Ich hatte mir es doch lange überlegt, aber mich dann entschieden auch an der vierten Auflage dieses Laufes teilzunehmen. Von 2017 bis 2019 war es schon super und fast ein Heimrennen und auch die Strecke absolut reizvoll. Es gab in diesem Jahr neben dem Halbmarathon auch wieder eine Staffel, allerdings nicht mehr mit drei Läufern auf der Halbmarathonstrecke, sondern mit zwei Läufern und je 8 km nach Reute und zurück auf einer teils separaten Strecke. Die Startgebühr betrug für den Halbmarathon 25 €. Die ersten 150 bekamen noch ein Funktionsshirt dazu und da ich bereits die ersten die hatte bestellte ich dieses für nur 5 € dazu. Ich konnte dann mit meiner Tochter nach Biberach fahren. Das sind ja nur 18 km.
Die Ausgabe der Startnummern und der Shirts erfolgte in diesem Jahr in der Turnhalle der Pflugschule. Auf der Rückseite der Startnummer befand sich der Transponder für die Zeitnahme. Es gab noch eine Beutel mit diversen kleinen Zugaben. Die ersten Bekannten traf ich schnell vor und hinter mir in der Reihe.
Am Auto richtete ich mich noch und dann lief ich die wenigen hundert Meter zum Marktplatz. Dort traf ich schnell auf die nächsten Bekannten. Viele davon hat man doch länger nicht mehr getroffen, den einen oder die andere aber auch in den letzten Wochen bei den nun doch häufiger stattfindenden realen Veranstaltungen. Das war schon mal schön. Ich lief mich ach noch weiter ein und nach 3 km ließ ich es gut sein. Meinen Rucksack konnte ich netterweise bei einem Bekannten deponieren. Es gab aber auch eine Gepäckaufbewahrung. Das Wetter war für diese Jahreszeit fast schon typisch für Biberach und für diese Veranstaltung: es war sehr neblig und kühl. Ob auch diesmal wieder die Sonne rauskommt?
Es ging in den Startbereich. Da gab es eine Zugangskontrolle. Noch war einige Minuten Zeit und so machte ich das eine oder andere Foto und begrüßte noch einige Teilnehmer.
Der Start zu meinem 111. Wettkampf in diesem Jahr erfolgte und erst mal langsam zur Startlinie vor, wo ja erst die Zeitnahme ausgelöst wird, da es Nettozeiten gab. Ich entschied mich für das dünne Langarm-Funktions-Shirt unter dem Trikot und die kurze Hose, dazu noch ein Stirnband. Bei den Schuhen durften meine doch etwas alten, aber noch guten Adidas ran. Es hatte gerade mal 7° C und war neblig, aber da trocken und so gut wie ohne Wind an sich beste Laufbedingungen für so einen langen Lauf. Ich nahm mir vor, es diesmal wirklich als Genießerlauf anzugehen und strebte einen Schnitt von 4.59 min/km an, also eine Zeit von 1:45.19 h. Derzeit geht es noch nicht so schnell, dafür aber seit Wochen schmerzfrei. Ich reihte mich weiter hinten ein und als es über den Marktplatz ging fing ich verhalten an. Ich nahm von Beginn an den Foto in die Hand, und es war dabei nicht mal kalt. Auf der Wolfentalstraße ging es aus der Stadt raus und nach 4.41 min den ersten Kilometer. Es sollte, bis auf den letzten, der schnellste sein. Danach erst mal durch das Wolfental. Die ersten rund 8 km verlaufen auf Asphalt. So langsam reihte sich das Feld ein. Es ging nun Richtung Reute und nach nicht mal 3 km der erste Verpflegungsstand und die waren gut bestückt. Allerdings brauchte ich an dem Tag bei den Bedingungen nichts. Es stieg tendenziell immer leicht an und ich blieb auf den nächsten drei Kilometern knapp unter 5 Minuten und fand einen schönen Rhythmus.
Aus Reute raus ging es nach links weg Richtung Voggenreute. Das war der erste größere Anstieg. Es ist sicher von Vortel, wenn man die Strecke kennt. Ich war überrascht, dass doch einige Zuschauer da waren und toll anfeuerten. Der fünfte Kilometer lag dann knapp über 5 Minuten und ich war 24.37 min unterwegs. So langsam wurde der Anstieg etwas stärker und dabei konnte ich relativ gesehen mein Tempo schön halten und so einige Teilnehmer überholen. Da waren welche wohl doch etwas schnell angegangen und merkten nun den Anstieg. In Voggenreute oben war sonst immer der Wechselpunkt für die Staffeln und richtig viel los. Das war immer einer der Höhepunkte. Dieses Jahr zumindest einige Zuschauer. Nachdem es mal ganz kurz etwas runter ging folgte nochmal ein leichter Anstieg und die Kilometer 6 und 7 hatten je 22m Anstieg. Da waren die Zeiten 5.14 min und 5.17 min in Ordnung. Ich fühlte mich noch bestens und die Beine lockerer als erwartet. Meine Uhr war an den Markierungen bis dahin ca. 50 m hinten dran. Nach dem ersten Drittel war ich knapp über 35 Minuten unterwegs und somit exakt im Plan, wobei es ja erst der Anfang war, auch wenn bis dahin knapp über 70 Hm Nettoanstieg. Insgesamt weist die Strecke 184 Hm auf, ist also nicht so einfach.
