Sonntag, 24. September 2023

49. Int. Bodensee Marathon in Kressbronn am 16.09.2023

Nachdem ich im letzten Jahr erstmals in Kressbronn am Marathon teilgenommen hatte, stand für mich schnell wieder fest, dort erneut über diese Distanz zu starten. Bei dieser wirklich tollen Veranstaltung war ich ja auch bereits in den Jahren 2013 bis 2019 bei verschiedenen Wettbewerben am Start. Ich wartete mit der Meldung aber bis Dienstag und damit ein Tag vor Ende der Voranmeldung. Die Gebühr betrug 37 € (bis Mitte Juli wären es 34 €) gewesen und da kann man bei dem Gesamtpaket nichts sagen. Es wurde auch wieder ein Halbmarathon angeboten und ein Kinderlauf. Staffelläufe fanden diesmal nicht mehr statt, aber dafür war ein 10 km-Lauf neu im Programm. In den letzten Wochen lief es bei den langen Wettkämpfen richtig gut und auch nun im Vorfeld alles in Ordnung. Ab Donnerstag fühlte ich mich aber zunehmend schlapper und lief da auch nur am Freitag 1,5 km und hatte dann noch Kopfschmerzen. Da ahnte ich, dass etwas im Anmarsch war und war alles andere als optimistisch.  

Ich fuhr von Biberach aus mit der Bahn mit einem Umstieg in Friedrichshafen nach Kressbronn und dabei lief alles bestens und vom Bahnhof waren es nur knapp 500 m Fußweg zur Festhalle. Da war ich dann bereits um 10:45 Uhr und hatte bis zum Start um 12:30 Uhr noch genügend Zeit. Es hatte einen strahlend blauen Himmel und es war schon gut warm. In der Halle holte ich meine Startnummer mit dem Transponder für die Zeitnahme auf der Rückseite. Ich konnte dort auch schnell erste und schließlich doch auch recht viele Bekannte treffen. Das war schon mal ein schöner Aspekt bei dieser Veranstaltung. Das Gepäck konnte man auch wieder in der Halle abgeben, wo auch Umkleiden und Duschen waren. Mir fiel dann schnell eine Neuerung auf. Die Tische und Bänke waren vor der Halle aufgestellt und der Zieleinlauf war nicht mehr auf der Rückseite, sondern diesmal beim Start auf der Straße vor der Halle. Davor waren Start und Ziel immer getrennt. 


Bevor ich mich zum Aufwärmen aufmachte konnte ich noch den Start des Kinderlaufs beobachten. Danach lief ich auf der späteren Strecke einen guten Kilometer hin und wieder zurück. Dabei auch ein paar Eindrücke festgehalten. Nach den 2,5 km war es nicht mal so schlecht und doch merkte ich die aufkommende Erkältung. Da hatte ich schon den Entschluss gefasst, es später vorsichtig anzugehen, denn die Gesundheit geht schließlich vor. Ich wollte zumindest antreten und versuchen meinen AK-Sieg aus dem Vorjahr zu verteidigen.





