Es folgte ein kurzes Aufwärmen am Berg und dabei entdecke ich den Wasserfall, der nur wenige Meter neben der Straße im Wald versteckt war. Mit einer Fallhöhe von 30 m der größte in Sachsen.Die Damen waren bereits gestartet und für mich wurde es auch so langsam Zeit.
Nun erfolgte mein Start zum 34. Wettkampf in diesem Jahr und endlich dem ersten Berglauf. und dabei entschied ich mich für die kurze Hose und das Kurzarm-Shirt, aber mit Armlingen und dem Stirnband. Bei den Schuhen hätte ich bei der Strecke mit anfangs und auf den letzten 500 m Asphalt und sonst gut zu laufenden Forstwegen meine leichten Trailschuhe genommen, aber die hatte ich trotz einer großen Auswahl die ich mitnahm nicht dabei. So halt mit den schwereren Inov-8 Trailroc 295. Nun hieß es im Starthaus die Karte abstempeln und es ging los auf die 10,7 km lange Strecke mit 530 Hm (am Ende passte die Distanz fast und es waren 536 Hm) hoch zum Auersberg, den zweithöchsten Berg Sachsens. Es stieg zunächst auf Asphalt moderat an und den ersten Kilometer bei 31 Hm in 4.52 min und den nächsten, schon etwas deutlicher ansteigend, in 5.09 min. Da startete ich recht flott und immerhin in der Woche seit Dienstag knapp über 100 km und rund 5500 Hm rauf und runter in den Beinen. Da erwartete ich irgendwann, dass der Mann mit dem Hammer kommt. Auf dem dritten Kilometer ging es recht flach weiter. Da war die Zeit von 5.06 min eher schwach. Da war ich gespannt wie es weitergeht. Auf dem nächsten Kilometer erst links und dann gleich wieder nach rechts und man verließ den asphaltierten Abschnitt und es kam ein Forstweg.Hier ging es nun gleich ordentlich rauf. Anfangs hatte ich noch Bedenken, ob die Strecke gut ausgeschildert ist. Diese verfolgen aber, denn es gab immer wieder große Tafeln und auf denen noch die verbleibende Strecke und die restlichen Höhenmeter. Am Anstieg überholte ich erst Jean und dann noch die beiden anderen Damen. Die Zeit von 6.17 min war angesichts der 74 Hm noch recht gut, auch wenn ich schon zu kämpfen hatte. Es stieg nun aber immer mehr an und ich musste mich auf dem fünften Kilometer mit gleich 94 Hm, so viele wie kein anderer, hoch kämpfen. Ein Schnitt von unter 6 Minuten, also eine Zeit von ca. 1:04 h wäre für mich bei der Vorbelastung gut gewesen. Nun diesen Kilometer 7.05 min, was aber durchaus gut war. Insgesamt war ich nach 5 Kilometer und knapp 250 Hm 28.23 min unterwegs. Nicht schlecht, aber es war noch ein weiter Weg und da konnte schnell ein Einbruch kommen, schneller würde ich wohl kaum werden. Dazu kommt, das alleine laufen.
Nun ging es erst mal steil hoch. Es waren noch 5,6 km und 280 Hm angeschrieben. Aber dann wurde es flacher und den sechsten Kilometer noch in 6.06 min. Was dann kam hätte ich nicht erwartet. Auf den Kilometern 7 bis 9 wurde es flacher, stieg permanent moderat an. Ich fühlte mich plötzlich gut und bei Anstiegen zwischen 34 und 39 m Zeiten von 5.18 min, 5.13 min und 5.31 min. Da es nur noch 1,7 km waren, sollte ein Schnitt von unter 6 Minuten kein Problem mehr sein und die Grenze von einer Stunde war gar nicht so weit entfernt. Dann ging es rechts weg und es folgte einer der steilsten Anstiege. Das wirkte sich aus und nach der bisherigen Anstrengung musste ich kurz Gehen. Mit der bisher schwächsten Zeit von 7.08 min kam ich noch mit einem blauen Auge davon, wusste aber auch, dass es nicht unter einer Stunde geht. Mit einer anderen Woche wie der bisherigen dürfte dies drin sein. Auf den letzten 500 m dann noch auf Asphalt, aber auch knapp 30 Hm und die zogen sich. Nach 1:01.19 h kam ich an und stempelte ab. Da war dann die Zeit durch die Verzögerungen bei 1:01.25 h. Damit hätte ich nie und nimmer gerechnet. Ich war zwar erst mal fix und fertig, aber auch richtig glücklich.
Ich erholte mich erst mal und schaute mich noch kurz um, dann lief ich den Damen entgegen. Ich begleitete Jean noch zum Ziel und war schon wieder recht fit.