Der mittlere Abschnitt ist auf jeden Fall der anspruchsvollste. Es ging im Wald weiter und zunächst immer noch leicht ansteigend. Dann am Waldrand und rechts weg auf eine Feldweg wieder in den Wald. Dort war der Weg durchaus gut zu laufen und so langsam ging es bergab. Aus dem Wald raus nun etwas mehr runter und ich ließ es laufen. Da passte es super. Vom Feldweg wieder auf die Straße erreichte man Ingo9ldingen und ich hatte den neunten Kilometer in 4.44 min zurück gelegt. Es ging rechts weg und durch Ingoldingen. Dort feuerten einen Anwohner immer wieder an. Vor allem dann auch noch eine Stelle mit einem kleine Fest und Blasmusik. Da war für Stimmung gesorgt. Auf dem zehnten Kilometer kurz mal auf einem Naturweg runter und da passte ich doch etwas auf, das es nass war und ich war lieber vorsichtig. Danach dann steil runter. Die Zeit von 5.00 min für den zehnten Kilometer war nicht so toll, aber was solls., ich genoss diesen Lauf. Da spielte es keine Rolle, dass es mit der Aussicht nichts war, da es neblig blieb. Die ersten 10 km legte ich in 49.55 min zurück, an der eigentlichen Markierung etwas schneller. Noch ging es ein Stück runter und nach 10,3 km gab es eine Zeitkontrolle und die zeigte später eine Durchgangszeit von 50.59 min.
Wo es runter geht, muss man irgendwann auch mal wieder rauf. Auf dem Weg nach Grodt stieg es zunächst nur minimal an und zur Halbzeit lag ich noch knapp unter der Zielzeit, aber das schwerste Stück des Laufs stand noch aus. Es gab immer wieder Motivationsschilder. Die Anzahl der Streckenposten war übrigens ehr groß und da die Strecke auch gut markiert war, konnte man sich normal unmöglich verlaufen. Nach dem elften Kilometer stieg es gut an. Dabei zeigte meine Uhr nun aber bereits 250 m zu wenig und das blieb auch erst mal so. Deshalb wurde dieser schon recht langsam, wobei ich aber am Anstieg auch Tempo raus nahm. Ich kannte ja die Strecke gut. Einige überholten mich nun. An anderen blieb ich aber auch dran. Als es Richtung Grodt nur noch leicht, wenn auch recht permanent, anstieg, konnte ich schnell wieder etwas mehr Tempo mache und holte schnell wieder einen vor mir ein. Nach Grodt ein zunächst mal bergab und dann rechts weg der nächsten Anstieg. Man kam aus Grodt raus und weiter nichts als Nebel. Nun war das Feld doch weit auseinander gezogen. Es folgte noch ein letzter Anstieg zum Wald. Da kam der andere Läufer wieder vorbei. Oben angekommen das Schild mit dem Hinweis für den höchsten Punkt und danach tatsächlich nur noch runter und am Ende flach. Es ging kurz durch den Wald und auf dem Forstweg ließ ich es laufen, überholte wieder. Aus dem Wald raus da waren dann zwei Drittel der Strecke absolviert und hier war immer der nächste Wechselpunkt für die Staffeln. 1:11.11 h zeigte meine Uhr nach 14 km, aber da waren es laut Markierungen schon mehr. Das könnte sich tatsächlich noch auszahlen.
Das letzte Drittel stand an. Da folgte der Weg erst mal auf dem selben Weg nach Reute zurück, den man anfangs hoch lief. Da ließ ich es aber doch eher etwas dosiert laufen. Es war schließlich noch ein gutes Stück und ich wollte nichts übertreiben. Durch Reute durch lief es dann etwas zäh. So absolvierte ich nach dem 16. auch den 17. Kilometer nur knapp über 5 Minuten. Nachdem es kurz nach Kilometer 14 einen Versorgungsstand gab, folgte der nächste schon in Reute und drei Kilometer vor dem Ziel och einer. Das war sicher perfekt, vor allem wenn es warm gewesen wäre. Da überholte mich Lina Locher, die am vorletzten Mittwoch im Burrenwald die 5 km gewinnen konnte. Am Getränkestand stoppte sie kurz und ich war wieder vorne.
Es ging jetzt wieder durch das Wolfental. Da kamen etliche Staffelläufer entgegen, die dort auf eine kleine Extraschleife gingen. Ich fühlte mich plötzlich wieder viel besser und es waren noch rund vier Kilometer und da konnte ich es etwas laufen lassen. An der >Brücke beim Versorgungsstand ging es gerade aus weiter und somit eine andere Route als auf dem Hinweg. Es ging am Bach entlang auf einem Feldweg weiter. Da passte aber auch alles. Ich blieb immer so um die 5 Minuten. Es ging in die Stadt zurück und auf der Wolfentalstraße lief es immer besser. Ich kam an eine Gruppe vor mir heran, die mich zuvor mal überholt hatte. Noch nach links ein letzter kleiner Anstieg und dann rechts Richtung Marktplatz. Da ging ich vorbei und die letzten 300 m konnte ich es super laufen lassen. Den letzten Kilometer in 4.41 min und dann ein Endspurt und nach 1:45.17 h im Ziel. Das war mehr als eine Punktlandung und ich musste nicht mal lange durchatmen bis ich mich wieder fit fühlte. Meine Uhr zeigte 29,88 km, allerdings kürzlich auf einem vermessenen 10er knapp über 100 m weniger und so dürfte die Distanz sogar recht genau passen. Es gab auch in diesem Jahr wieder eine Medaille.
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