Nachdem ich im letzten Jahr bereits Laufbotschafter für diese Veranstaltung war, machte ich es dieses Jahr auch gerne wieder und dann wurde der Lauf zunächst von Ende Juni auf Ende September verschoben. Da war es Glück, dass der Termin passte, wobei ich Früh- und Nachtdienst Urlaub nehmen musste. Ich war schon beim letzten Mal von den Strecken begeistert. Es lief auf den 255 km recht gut und fast alles über die Autobahn und nach 2:24 h war ich am Sportplatz in Oberschwarzach (ja das gibt es nicht nur bei mir in der Gegend, sondern auch im schönen Franken). Es war wie im letzten Jahr regnerisch, damals aber nicht zu Beginn und auch nicht am Ende. Heute fast durchgehend und zum Schluss hin immer stärker und das bei kühlen 9° C. Ich hatte wieder über 6 km und 12 km (waren dann aber 13 km und die Strecke ja eh länger und etwas anders als 2019) gemeldet und hatte da Freistarts. Schade an dieser Stelle, dass Heike und Alexandre Müller doch nicht kommen konnten und wünsche Heike schnelle Erholung. Nun holte ich in einem Zelt meine Startnummern. Auf der Rückseite befanden sich die Transponder für die Zeitnahme. Ich konnte schnell die ersten Bekannten begrüßen und nach Franken, diesmal Oberfranken, komme ich ja oft und gerne. Im Bereich des Veranstaltungsgelände galt übrigens das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Ansonsten gab es hier gar keine großen Unterschiede zu sonst, was doch angenehm war.
Der erste Start erfolgte um 13:00 Uhr für die Bambini über 500 m und schön dass es auch mal wieder Nachwuchsrennen gab. Später, nach meinem ersten Start, folgte noch der Nachwuchslauf über 2 km.
Nun wurde es langsam Zeit für eine Runde Aufwärmen und da wollte ich mit 3 km etwas länger laufen und war gespannt wie es geht, und sogar etwas nervös. Nach den Wettkämpfen am Sonntag Morgen bin ich diese Woche keinen Meter gelaufen. Anfangs noch etwas Schmerzen und dann am Freitag bei Angela Petermann in Laupheim noch mal eine Behandlung. Da fühlte es sich gestern und vor allem heute Morgen ganz gut an. Dann die ersten Schritte und endlich mal keine Schmerzen im Oberschenkel. die ich zuletzt vor allem zu Beginn hatte. Ich lief den Beginn der Strecke und es hat sich gut angefühlt. Vor allem verschiedenster Untergrund, rauf und auch wieder runter. Da war alles dabei und ein perfekter Test. Es blieb auch mal trocken und so wenigstens noch ein paar Bilder. Dann war noch Gelegenheit für den einen oder anderen Austausch.
Es war dann um 14:00 Uhr so weit und mein 79. Wettkampf in diesem Jahr stand an und drei Wochen nach dem Trail in Weißendorf in Thüringen endlich wieder nicht nur ein virtueller. Die Erwartungen waren nicht so hoch wie letztes Jahr, nach den Problemen der letzten Wochen und zudem noch das eine oder andere Kilo mehr und sicher nicht in der selben Form. Ich hoffte zumindest in der AK auf einen vorderen Platz. Ich hatte mich für meine leichten Inov-8 Trailschuhe entschieden, um bei den, wenn auch wenigen, kritischeren Stellen bei der Nässe, einen guten Gripp zu haben. Dann ging es los und erst mal über den Sportplatz und dann auf einem Feldweg zu den Weinbergen hoch. Bergauf hab ich noch nicht die Form, doch es passte ganz gut und ich war oben nach ca. 500 m als es auf dem asphaltierten Sträßchen nach links ging auf Rang 6 Gesamt. Ein Trio setzte sich nun schon ab. Nun flach und auch etwas runter und den ersten Kilometer in 4.41 min, was angesichts der Steigung super war. Noch ca. 100 m leicht runter und dann gerade aus am Weinberg hoch und nun bekam die Strecke erst mal Trailcharakter. Oben angekommen ging es über einen Wiesenweg und dann links weg kurz etwas steiler runter. Nun nach rechts und es folgte ein längerer Abschnitt erst am Waldrand und danach durch den Wald auf einem Forstweg. Da