Ich blieb noch kurz auf dem Berg, da es immer mehr aufriss und ich noch kurz die Aussicht genießen konnte. Dann ging es zurück. Der Rückweg bergab von 10,7 km war dann mega hart. Da war ich nicht so viel schneller als zuvor bergauf. Dafür hatte ich nun bereits mit 126,00 km einen neuen Wochenrekord erreicht, der zuvor von Ende Dezember 2018 bei 125,23 km lag. Ich wartete noch auf die Rückkehr der drei Damen und die hatten noch für eine kleine Verpflegung gesorgt. Danach noch kurz erholt und dabei nochmal zum Wasserfall. So hatte ich heute schon mal die ersten 25 km.
Die Strecke:
Nach meiner Rückkehr kurz vor 13 Uhr saß ich im Hotel und hatte mich schnell erholt und nach ein paar Regentropfen bei der Ankunft wurde das Wetter im besser und ich schaute noch wie es in Rathen bei Pirna ausschaut. Dort bestes Wetter und ich beschloss um 14:30 Uhr, da es ja nicht so spät war und die Fahrt eine gute Stunde beträgt, zur Bastei an der Elbe in der Sächsischen Schweiz zu fahren. Dort wollte ich schon immer mal hin und wer weiß, wann die Gelegenheit wieder so günstig sein wird. Ich parkte auf dem hintersten Parkplatz und die Gebühr beträgt dort bei 3 Sunden 3 €. Ich hatte so nicht weit bis zu dem beabsichtigten Rundkurs. Ich glaub heute war ich schon genug gelaufen und konnte mir den weiteren Weg von den anderen Parkplätzen sparen. Dabei hatte ich noch Glück einen zu finden, denn es war seht viel los. Es ging zum Hotel und Restaurant bei der Basteibrücke und schon mal eine tolle Aussicht auf die beeindruckenden Felsen und in das Elbtal.
Nun weiter zur Basteubrücke und von dort auch immer wieder eine tolle Aussicht und viele Stufen runter. Zunächst auf einer normal ausgebauten Treppe, dafür war extrem viel los. Ich hatte von 700 Stufen gelesen, gefühlt waren es unendlich viele. Weiter unten dann auf Waldboden und Holzstufen. Irgendwie schon angenehmer und auch wenig los. Ich war dann aber doch froh unten zu sein.
Ich lief dann noch nach Rathen rein und wieder zurück. In dem malerischen Ort war ebenfalls total viel los.
Der Weg führte weiter zum Amselsee, einem kleinen Stausee, und dort lief ich nicht den "normalen" Weg, sondern den Weg rechts vorbei und auf einem tollen Pfad mit der einen oder anderen Wurzel und so auch mal Traillaufen.
Nun ging es zu den Schwedenlächern, einer klammartigen Seitenschlucht des Amselgrundes. Es gung dort über unzählige Stufen und auch kleinen Brücken und es war einfach nur beeindruckend in dieser engen und tief eingeschnittenen Schlucht. Es ging dort auf meinem vierten Kilometer immerhin 111 m nach oben. Es war hier fast schon angenehm kühl. Immerhin war es nun sonnig bei 20° C, kein Vergleich zum Morgen, wo es am Gipfel zudem einen eiskalten Wund gab.
Oben angekommen ging es noch kurz zu einem Aussichtspunkt und dann zurück zum Ausgangspunkt. Hier flach und ich konnte auch mal normal laufen.
Es musste aber noch einen Aussichtspunkt auf die Basteibrücke geben. Da ging ich wieder Richtung Brücke und entdeckte den Aussichtspunkt Ferdinandstein und es ging die Stufen hoch. Von dort ein grandioser Blick in die Umgebung und vor allem auch auf die Brücke. Das war richtig beeindruckend, wie überhaupt die 6,10 km mit 265 Hm. Damit steigerte ich den Rekord für eine Woche noch auf 131,10 km und vor allem absolvierte ich nie zuvor erreichte 6317 Hm in einer Woche. Zuvor waren es vor drei Wochen mal 5018 Hm. Das war der Challenge meines Vereins albside Running geschuldet. Ich gewann dabei mit 18802 Hm nach einem großen Rückstand zu Beginn der Woche noch klar mit 2100 m Vorsprung. Aich die 469,4 km in diesem Monat waren von mir zuvor nie erreicht worden. Es waren auf jeden Fall tolle Tage in Sachsen und sie schreien nach deutlich mehr. Nach 9 Wochen nahem ich übrigens erstmals nicht an der virtuellen Laufserie Lauf weiter teil und dabei fiel mir erst zu spät ein, dass ich dazu ja den Rückweg vom Auersberg hätte nehmen können. Na ja, nun zu spät.
Die Strecke:
Nachtrag: Die Strecke konnte noch bis zum 04.10.2020 gelaufen werden. Am Ende waren es gleich 36 Teilnehmer und ich wurde toller 9. Gesamt. Vor allem konnte ich aber in der AK M50+ meine Spitzenposition um 13 Sekunden verteidigen und wurde AK-Sieger.
Ergebnisse: https://auersbergkoenig.de/de/auswertung-de.html
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