Auch in diesem Jahr wurde am ersten Samstag im Oktober diese Veranstaltung ausgetragen und ich wollte bei der dritten Auflage so wie bei den ersten beiden unbedingt wieder dabei sein. In diesem Jahr musste ich dazu Urlaub nehmen. Es war auch schnell klar, dass ich wieder einen Doppelstart über die Kurzstrecke mit 2900 m und die Mittelstrecke mit 4800 m absolvieren werde. Die Startgebühr betrug für jeden lauf 8 €. Daneben gab es noch einige Nachwuchsläufe. Nach dem Wettkampf im Allgäu am letzten Sonntag lief es in dieser Woche endlich wieder ganz normal und die Formkurve zeigte wieder nach oben. Da war ich mal gespannt, was so geht.
Die Anreise erfolgte wie in den Vorjahren wieder mit Bahn und Bus. Ich fuhr zunächst mit der Bahn von Laupheim nach Stuttgart und hatte zum Glück trotz der Masse an Wasenbesuchern einen Sitzplatz bekommen. Danach mit der U-Bahn und dem Bus weiter. Dieser hielt nicht am Wilhelmplatz und ich stieg beim nächsten Halt "Wendeplatte" aus und stellte fest, dass es von dort eher sogar etwas näher war. Man musste sich nur am Wald orientieren und die Durchsagen waren auch schon zu hören. Ich holte meine Startnummern mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite. Ich konnte schnell erste Bekannte begrüßen und durch die Nachwuchsläufe war doch schon einiges los. War es 2021 recht warm und im letzten Jahr regnerisch, kühl und auf der Strecke matschig, gab es nun optimale Bedingungen. Es war bei 17° C bewölkt und die Strecke absolut trocken.
Ich machte mich nun ans Aufwärmen. Ein wenig verfolgte ich noch das Nachwuchsrennen über 2800 m. Ich lief die Runde, die mir inzwischen bestens bekannt ist, ab. So auch ein paar Eindrücke von der schönen Runde mit vielen Single-Trail-Abschnitten und auch einer Treppe. Es fühlte sich recht gut an. So langsam ist das Tief durch die für mich überraschend starke Erkältung nach dem Bodensee Marathon überwunden. Ich brachte es so auf 3 km und das sollte auch passen. Dabei traf ich unterwegs Lubica Semoda, die immer auf der Kurzstrecke am Start war und am Ende Markus Mayer vom Orga-Team.
Mein erster Start über die Kurzstrecke mit 2900 m erfolgte um 13:15 Uhr mit einer Verzögerung von 15 Minuten. Das war sicher nicht optimal, hatte ich mich ja auf den Punkt hin vorbereitet. Es war in diesem Jahr mein 66. Wettkampf. Bei so einer kurzen Strecke gibt es keine große Taktik, außer Vollgas. Ich startete natürlich ganz in kurz und mit den leichten Inov-8-Trailschuhen. Dann ging es los und anfangs einen breiten Forstweg immer leicht ansteigend. Da machten sie vorne gleich mächtig Tempo und ich merkte, dass es gerade bei so kurzen Läufen noch ganz schön hart sein wird. Nach rund 400 m dann links weg und auf einen Pfad. Dort zunächst erst mal wieder bergab und ich konnte es gut laufen lassen, hatte gleich zwei Läufer überholt. Es ging am Ziel vorbei über den Weg und den ersten Kilometer in 4.43 min. Nicht sonderlich gut, aber es passte noch. Dann ein Stück über einen gekiesten Forstweg, bevor es wieder über einen Pfad ging. In der Linkskurve diesmal keine Gefahr wegzurutschen und dann kurz steil runter und über eine Brücke. Danach folgten die Treppenstufen. Das ist immer wieder hart. Davor hatte ich noch zwei Läufer überholt und diese konnte ich am folgenden Anstieg doch distanzieren. Nun musste ich aber alleine laufen, nach vorne sah ich niemanden. Für den zweiten Kilometer benötigte ich dann doch 5.10 min/km. Es ging über eine Brücke und danach folgte der letzte Anstieg. Das doch stetige auf und ab machen die Strecke durchaus selektiv. Ich hatte hier drei vor mir und kam immer näher. Dann links weg und den Forstweg vom Anfang zum Ziel runter. Da ließ ich es nochmal laufen und kam noch näher ran. Allerdings hätte es angesichts des zweiten Starts keinen Sinn gemacht. So lief ich am Ende nach 14.38 min für die auf der Uhr dann doch fast genau 3 km ins Ziel. Es war hier dann doch die deutlich schwächste Zeit. Ich war dennoch zufrieden und die 42 Hm waren auch nicht ohne. Vor allem fühlte ich mich schnell wieder gut. Es reichte dennoch zum 15. Gesamtplatz unter 46 Teilnehmern und zu Platz 11 bei den Männern. In der AK konnte ich auf der Kurzstrecke zum dritten Mal in Folge gewinnen. Ich war aber auch prompt der zweitälteste im Feld.