Der Start zum Marathon, meinem 63. Wettkampf in diesem Jahr, erfolgte um 12:30 Uhr. Es war kein großes Feld, aber zumindest waren es mehr Starter als noch vor einem Jahr. Es hatte nun schon über 20° C und später sollte es auf 25° C steigen. Da war die Mütze sicher hilfreich. Bei den Schuhen durften wie beim APM und bei den 50 km in Leipzig die neuen Puma ran. Es war auf jeden Fall super und sicher auch notwendig, dass es 15 Getränkestationen gab, zumal es auch recht schwül war. Es ging dann erst mal aus dem Ort raus und dort stieg es noch leicht an. Ich kam ordentlich ins Rennen. Von Kressbronn dann an der Straße entlang zwischen den Obstplantagen leicht runter und von dort links weg und in den kleinen Ort Betzau. Davor wieder das Stimmungsnest mit Anfeuerung und Musik und hier kommt man wieder vier Mal vorbei. Es gab nun den ersten Verpflegungsstand und ich nahm einen Becher Wasser. Im  letzten Jahr gab es zwischen km 8 und 10 ein Gewitter mit Hagel und die Wege danach aufgeweicht, aber dafür eine viel angenehmere Temperatur. Diesmal doch schon von Beginn an heiß und drückend. Die ersten gut 5 km dann auch auf Asphalt und praktisch ohne Schatten. Es ging über die Straße und danach noch eine Brücke runter und an die Argen. Nach nicht ganz fünf Kilometer der zweite Stand und ich nahm erneut Wasser. Kurz danach kam dann ein gekiester Weg und es ging noch über die Argenbrücke. Auf der anderen Seite nun erst mal einige Kilometer auf Feldwegen, die aber gut zu laufen sind. Vor allem gab es dort durch die Bäume immer wieder Schatten. Es lief noch immer recht rund und ich lief auch nicht am Anschlag, hatte da ja inzwischen genügend Erfahrung. Nach 10 km zeigte die Uhr eine Zeit von 51.14 min. Da war ich recht gut unterwegs. Das Feld hatte sich auch recht schnell sortiert und so viel tat sich nun erstmal nicht. Ich lag ganz knapp noch unter den besten 30. Die dritte Geträmkestation kam nach gut 8 km, dort wo immer die Staffelübergabe war. Es ging immer an der Argen entlang in Richtung Bodensee. Nach gut 11 km ging es links weg und dort über den Holzsteg an der Argenmündung mit schönem Blick nach rechts auf den Bodensee und die Berge. Die Brücke schwankte wie üblich, was doch etwas unangenehm ist. Danach links weg und nach einem kurzen Stück wieder Getränke. Ich ließ auf jeden Fall keine Station aus. Noch lief es recht gleichmäßig, wenn auch nicht mehr ganz so schnell wie zu Beginn. Nach ca. 14 km nahm ich dann die erste Salztablette von Dextro Energy. Es gab zuvor nochmal Getränke und nun ja die Argen auf der anderen Seite aufwärts. Dort auch mal kurz einen Pfad und insgesamt etwas weniger angenehm zu laufen. Als es nach rechts wieder auf den asphaltierten Weg ging, kam an der Getränkestation von km 5 vorbei. Da nahm ich nun Wasser und Iso. Es war nun zwar nicht mehr schattig, aber plötzlich lief es besser und ich machte auch schnell zwei Plätze gut. Selbst die Brücke hoch fühlte ich mich nun bestens. Es ging wieder durch Betzau und dort nochmal Wasser und Iso. Es standen noch die letzten rund 2 km an und auch diese passten hervorragend. Dort überholte mich die Spitze des Halbmarathons. In Kressbronn dann etwas runter und an der Abzweigung zum Ziel rechts weg und auf die zweite Runde und zur Halbzeit eine Zeit von1:50.14 h. Das war richtig super und damit hätte ich an dem Tag anfangs nicht gerechnet. Ich lag auf dem 27. Gesamtplatz. Ich nahm nochmal Wasser und es ging auf die zweite Runde. 






Es ging auf die zweite Hälfte und seltsamerweise tat ich mich den ersten Kilometer aus Kressbronn raus schon etwas schwer. Als es nun leicht bergab ging, konnte ich auch nicht mehr so viel Druck machen. Es war hier zumindest schön, wie viele Teilnehmer vom Halbmarathon nun entgegen kamen, die ich kannte und die einen anfeuerten. In Betzau musste ich bei der Versorgung aber das erste Mal gehen und das war kein gutes Zeichen. Ich schaffte nun auch nur noch Zeiten von über 6 min/km. Es ging wieder an die Argen und davor nochmal im Gehen versorgt und nun auch mal Cola. Es war inzwischen auch ein recht einsames Rennen. Ich hatte bereits ein paar Plätze verloren und als es nach der Brücke wieder an der Argen entlang in Richtung Bodensee ging, da war die Topp 30 vorbei und ich wurde nun immer mehr durchgereicht. Ab und zu musste ich auch kurz gehen. Auf dem 30. Kilometer dann eine Zeit von nur noch 7:15 min. Das war auch mit dem kurzen Stopp an der Verpflegung viel zu langsam. In der Zwischenzeit hatte ich die zweite Salztablette genommen und muskulär passte es auch. Das Problem war halt ein ganz anderes. Da hatte ich im Kopf auch mit einer guten AK-Platzierung abgeschlossen. Es ging wieder zur Holzbrücke und dort noch zwei Bilder. Davor hatte ich das Handy nun auch ein paar Mal für Fotos raus geholt. Darauf kam es nicht mehr an. Es war der 33. Kilometer und normal läuft es da noch richtig locker und sicher mit einer tiefen 6er-Zeit. Nicht an diesem Tag. Ich merkte nun, dass ich langsam machen musste und gehen, dazu noch genügend an der nächsten Station getrunken und die Uhr zeigte unterirdische 9.12 min. Danach wurde es nur minimal schneller und ich wurde von Michael Hegenauer eingeholt, der aber mit Krämpfen zu kämpfen hatte und so liefen bzw. gingen wir lange zusammen. Da überholte mich bzw. uns nach 36 km einer, der siegte in der AK. Da war ich also bis dahin noch immer vorne gelegen. Das hätte ich nie gedacht. Ich sah später, dass ich bei Halbzeit gleich 15 min Vorsprung hatte. Die nächsten drei Kilometer musste ich sogar kämpfen, um unter 10 Minuten zu bleiben. So was hatte ich noch nie, außer natürlich wenn es über 100 m Anstieg auf den Kilometer hatte. Michael war mal etwas zurück gefallen, weil er seine Frau verständigte. Dann ging er nach den 14. Getränken (also daran lag es ja sicher nicht, dass es nicht mehr passte) an mir vorbei. Ich konnte nun nicht mehr mithalten. Die Brücke hoch schlich ich. Mich wunderte nun, dass da keiner mehr von hinten kam. Wenigstens das! Ich kämpfte mich durch Betzau durch, nahm von zwei Kindern noch jeweils einen Becher Wasser und Iso und danach waren 40 km geschafft. Ankommen war nun gesichert, aber mehr halt nicht. Die Muskulatur machte mit, ich fühlte kein Unwohlsein, aber da war dieser aufkommende Infekt bei der Hitze, der mich lähmte. Und natürlich meine Vorsicht in der Situation. Auf dem 42. Kilometer, wenn auch leicht bergab nach Kressbronn rein, eine Zeit von 6.27 min und es ging mit Laufen und ich steigerte mich ins Ziel auf eine 5er-Pace. Nach 4:31.20 min und einer unterirdischen zweiten Hälfte (da war ich in Sonthofen hügelig bei über 30° C und zuvor schon rund 1200 Hm schneller) war ich im Ziel und empfang die schöne Holzmedaille. 











