Im letzten Jahr bin ich auf den erstmals im Rahmen dieser Veranstaltung ausgetragenen Eselsburg Trail aufmerksam geworden. Da war ich aber bereits für den Altmühltal Trail angemeldet gewesen. So nahm ich mir den Lauf fest für das neue Jahr vor. Der Lauf sollte auf jeden Fall ein Höhepunkt in diesem Jahr werden und zudem war er in der Zwischenzeit noch zu einer guten Trainingsmöglichkeit unter Wettkampfbedingungen für den neuen Ostalb Trail im Rahmen des Alb Marathon nächsten Samstag in Schwäbisch Gmünd geworden. Bei meinen Trainingseinheiten auf dem HW 10, dem Stromberg-Schwäbische Wald-Weg, kam ich in den letzten Wochen drei Mal in diese Gegend und empfand es als schön dort zu laufen und vor gut 3 Wochen auch auf Teilen dieser Strecke. Nachdem ich letzte Woche noch etwas angeschlagen war, nahm die Form schnell wieder deutlich zu. Am Mittwoch lief ich noch von Zaisersweiher nach Besigheim und absolvierte so 37,61 km und es lief richtig super und ich war die Tage danach gut erholt. Beim Ensinger Laufcup gibt es neben den Nachwuchsläufen Wettbewerbe über 5 km, 10 km und eben seit 2023 den Eselsburg Trail, der mit 24 km und ca. 550 Hm angegeben war. Die Startgebühr betrug 29 €. Die Anfahrt erfolgte mal wieder mit dem ÖPNV, wobei ausgerechnet die nächsten 10 Tage die Strecke Ulm - Göppingen gesperrt ist. Ich fuhr nach Ulm ans Schulzentrum Kuhberg, da man dort am Wochenende parken kann und ich nicht viel länger als nach Laupheim unterwegs bin. Mit der Straßenbahn in 10 Minuten zum Bahnhof und dann passten die Anschlüsse in Wendlingen (wobei es sehr knapp wurde9 und in Stuttgart. In Vaihingen an der Enz dann mit dem Bus nur zwei Stationen nach Ensingen zum Feuerwehrmagazin.
Es ging nun die kurze Strecke von der Haltestelle ins Ortszentrum zur Kelter. Dort gab es dann ab 12 Uhr die Startnummern mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite. Ich war noch etwas zu früh dran und war dann prompt der erste, der seine Startnummer in Empfang nehmen konnte. Hatte ich glaub in den nun fast 1400 Wettkämpfen seit 2011 noch nie. Die ersten Bekannten traf ich schon am Bahnhof und nun schnell noch ein paar weitere. Noch war es recht trüb und gefühlt auch etwas frisch. Aber das versprach gute Laufbedingungen, da es trocken bleiben soll. Ich absolvieret 1,5 km um mich etwas Aufzuwärmen und vor allem um zu testen, was die Beine machen. Es fühlte sich gut an. Es gab in der Kelter die Möglichkeit das Gepäck abzugeben und zwei Zelte zum Umziehen. Dort richtete ich mich nun für den Lauf. Ich entschied, ganz in kurz zu laufen, denn es hatte in der Zwischenzeit doch gleich 17° C. Bei stärkerer Bewölkung und kaum Wind super zum Laufen. Bei den Schuhen natürlich die Trail-Schuhe. Teile der Strecke sollten wohl recht matschig sein, da es die Tage zuvor immer wieder regnete.
Der Start zum Eselsburg Trail, der erste an diesem Tag, erfolgte um 13:00 Uhr. Es war in diesem Jahr mein 52. Wettkampf. Dies sind nicht viele im Vergleich zu den letzten Jahre, dafür sind doch viele lange Läufe dabei gewesen. Es gab hier sogar AK-Wertungen in 5er-Schritten, was bei Trails leider selten vorkommt und dann auch noch mit Siegerehrung. Das war natürlich schon ein Ansporn. Es ging pünktlich los und zunächst aus dem Ort hinaus und noch flach. Beim Sportplatz dann rechts weg und einen asphaltierten Weg hoch. Ich lief vor gut drei Wochen auf der links befindenden Straße hoch zur Eselsburg. Dort sollte es später runter gehen. Es ging die Weinberge hoch und teils wurde ganz schön Tempo gemacht. Ich hielt mich noch etwas zurück, lief aber doch offensiver an als noch beim Bolberg-Trail vor zwei Wochen. So waren die ersten beiden Kilometer trotz Anstieg recht flott. Danach ging es erst mal wieder runter, wobei man noch die Aussicht genießen konnte und ich es mir nicht nehmen ließ, mit dem Handy ein Foto zu machen. Das geht auch im Laufen.
Nach gut drei Kilometern ging es dann auf einen Forstweg und der Trail begann so richtig. Es war dort teils recht matschig und dann stieg es auf einem schönen Pfad immer mehr an in Richtung Eselsburg-Turm. Da hatte der vierte Kilometer gleich 72 Hm und danach steig es weiter an. Auf einem Pfad lief man am Turm vorbei und eine herrliche Aussicht. Da hätte ich doch noch ein Foto machen sollen. Bei meinem Training war ich gar nicht hinter dem Turm. Es ging dann auf einen Forstweg und hier kannte ich die Strecke wieder vom HW10. Nach ca. 4,5 km kam dann die erste Verpflegungsstation. Ich nahm einen Becher Wasser. Danach ging es schnell weiter und auf einem erst breiteren, dann schmäleren, Pfad. Es ging nun leicht rechts auf einen Forstweg. Da spürte ich eine Weile ein leichtes Ziehen im rechten Oberschenkel und hatte schon etwas Bedenken, dass die alten Probleme von kürzlich wieder auftauchen. Es passte dann aber und dies bis zum Schluss. Nun rechts weg und auf dem siebten Kilometer teils recht steil über Pfade runter. Es war zum Teil etwas rutschig, ich kam aber super durch. Hinter mir stürzte ein Läufer prompt. Das Feld hatte sich inzwischen ganz schön auseinander gezogen. Es ging nun links weg und den achten Kilometer leicht absteigend auf einem Forstweg nochmals recht flott. Dann stieg es aber wieder stark an und der neunte Kilometer hatte gleich 74 m Anstieg. Da passte es aber richtig super. Ich lief nun alleine, denn einer von hinten kam zwar nochmals dran, hatte aber wohl mit Problemen zu kämpfen. Die vorne waren zwar immer wieder in Sichtweite, aber dennoch zu weit weg. Es folgte noch ein extrem matschiger Forstweg und zudem bergauf. Das war nochmals hart. Der folgende 10. Kilometer war da deutlich einfacher und dann nochmals auf einem Pfad steil runter. Da war wegen rutschiger Stellen nochmals Konzentration und die richtige Dosis angesagt. Nach rund 10,5 km folgte die zweite Verpflegungsstation und ich nahm nochmals Wasser. Es folgte ein etwas zäher Abschnitt, denn es ging auf dem Radweg leicht runter und nach der Straßenüberquerung auf der anderen Seite wieder leicht hoch. Dennoch lief es recht gut und hier kannte ich den Abschnitt auch. Die Kilometer 12 und 13 führten dann auf Forstwegen wieder hoch. Nach 1:21.00 h hatte ich die erste Hälfte geschafft. Eigentlich wollte ich etwas schneller sein, aber die zweite Hälfte ist vom Profil her einfacher. Da kommt es dann drauf an, wie viele Reserven ich noch haben würde.
Es ging auf die zweite Hälfte der Strecke. Am Ende des 13. Kilometer scharf rechts weg und auf einen Pfad. Dort gab es kurz Gegenverkehr, aber nur auf rund 150 m. Der Pfad führte an einer Hütte vorbei und schnell erkannte ich die Strecke wieder. Einmal mehr lief man auf dem HW10. An der Stelle sei auch angemerkt, dass die Strecke wirklich perfekt markiert war. Selten war ein Trail so gut ausgeschildert. Es ging auf einem Pfad runter und auch hier war es teils recht matschig. Da konnte ich zu einem Läufer aufschließen. Ich hatte glaub die bessere Schuhwahl. Auf dem 14. Kilometer ging es 86 m runter und für den Untergrund war die Zeit von 6.08 min auf jeden Fall gut, zumal ich doch etwas zurückhaltend lief. Nach einem Übergang auf einem Forstweg, ging es schnell links weg und es stieg immer mehr an. Anfangs eine sehr nasse Waldfuhre, danach ein Pfad. Dieser führte wieder an die Stelle, wo es Begegnungsverkehr gab und prompt konnte ich an der Einmündung einen Bekannten begrüßen. Nur drei Läufer kamen noch entgegen, dann war ich an der Stelle, wo man zuvor rechts abbog. Es ging geradeaus und durch ein Drehkreuz. Das kannte ich auch wieder und nach einem noch kleinen Anstieg war man oben an den Weinbergen. Vor drei Wochen war ich hier hochgekommen. Nun ging es, auf de asphaltierten Sträßchen, an der Burghütte vorbei runter. Die Aussicht war herrlich und so musste ich auch ein paar Bilder machen. Nach rund 15,5 km nahm ich ein Powergum und eine Salztablette. Diese fiel runter, aber ich konnte sie schnell aufheben und verlor nur wenig Zeit. Der 16. Kilometer wurde auf jeden Fall einer der schnellsten. Danach kam man wieder an die Straße, die überquert werden