Nach meinem ersten Wettkampf lockerte ich mich etwas und trank noch was. Ich musste noch die Startnummer für meinen 67. Wettkampf in diesem Jahr wechseln. Dann startete auch der Lauf über die Mittelstrecke mit 4800 m etwas später, nämlich um 14:05 Uhr anstatt 14:00 Uhr. Ich wusste nicht so richtig, wie ich das Rennen angehen sollte, nachdem ich beim ersten doch langsamer war als erhofft. So lief ich anfangs etwas verhaltener hoch. Auf dem Pfad ließ ich es aber laufen und machte auch ein paar Plätze gut. Der erste Kilometer war so mit 4.47 min kaum langsamer als beim ersten Start. Dann kam aber die Treppe und danach das Teilstück bergauf. Da musste ich dann doch etwas kämpfen. So den zweiten Kilometer auch nur in 5.22 min. Ich hatte wie zuvor keinen direkten Konkurrenten, was es nicht einfacher machte. Dann kam wieder der Forstweg und diesmal nicht links weg, sondern geradeaus und auf den Pfad. Ich hoffte, so knapp unter 26 Minuten zu bleiben. Das würde hart werden, denn zur Halbzeit hatte ich da nicht mehr viel Luft. Ich hatte mit die Zeiten aus den Vorjahren gar nicht mehr angesehen. Ansonsten hätte ich sicher mit einer langsameren Zeit gerechnet. Nun wieder den Pfad leicht bergab und dann am Ziel vorbei mit toller Anfeuerung. Auf dem Forstweg wurde ich von zwei Läufern überholt. Die Treppe passte ganz gut und danach kam ich schnell wieder in Schwung. Dennoch war es an den Anstiegen hart und ich wurde von einem Läufer überholt. Den vierten Kilometer in 5.15 min und da hätte ich eher mit mehr gerechnet. Ich fühlte mich so recht gut. Von hinten kam nun Bernd Walter heran, der auch morgen beim Berglauf in Geislingen am Start sein wird. Als es auf den Forstweg in Richtung Ziel ging, konnte ich es nochmals laufen lassen. Dennoch überholte mich Bernd rund 100 m vordem Ziel. Dabei schaffte ich auf den letzten 130 m (meine Uhr zeiget am Ende 5,13 km, meine alte hatte da aber zuletzt 4,86 km) eine Pace von 3.58 min/km und dabei nahm ich kurz vor dem Ziel sogar noch Tempo raus. Dies war angesichts des morgigen Berglaufs sicher vernünftig, aber so verspielte ich eine mögliche Streckenbestzeit. Denn mit 26.00 min war ich nur 5 Sekunden langsamer als 2021 und hatte zudem eine Zeit unter 26 Minuten hauchdünn verpasst. Ich war aber einige Sekunden schneller als letztes Jahr. Dies gibt doch Hoffnung. Die Ergebnisse mit den Urkunden gab es direkt nach dem Zieleinlauf im Netz. Es war der 40. Gesamtplatz von 99, was gar nicht schlecht war. Bei den Männern war es der 36. Platz. Nach Rang 3 und 1 nun aber nur der 8. Platz in der AK M55. Die war in diesem Jahr saustark besetzt. Nicht zuletzt durch Wolfgang Gauss, der Gesamtdritter wurde wurde und den ich nach Böblingen Ende Juli mal wieder traf.
Nach meinem zweiten Zieleinlauf lief ich noch einen Kilometer, um mich für Sonntag zu lockern. Da fühlte es sich gut an. Danach ging ich zum Verpflegungsstand und trank was und holte meinen Rucksack, den ich dort dankenswerterweise deponieren konnte. Die einen oder andere Unterhaltung war nun obligatorisch.
Die Siegerehrung fand dann ab ca. 15 Uhr ab. Da bekam ich eine Urkunde und eine schöne Holzmedaille. Es ist schön, dass auch die Altersklassen geehrt werden. Es war einfach wieder eine schöne familiäre und gut organisierte Veranstaltung. Die Rückfahrt zog sich dann doch etwas, da die Verbindung nicht so optimal war. Dafür passten die Anschlüsse, auch wenn es in Wendlingen eine Punktlandung war.
Insgesamt waren es 544 Teilnehmer, davon 99 über 4800 m, 46 über 2900 m, 284 in den Schüler- und Jugendläufen und 115 Bambini.
Ergebnisse: https://my.raceresult.com/246873/
Veranstalter: https://remsecker-waldlauf.de/
Die Strecke: (4800 m)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen