Es folgte nun das Aufwärmen. Da lief ich knapp 4 km. Die Voraussetzungen waren an sich nicht sonderlich gut. Von Samstag bis Sonntag 18 Stunden im Dienst und da war es stressig und zudem ja auch nasskalt. Da hatte vor allem der Nachtdienst zugesetzt und nachdem ich um 7:30 Uhr im Bett war, stand ich schon um 10:30 Uhr auf, etwas genervt, da ich kaum schlafen konnte. Ich hatte die Woche über auch viel und meist schnell trainiert und stand schon bei knapp über 80 km. Da war ich gespannt, was da noch geht. Zunächst war es auch recht zäh. Da es noch anfing zu schneien, litt auch der Foto etwas und deshalb ist teils die Qualität der Bilder leider nicht ganz so gut. Mit der Zeit lief es aber immer besser.
Der erste Start erfolgte um 13:00 Uhr über die Mittelstrecke von ca. 4000 m und es war bei diesem Rennen eine Runde in den Mißmahl'schen Anlagen zurück zu legen und für mich der erste Start des Tages und in diesem Jahr der 126. Wettkampf. Es kamen doch noch einige Nachmelder dazu und so waren doch recht viele Teilnehmer am Start, so auch Kurt Weinmann, den ich so mal wieder traf. Zunächst lief man an der Donau entlang und da auch erst mal ein gutes Stück auf Asphalt. Da es flach war, verwunderte es nicht, dass gleich ein hohes Tempo eingeschlagen wurde. Für mich ist die Strecke ja fast zu flach. Ich hab es eher etwas hügelig, Da war ich echt gespannt. Auf jeden Fall wollte ich so knapp unter 4 Minuten auf dem ersten Kilometer bleiben. Dies gelang in 3.54 min auch gut und ich war im Wettkampf gut angekommen. Etwas erstaunt war ich, dass mich noch einige überholten. Meine Uhr zeigt meist etwas weniger Strecke und so war es ja eigentlich noch schneller. Nun auf einem Kiesweg und da gab es doch etliche Pfützen. Alle konnten nicht vermieden werden. Ich achtete aber dennoch darauf, nicht zu sehr durch das Wasser zu laufen, damit die Schuhe für den zweiten Start möglichst trocken blieben. Dennoch machte ich Druck. Ich setzte heute wieder auf meine neuen Brooks Neuro 2 und mit denen lief es zuletzt ja super. Allerdings nie unter solchen Bedingungen, wobei die Sohle doch gut profiliert ist und es sollte auch auf den schlammigeren Wegen passen. Nun ein kleiner Anstieg und danach links runter und eine Linksschleife. Kurz nochmal über Asphalt und dann auf dem Rückweg. Da ging es durch den Wald und zunächst auf einem breiten Weg. Der war aber auch holprig und das kostete auch Kraft, Ich konnte zuvor gleich drei Läufer und eine Läuferin überholen. Das gab ungemein Auftrieb. Außerdem liebe ich es ja durch den Wald zu laufen und wenn dann wie hier auch noch am Wasser entlang, dann fühle ich mich trotz aller Anstrengung wohl. Den zweiten Kilometer hatte ich nach meiner Uhr in 4.18 min absolviert. Ich sah nun Klaus Dorner vor mir und kam sogar tendenziell näher und nach hinten konnte ich nach einer kurzen Tempoverschärfung den Vorsprung ausbauen. Nun fühlten sich die Beine plötzlich nicht mehr so müde an, als noch zu Beginn. Dass ich auf dem dritten Kilometer mit 4.13 min wieder schneller wurde sagt alles. Dabei ging es nun links weg und auf einen mit Laub bedeckten schmalen Pfad, kurz auch über Gras. Aber genau dies gefällt mir und es war erstaunlich, was es für einen Schub gab. Hier war es einfach schön, ich wollte nach hinten nichts mehr verlieren und kam zudem immer näher an Klaus heran. Auf dem letzten Teil war der Abstand gar nicht mehr groß. Allerdings war dann das Ziel da und ich lief nach 16.11 min durch und war mehr als zufrieden, hatte ich doch mit 16.30 min gerechnet. Ich siegte sogar in der AK M50, in welcher Kurt übrigens 3. wurde. Das war ein Ding und Podestplatz Nr. 87 und Sieg Nr. 49 des Jahres. Eine unglaubliche Bilanz und da darf ich im nächsten Jahr keine Wiederholung erwarten, auch wenn ich das jedes Jahr dachte. Deshalb ganz locker ran, so wie nachher an den zweiten Lauf, denn einen Erfolg hatte ich ja schon. Die Schuhe hatten sich super bewährt, auch unter den erschwerten Bedingungen und so blieben meine anderen in der Tasche.