musste. Auf der anderen Seite den Radweg, wo man vorhin runter lief, wieder hoch und nach ca. 16,7 km die dritte Verpflegungsstation. Es war ja die selbe wie die zweite und die Auswahl war echt gut, wobei ich erneut ein stilles Wasser nahm. Es kam nach dem ersten Kilometer übrigens nach 5 km und dann alle weiteren fünf Kilometer eine Markierung und auf meiner Uhr passte es immer exakt. Das hatte ich so praktisch noch nie. Etwas erfrischt ging es nun auf einem Forstweg weiter und es lief super. Nach genau 18 km überholte ich einen AK-Kontrahenten. Dieser hatte schon eine Weile zu kämpfen, wie ich beobachten konnte. Am Ende nahm ich ihm noch 18 Minuten ab, aber er wurde mit zwei Sekunden Vorsprung noch Dritter der AK. Es ging links weg etwas runter und dann nach rechts und auf einem Pfad nochmals ein ordentlicher Anstieg. Dort konnte ich einen Läufer, der an den Weinbergen noch etwas dran war, deutlich abhängen. Oben angekommen ging es auf den nächsten beiden Kilometern überwiegend flach auf herrlichen Pfaden weiter. Da konnte ich einen weiteren Läufer regelrecht stehen lassen. Es lief nun richtig klasse. Aus dem Wald raus dann an den Weinbergen über Ensingen mit toller Aussicht runter. Abermals kannte ich die Strecke, nur dass ich damals hoch bin. Die Kilometer 22 und 23 wurden so die schnellsten. Da konnte auch der kurze Pfad durch den Wald nichts ändern und danach war ich an einer Dame dran. Am Ortsrand lief es richtig gut und ich dachte schon, dass es bald ins Ziel geht und beschleunigte. Dann aber rechts weg und noch eine weite Schleife. Da gab es auf dem 24. Kilometer noch einen letzten Anstieg. Es passte aber und ich hängte nun auch die Dame ab. Ins Ort rein ging es runter und dann eine lange Zielgerade im Ort, aber mit toller Anfeuerung. Da war ich auf den letzten gut 500 m nochmals richtig schnell und auch links weg ins Ziel passte es super und ich war nach 2:38.21 h über der Ziellinie und total glücklich. Wie schon vor zwei Wochen machte es hinten raus super Spaß und ich war da ja auch deutlich schneller unterwegs. Dies bedeutete Gesamtrang 59 von 104 und Platz 50 bei den Männern. Vor allem aber Rang 2 in der AK M55. Das hatte ich bei einem Trail lange nicht mehr und zum Sieger der AK fehlte so viel, dass ich mich über Rangv2 so richtig freuen konnte. Man musste an einer Stelle eine Umleitung laufen und so standen am Ende 24,54 km auf der Uhr und es waren sogar 694 Hm. Bei anderen Läufern sah ich dies ähnlich und bei mir sowohl auf der Uhr als auch auf Strava.
Nach meinem Zieleinlauf war ich dann auch sehr schnell wieder erholt. Es ging zur Zielverpflegung und dort gab es eine Auswahl verschiedener Getränke und Obst. Vor allem konnte man dort in diesem Jahr anstatt einer Medaille eine Nachbildung des Eselsburg-Turmes in Empfang nehmen. Ich fand dies eine super Idee. Man hatte vor dem Start auch noch eine Marke für ein Bier bekommen und dieses genoss ich während dem Umziehen. Ich hatte nun leider nicht ehr viel Zeit bis zum Bus. Der nächste wäre erst eine Stunde später gefahren und ich war ja auch so noch rund 3 1/2 Stunden unterwegs. Die Siegerehrung hätte bald begonnen und ich erfuhr von meinem zweiten Platz. Normal ist es für mich selbstverständlich teilzunehmen, aber diesmal ging es zeitlich nicht und es war so knapp, dass ich mich nicht einmal mehr abmelden konnte. Die Rückfahrt war dann auch recht entspannt, da ich in Vaihingen, in Stuttgart und Wendlingen genügend Umstiegszeit hatte. Die Urkunden gab es inzwischen bereits online. Es war auf jeden Fall eine tolle Veranstaltung, die ich gerne wieder besuche. Heute dann mit Hera hügelige 6 km Auslaufen und es passte super, obwohl diese etwas aufs Tempo drückte. Aber mit so einer vierbeinigen Partnerin macht es einfach Spaß. Endlich mal eine ordentliche Woche mit 86,28 km und 1553 Hm.
Insgesamt waren es 1310 Teilnehmer, davon 104 beim Eselsburg-Trail über 24 km, 137 über 10 km, 319 über 5 km, 640 beim Schülerlauf über 1,5 km und 110 Bambini.
Ergebnisse: https://ensingerlaufcup2024.racepedia.de/ergebnisse
Veranstalter: https://tsv-ensingen.de/?page_id=116
Die Strecke:
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