Nach meinem Zieleinlauf konnte ich dann meinen langen Mitstreiter auf dem letzten Abschnitt, Michael, beglückwünschen und musste mich danach erst mal eine Weile hinsetzen. Danach erst mal einiges Trinken. Die Ergebnisse konnte man gleich abrufen und ich stellte fest, dass Es wurde dann auch schon zur Siegerehrung aufgerufen, aber diesmal leider ohne mich. Die Rückfahrt lief dann zum Glück reibungslos und ich war froh, nur die letzten paar Kilometer mit dem Auto zurücklegen zu müssen. Ich hatte so nebenbei auch nach diesem Lauf keine muskulären Probleme. Es war am Ende nur Rang 50 Gesamt und Platz 36 bei de Männern. Etwas ärgerlich war der 4. Rang in der AK M55 hinter Michael. 

Fazit: Es war die erneut schöne Veranstaltung, bei der halt rundherum alles passt. Ich selbst haderte dann doch noch eine Weile mit dem Ergebnis. Das war aber klar, denn selbst am Rennsteig mit der anspruchsvollen Strecke und dort nur im Trainingsmodus war ich schneller und auf dem Weg zum Fichtelberg beim Fichtelberg Ultra in Chemnitz nur eine gute Minute langsamer bei 1000 Hm und mehr An- als Abstieg. Die Zeit des Siegers hatte ich schon bei einem Sololauf im hügeligen Wald bei nicht so guter Form unterboten und zuletzt in Leipzig bei 30° C auf dem Weg zu den 50 km den Marathon noch knapp unter 4 Stunden und dabei noch recht gut gefühlt. Im Nachhinein bin ich für meine Verfassung wohl doch zu schnell angegangen und die erste Runde 15 Minuten langsamer hätte ich es vielleicht recht gleichmäßig ins Ziel gebracht. Aber dies ist alles Spekulation und danach war ich ja auch einige Tage mit der stärksten Erkältung seit Jahren außer Gefecht und insgesamt sieben Tage nicht gelaufen. Dies erklärte natürlich vieles. Am Ende bin ich froh immer viele Wettkämpfe mitzunehmen, denn es kann wie diesmal sein, dass man ausgerechnet bei einem der wichtigsten nicht fit ist und so hatte ich die letzten Wochen wenigstes gute Ergebnisse. 








Insgesamt waren es 856 Teilnehmer, davon 75 beim Marathon (65 Finisher), 500 beim Halbmarathon, 203 über 10 km und 78 beim Kids Run. 

Ergebnisse: https://my.raceresult.com/261286/results

Veranstalter: https://www.bodensee-marathon.de/

Die Strecke: 

1 Kommentar:

  1. Hi Peter, freut mich unser gemeinsames Foto im Ziel. Hatten ja beide ziemlich gelitten. Mach weiter so, man trifft sich wieder. Ich war jetzt beim Lissabon Marathon dabei, wieder fitt und ohne Krämpfe, obwohl am Lauftag gut 30Grad angesagt waren. 2. Hälfte gut 4min schneller, so mag ich das. Nur kurz was zum Schmunzeln, der Start dort wurde kurzerhand von 08:00Uhr auf 07:00Uhr wegen der Hitze vorvelegt. Sie haben die Läufer per Mail darüber informiert, mich um 21:20Uhr, kam um ca. 7Uhr zum Start und die rannten alle los, brauchte noch ein wenig zum Umziehen und startete (verwundert) 8-9 min später. Da war ich nicht alleine :). Sowas nach 52 Marathons hatte ich auch noch nicht. Also nochmal Hut ab vor Deinen zahlreichen Läufen/Leistungen und den tollen Berichten VG Michael

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