Die Strecke: (Mittelstrecke 4000 m)
Der nächste Start erfolgte um 13:30 Uhr für die Kinder der AK U10 und U12 über 900 m. Leider sind da nicht alle Bilder so gut gelungen und den Start hatte ich wie später beim Jugendlauf knapp verpasst, aber ich musste ja auch zwischendurch auslaufen und die zweite Startnummer holen. Da hatte ich übrigens Anna Riu getroffen, mit der ich in letzter Zeit viel trainierte, alleine zwei Mal in der Woche und ich traute ihr den Sieg zu.
Nun folgten um 13:40 Uhr die Jugendlichen in den AK U14 und U16. Da war auch ein recht stattliches Feld am Start. Das war schön!
Es folgten die Vorbereitungen für den Start über die Langstrecke. Es ging doch recht locker und ich startete wieder mit Mütze und Halstuch, aber ohne Handschuhe. Noch war der Foto im Einsatz, aber er sollte dann rechtzeitig in die Tasche kommen. Es kam ein starkes Teilnehmerfeld zusammen, sowohl quantitativ als auch qualitativ.
Der Start zur Langstrecke über 8000 m und damit zwei Runden erfolgte um 14:00 Uhr und es war für mich der zweite Start des Tages und der 127. des Jahres. Ich wollte doch verhaltener anlaufen als vorhin. Es wurde vorne gleich wieder gut Tempo gemacht, Bei mir lief es erstaunlich gut, ich fühlte mich klasse und fand schnell einen schönen Rhythmus. Die Runde ist für mich mit den 26 Höhenmetern ja eigentlich zu flach, aber durch den anspruchsvolleren zweiten Teil wird dies wieder etwas ausgeglichen. Nach dem ersten Kilometer dann 4.08 min. Das war sogar recht flott. Noch immer an der Donau entlang und doch ein etwas kalter Wind. In dieser ersten Runde war es an den Händen noch etwas kalt, was sich zum Glück ändern sollte. Nun links weg und nach 2 Kilometer eine Zeit von 8.39 min. Dies passte super zu dem angestrebten Schnitt von 4.20 min und einer Zeit von ca. 34.30 min, die ich mir vornahm bzw. wenigstens noch unter 35 Minuten. Martin Weckerle und Gerold Wahl waren schon vorbei und ich in der AK M50 in der Meisterschaft maximal auf Rang 3. Zu Jörg Krehl meinte ich noch, als er vorbei ging und dem Sieg in der AK entgegen rannte, dass er zum Glück nicht aus dem Kreis sei. Nun hatte ich einige überholt und ging auch an Bernd Rehberger vorbei. Ich konnte ihm gegenüber die Position auch halten und an Florian Reiff heran laufen. Auf dem dritten Kilometer mit 4.23 min wieder schneller und auf dem Singletrail war es super. Das Lob von Philipp Posmyk am Streckenrand baute auch noch auf. An der Rampe am Ende der Runde beschleunigte ich und ging außen an Florian vorbei und mit Schwung in die zweite Runde. Für die Kreiswaldlaufmeisterschaft-Runde (ohne Start) benötigte ich 16.41 min nach 15.51 min beim ersten Wettkampf. Dies ließ sich durchaus sehen, war ich doch meist entspannt. Auf dem vierten Kilometer durch den Pfad und den leichten Anstieg natürlich wieder etwas langsamer.
Es ging nun in die zweite Runde und da mit Schwung weiter. Immer wieder auch Anfeuerung. Auf dem Asphalt nun natürlich ein ganz anderer Druck und auf dem fünften Kilometer 4.22 min. Florian klebte praktisch hinter mir, versuchte auch immer wieder vorbei zu gehen, aber ich fühlte mich noch stark und war mental voll da. Ich wollte ihn nicht vorbei lassen, um für mich den Druck hoch zu halten. Als es wieder in den Wald ging, war ich so weit hinter Manfred Borsutzky zurück, dass ich da auf den knapp 2 Kilometer nicht mehr ran kommen würde und hinten erst mal nur Florian. Da holte ich den Foto raus und dokumentierte etwas den schönsten Abschnitt der Strecke. Der sechst Kilometer sollte zwar etwas langsamer werden, aber dann konnte ich es plötzlich wieder laufen lassen. Die Beine machten mit und ich hatte richtig Freude. Mit 4.24 min und 4.21 min dann auch wieder recht schnell. So 500 m vor dem Ziel überholte mich Ewald Fast. Damit verlor ich zwar einen Platz in der AK, aber nur in der offenen Wertung und nicht in der Meisterschaft. Ich schaute mal nach hinten und sah ein blaues Trikot. Ob dies Anna war? Nun die letzten Meter und wieder an der Rampe ein Antritt und ich konnte Florian auf Distanz halten. Die zweite Runde in 16.53 min und damit trotz dem ersten Wettkampf und dem fehlenden Schlaf nur 12 Sekunden langsamer. Ich lief nach 33.43 min ins Ziel und damit in einer nie erwarteten Zeit. Später erfuhr ich dann zu meiner großen Freude, dass es Rang 3 in der AK in der Meisterschaft war. Noch vor Bernd Rehberger, der Platz 2 in der AK M45 belegte. Da war die AK M50 mal wieder stark besetzt und Gerold siegte vor Martin. Ich war dann erstaunlich schnell erholt. In der Gesamtwertung der Meisterschaft immerhin Rang 9 und bei der offenen Wertung Rang 22 von 45.