steig es permanent an und mit den Zeiten von 5.26 min und 5.23 min für die Kilometer 2 und 3 war ich zufrieden, zumal nun nur noch ein Läufer hinten etwas näher dran war und sonst keiner in Sicht. Nach vorne würde nichts mehr gehen und so musste ich nicht alles geben. Dabei konnte ich aber zunächst meinen Hintermann noch "abwehren". Auf dem nächsten Kilometer zunächst noch im Wald und dabei auf einem schmalen Pfad und auch ein paar Stufen. Da war ich lieber etwas vorsichtig und ich wurde überholt. Als es aus dem Wald raus ging kam ein Verpflegungsstand. Bei dem Wetter und der recht kurzen Strecke brauchte ich aber nichts. Es ging nun die Straße runter. Der Läufer, welcher mich überholt hatte, machte nun gut Tempo und so konnte ich, da hinten nichts kam, etwas zurückhaltend laufen. Da merkte ich plötzlich etwas im rechten Oberschenkel, aber zum Glück kein Schmerz, nur irgendwie als ob die Beine nicht mehr so recht wollten. Das war aber gleichwweg und zum Glück passte es auch auf Asphalt bergab. Den vierten Kilometer dann in 5.03 min. Das war unterem Strich am Ende der schwächste Abschnitt. Nun scharf rechts weg und zum Hörnlein hoch. Das war kein schlechter Anstieg, aber nicht so lang und nun hätte man hier einen tollen Panoramablick auf Oberschwarzach. Nun erst etwas moderat runter und dann steiler. Den fünften Kilometer in 4.53 min und insgesamt 25.26 min. Da musste ich noch etwas tun für einen angestrebten Schnitt unter 5 Minuten. Ich ließ es nun laufen und nach 5,3 km noch ein leichter Anstieg 1 km vor dem Ziel, dann rechts weg auf den Feldweg und runter. Von hinten kam ein Läufer näher. Ich hatte aber genug Vorsprung und am Ende stellte es sich heraus, dass es die Damensiegerin war. Auf den letzten 300 m über den Sportplatz noch eine Pace von 4.01 min. Nach knapp 6,3 km und immerhin 147 Hm kam ich in 30.59 min ins Ziel und wurde 7. Gesamt und prompt Sieger der AK M50. Da konnte ich mehr als zufrieden sein, aber noch wichtiger war, dass es mir gut ging. Ich holte am Getränkestand noch die Medaille aus Holz, sehr schön!
Die Strecke: (6,3 km)
Nun folgte ein kurzes Auslaufen und auch da keine Probleme. Ich wechselte auf die anderen Inov-8 Schuhe und auch ein neues Trikot, und zwar das als Laufbotschafter. Dann natürlich die neue Startnummer und insgesamt hatte ich knapp eine Stunde Zeit, also alles entspannt. Dann konnte ich noch wie in Thüringen Marco Neumann und Jan Offenhäuser begrüßen, die den Halbmarathon liefen, aber auch andere Bekannte.
Es ging dann an den Start und kurz nach 15:30 Uhr war es so weit und der Start zu meinem 79. Wettkampf in diesem Jahr erfolgte. Ich wollte das Ganze etwas verhalte angehen, auch angesichts der Tatsache dass es erst wieder gut geht, vorsichtig sein. Dazu kommt noch der Start am Sonntag Morgen. Es war ein Feld von immerhin knapp 100 Teilnehmer. Der Anfang der Strecke ist gleich wie beim vorherigen Rennen. Dann aber nicht rechts in den Wald, sondern gerade aus. Auf dem ersten Kilometer mit 5.01 min zwar 20 Sekunden langsamer, aber immer noch gut unterwegs. Auf dem dritten Kilometer erst mal runter und dann rechts weg und einer der wenigen kurzen Abschnitte auf Asphalt. Ich machte bis dahin einige Bilder, aber danach nur noch sporadisch, da der Regen langsam zunahm. Es gab nun sehr große Hinweistafeln für die Streckenteilung. Nicht wie im letzten Jahr wie beim Halbmarathon gerade aus, sondern rechts weg. Da ging es lange und doch steiler hoch und in den Wald. Es lief noch immer richtig gut. Der vierte Kilometer stieg deutlicher an und immer wieder mal über einen Pfad, auch mit Wurzeln. Es gingen zwar drei ganz junge vorbei, aber als es flacher wurde konnte ich dran bleiben. Es ging auch ein paar Mal über Holzstege. Da war bei der Nässe Vorsicht angesagt.
