinein die absolut richtige Entscheidung gewesen sein. Es ging mit der Bahn von Laupheim nach Stuttgart und von dort weiter nach Besigheim, wo ich mit 5 Minuten Verspätung um 10:10 Uhr ankam. Da war es noch bewölkt und bei 8° C und einem recht frischen Wind noch unangenehm kühl. Deshalb ließ ich die lange Hose erstmal noch an und war an dem Langarm-Shirt froh.
Montag, 4. November 2024
Hauptwanderweg 10 (HW10) - Stromberg-Schwäbischer-Wald-Weg - Teil 4 - Besigheim - Affalterbach am 04.11.2024
Die 6. Etappe führt von Besigheim nach Großingersheim und hat knapp 10 km. Es ging in Besigheim am Bahnhof los und wenige Hundert Meter runter zur Enzbrücke. Von dort ein herrlicher Blick auf die gut erhaltene Altstadt. Danach über die Brücke und unterhalb vom Rathaus die Treppen hoch. Der Rathausplatz und das Rathaus waren richtig schön und auch die Gassen mit den vielen Fachwerkhäusern. Auf den Besuch des Waldhornturmes, der bestiegen werden kann, verzichtete ich, da es ein doch zu großer Umweg wäre. Es ging an der Stadtmauer entlang zum Schochenturrm und dort stand auch noch eine Stauferstele.
Nun ging es erst mal kurz runter, nur um danach im Wohngebiet wieder anzusteigen und anschließend nach dem Stadtrand auf einem Pfad hoch zum Wartturm mit einer schönen Aussicht über die Weinberge. Nach dem dritten Kilometer hatte ich schon gut 100 Hm gewonnen und es ging nun eicht wellig weiter. Anfangs noch durch Wald und dann durch die kleine Siedlung Husarenhof und wieder an den Wald. Dort nun auf schönen Pfaden zum Aussichtspunkt Fürstenstand mit Blick auf Bietigheim-Bissingen.
Nach dem Fürstenstand ging es noch knapp zwei Kilometer durch den Wald, anfangs auf einem Pfad und dann auf Forstwegen. Es ging nach Großingersheim bergab und da konnte ich es laufen lassen und die Kilometer 8 - 10 mal unter 6 Minuten. Es lief allgemein recht gut, trotz dem och etwas schwereen Rucksack. Der Weg durch Großingersheim zog sich doch etwas, aber nach knapp 10 km war ich am Ziel beim Sportzentrum am Ortsende Richtung Pleidelsheim.
Die siebte Etappe führt über ebenfalls rund 10 km von Großingersheim nach Marbach am Neckar. Nun riss die Wolkendecke plötzlich auf und die Sonne setzte sich durch und es wurde angenehm warm und am Ende sollten es 14° C sein. Nut der doch recht frische Ostwind störte etwas. An der Straße entlang auf einem Radweg ging es zur Neckarbrücke und von dort an die Schleuse ds Neckarkanals. Der Weg auf einem Pfad, manchmal auch breiteren, unbefestigten Weg, direkt am Kanal war herrlich. Dazu kam, dass die Sonne für eine ganz spezielle Stimmung sorgte. Vom Kanal weg ging es auf einem Asphaltsträßchen unter der Autobahn durch und flach weiter in Richtung Beihingen.
Es ging nun links und danach gleich wieder rechts weg und an einem Wanderparkplatz musste ich nach knapp 14 km die lange Hose ausziehen und die Ärmel waren eh schon nach hinten gekrempelt. Es war doch ganz schön warm geworden. Auf dieser Etappe auch kein schattenspendender Wald. Es stieg in der Folge immer leicht an und ich war überrascht, wie locker es noch lief. Es ging an Gärten und später oberhalb der Weinberge entlang und immer wieder eine tolle Aussicht. Die schönste Aussicht gab es vom wenige Meter Abseits liegenden Aussichtspunkt Neckarhälde. Es ging von dort noch rund 500 m an der Hangkante entlang und dann recht steil runter zum Neckar.
Den Abschluss der 7. Etappe bildete der Weg durch Benningen nach Marbach. In Marbach musste erst mal der Anstieg zur Altstadt bewältigt werden. Die schöne Altstadt war aber der Lohn für die Bemühungen und mit Blick auf den Oberen Torturm machte ich die einzige Rast. Ich nahm wie üblich eine Salztablette und ein Powergum.
Die 8. Etappe führt von Marbach am Neckar nach Kirchberg an der Murr. Von der Altstadt ging es nun zunächst die rund 500 m zur Schillerhöhe mit der Statue des in Marbach geborenen Dichters und dem Deutschen Literaturmuseum. Danach ging es durch den Stadtteil Hörnle und nun auch mal wieder kurz runter. Anschließend der doch etwas zähe Weg auf dem asphaltierten Wirtschaftssträßchen am Eichgraben entlang über offene Flur. Es stieg dabei auch noch ganz leicht an, was es nicht einfacher machte.
Es folgte ein letzter Höhepunkt. Es ging nun links weg und hoch zu einem landwirtschaftlichen Anwesen. Hier waren die Markierungen doch etwas spärlich, wie überhaupt seit Marbach. Insgesamt war die Strecke aber wieder sehr gut markiert und ansonsten half wieder der Wanderführer weiter. Es ging nochmals kurz runter, um dann nach rechts in den Wald anzusteigen. Es folgte dort ein herrlicher Pfad, der nur an einer Stelle etwas matschig war. Ich hatte einen steileren Anstieg hoch zum Lemberg erwartet. Nach einem Brückchen kam dieser doch noch und das gleich ordentlich. Dafür war ich oben von der Aussicht völlig überrascht. Von der Aufstiegsseite her wirkte der Berg völlig unspektakulär und nun dies. Es ging noch ein Stück an der Hangkante entlang.
Vom Lemberg ging es runter nach Affalterbach. Anfangs noch im Wald und dann auf einem Asphaltsträßchen. Im Ort dann weiter runter und an der Alten Kelter musste ich dann den Lauf doch vorzeitig abbrechen, denn es hätte nicht mehr zum Bus in Kirchberg gereicht. Ich hatte schon geschaut und eine günstige Verbindung in Affalterbach gefunden. Dort bestritt ich übrigens schon zwei Mal Wettkämpfe bei den Polizeilandesmeisterschaften im Waldlauf. Die rechtlichen knapp 3 km kann ich ja an die nächsten zwei Etappen ran hängen, die insgesamt eh nicht so lang sind. An der Haltestelle Waage direkt am HW10 dann der Hinweis, dass es ab heute eine Ersatzhaltestelle gibt. Da kam nochmals etwas Hektik auf, aber der Bus dann eh später dran, aber noch pünktlich am Bahnhof Marbach. Da war ich wieder in der Schillerstadt. Die S-Bahn war schon lange bereit, aber fuhr spät los und hatte immer mehr Verspätung. In Stuttgart am Bahnhof Tief dann statt 15 Minuten nur 5 Minuten. Die Treppe schnell hoch war nun echt hart und danach fast im Spurt weiter und keine Ahnung, wie ich es in vier Minuten geschafft hatte. Eine Minute später fuhr der RE5 nach Laupheim, mit mir. Ich war von der Tour sehr positiv überrascht, mit Ausnahme des langen, eintönigen Abschnitts zum Lemberg. Man müsste sich für die schönen Städte mal etwas mehr Zeit nehmen.
Die Strecke:
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