Nach dem Zieleinlauf wartete ich die nächsten Teilnehmer ab und es freute mich ganz besonders, dass Anna Riu sogar den Gesamtsieg holte. Das übrigens in 34.08 min und ich hatte ihr am Freitag noch eine Zeit unter 35 Minuten prophezeit. Sie meinte, sie sei die ersten 2 Kilometer noch knapp hinter mir gewesen. Es kamen noch viele Bekannte und auch am Fotografieren hatte ich nun meinen Spaß. Nach einem Tee ging es dann mit Anna zum Auslaufen und ich lief am Ende etwas mehr als 3 km, um in dieser Woche die 100 km voll zu machen. Am Ende waren es 101,1 km, davon alleine heute 20,9.
Die Strecke: Langstrecke (8000 m)
Nun ging es zu Fuß zum Sportheim, wo die Siegerehrung ab 15:30 Uhr stattfand. Es gab für jeden Teilnehmer eine Urkunde bzw. für die Teilnehmer, welche auf der Langstrecke nicht an der Meisterschaft teilnahmen, wird sie nachgereicht. Die Urkunden gingen aus, was sicher der erfreulichen Zunahme der Teilnehmerzahl geschuldet war und natürlich hatte es Vorrang, dass der Nachwuchs auf jeden Fall eine Urkunde bekam. Ich durfte ja gleich zwei Mal auf das Podest. Als mein Name bei der Meisterschaftswertung auf Rang 3 genannt wurde, war die Freude riesig, auch wenn es in diesem Jahr bereits die 88. Podestplatzierung war. Es war noch schön, sich mit den vielen Bekannten zu unterhalten und dann endete eine toll organisierte und für mich so erfolgreiche Veranstaltung. Ein wirklich unglaubliches Jahr. Als nächstes stehen auch die nächsten drei Tage Läufe an, dann bin ich 100 Tage in Folge gelaufen.
Insgesamt waren es 131 Teilnehmer, davon 45 über 8000 m, 22 über 4000, 20 im Jugendlauf über 1800 m und 44 im Kinderlauf über 900 m.
Langstrecke 8000 m Männer: Richard Oswald (TSV Riedlingen, 27.19 min) vor Leandro Anton (TSV Reute, 27.28 min) und Ezat Hosaini (TSG Münsingen, 27.38 min).
Langstrecke 8000 m Männer Meisterschaft: Richard Oswald (27.19 min) vor Thorsten Banzhaf (27.48 min) und Chris Filk (28.22 min).
Langstrecke 8000 m Frauen: Anna Riu (TG Biberach, 34.07 min) vor Valentine Ihbe (GMD, 36.40 min) und Sonja Müller (TSV Riedlingen, 36.52 min).
Langstrecke 800ß m Frauen Meisterschaft: Anna Riu (TG Biberach, 34.07 min) vor Sonja Müller (TSV Riedlingen, 36.52 min) und Ingrid Schuler (SV Birkenhard, 37.19 min).
Kurzstrecke 4000 m Männer: Lukas Müller (TSV Riedlingen, 13.58 min) vor Sören Dröse (Feinesvonhohenfels.de, 14.56 min) und Patrick Heinzler (Mengens Triathleten, 15.50 min).
Kurzstrecke 4000 m Männer Meisterschaft: Lukas Müller (13.58 min) vor Nils Laub (15.56 min) und Klaus Dorner (alle TSV Riedlingen, 16.04 min). 4. Peter Steiner (VfB Gutenzell, 16.11 min).
Kurzstrecke 4000 m Frauen: Jule Sauer (Mengens Triathleten, 14.32 min) vor Paulina Wolf (TSV Reute, 14.57 min) und Jana Müller (TSV Riedlingen, 16.18 min).
Kurzstrecke 4000 m Frauen Meisterschaft: Jana Müller (TSV Riedlingen, 16.18 min).
Ergebnisse: https://www.tsv-riedlingen.com/?section=74 oder direkt https://www.tsv-riedlingen.com/wordpress/wp-content/uploads/2017/11/kreiswaldlaufmeisterschaften-2017-ergebnisse.pdf?
Veranstalter: https://www.tsv-riedlingen.com/
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