Es ging nun abwechselnd über Pfade und Forstwege zu einem der Höhepunkte. In diesem Jahr führte auch der 12 km-Lauf und nicht nur der Halbmarathon über den Baumwipfelpfad. Da kam einer immer näher. Es war nicht der Läufer den ich zuvor überholt hatte. Dann zum Pfad und anfangs war ich auf den Holzbohlen etwas vorsichtig, aber es passte. Dann zog es sich schier ohne Ende nach oben. Da machte ich zuvor noch das letzte Foto von der Strecke. Es lief immer besser und runter war es dann auch problemlos. Zuvor sah ich wer so vor mir lag und ich war wohl in der AK nicht schlecht platziert. Ich hatte inzwischen erkannt, dass es sich bei dem Läufer hinter mir um Reinhard Joas handelt, ein Urgestein. Er holte mich dann nach dem Baumwipfelpfad ein und es war mir eine Ehre nun nach rund 7,5 km mit ihm zu laufen. Es ging immer noch leicht nach oben. Nun auf einem Forstweg und es passte super. Auf dem zehnten Kilometer mal runter und es stand eine 4 vorne dran. Ab und zu konnten wir uns kurz unterhalten und es machte nun trotz dem starken Regen richtig Spaß. Es folgte nun der Pfad, der auch auf dem vorherigen Lauf zu absolvieren war. Da war ich vor allem auf den Stufen etwas vorsichtig. Dann aus dem Wald raus und auch bei der letzten Getränkestation brauchte ich nichts. Wasser gab es auch so genug. Dann auf der Straße steil runter und es fühlte sich sogar besser an als beim ersten Lauf. Ein junger Bursche überholte uns noch, aber sonst war hinten kein Läufer zu sehen. Einen holten wir dann ein, der offensichtlich etwas Probleme hatte. Es folgte der letzte Anstieg hoch zum Hörnlein und mir war nun klar, dass es 13 km sein werden. Die gleich 252 Hm waren nun so gut wie alle absolviert. Es ist ein tolle und anspruchsvolle Strecke. Die neue Streckenführung gefiel mir noch viel besser als die alte. Dann runter und das Tempo nochmal gesteigert. 1:05.18 h nach 12 km war so ziemlich exakt meine angestrebte Zeit und dabei ging es nun ja noch runter ins Ziel. Ich lief gemeinsam mit Reinhard nach 1:10.00 h über die Ziellinie. Die Sekunde wäre noch drin gewesen um unter 1:10 h zu bleiben, aber natürlich war ich total glücklich, holte die zweite Medaille und einen Becher Bier. Ich wurde 30. von 97 Gesamt und 26. von 70 Männern. Vor allem reichte es mit Rang 3 nach dem 2. Platz im vergangenen Jahr auch noch auf das Podest.
Die Strecke: (13 km)
Ich erfuhr dann, dass man duschen konnte und das war bei den Temperaturen und so durchnässt wie man war eine Wohltat. Als ich fertig war, kam gerade Jan Offenhäuser ins Ziel. Marco wurde sogar Gesamtvierter und lag am Baumwipfelpfad noch vorne. Nun erst mal was essen, das erste seit dem Frühstück. Dann bekam ich für den AK-Sieg noch eine Flasche Wein. Claus-Dieter Schilling hat wieder ein tolles Event auf die Beine gestellt und es ist eine noch etwas unentdeckte Perle des Laufsports mit gutem Preis-Leistung-Verhältnis. Den Halbmarathon für 11 € und später für 15 €, beim Lauf über 12 km sind es 7 bzw 9 € und über 6 km 5 €. Urkunden gibt es im Internet zum Ausdrucken. Ich fuhr dann die 66 km zur Unterkunft in Bubenreuth bei Erlangen und ein sehr freundlicher Empfang und ein tolles Zimmer zu einem guten Preis.
Ergebnisse: https://my.raceresult.com/130458/results?lang=de
Veranstalter: https://panorama-baumwipfel-lauf.de/2019/25/
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